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Philippe Paré

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Philippe Paré, Design Director und Principal der Architekturfabrik Gensler aus Los Angeles, setzte im Tower 185 von Christoph Mäckler eine wahrhaft dramatische Treppe in Szene. Im Hauptquartier von Hyundai Capital Europe.

Projekt: Hyundai Capital Europe

Architekten: LP 1 und 2 Gensler, ab LP 3 spa. schmidtploecker architekten

Standort: Tower 185, Frankfurt/Main

Bauherr: Calmmo, Peter Koehn

Bauaufgabe: Büro-Innenarchitektur

Planungsbeginn: 2013

Fertigstellung: 2015

Anzahl Geschosse: 3

Geschossfläche: 3414 m²

Materialien (Decke Wand Boden):

Farbe Dunn Edwards; Bodenbelag Stonhard; Teppichboden Interface; Decke Rentex; Bodenfliesen Stone Source; Architekturglas Pulp Studio

Möblierung:

Lounge Sessel Ligne Roset; Kundenspezifischer Teppich Tai Ping; Stühle, Workstations Vitra; Polsterelemente Bernhardt Design; Couchtisch Moroso; Tischfußball Piet Hein Eek

Beleuchtung:

Neon-Deckenleuchten Nordlicht; Leuchten Zumtobel; Arbeitsplatzbeleuchtung Artemide

Beschreiben Sie Ihre Gestaltungsphilosophie

Philippe Paré sucht seine Inspiration in der Kunstwelt: „Ich habe mich immer für die Werke aus der kalifornischen 1960er Licht- und Raumkunstbewegung interessiert. Die Art und Weise wie Künstler wie James Turrell, Larry Bell und Robert Irwin (um nur einige zu nennen) mit Minimalismus und geometrischen Abstraktionen, Licht, Volumen und Maßstab manipulierten, um Installationen zu schaffen, haben mich fasziniert.“

Ein Statement zum Projekt

Das neue Hauptquartier von Hyundai Capital Europe in Frankfurt am Main musste ein erhebender Arbeitsplatz sein, der die hierarchische Trennung zugunsten von „frei fließenden“ Räumen aufhob. Hier sollten Finanzdienstleistungen und Kreativität koexistieren. Durch die Einbeziehung des starken Mitarbeiterzusammenhalts und der Unternehmenskultur sollte eine Kultur zum Nutzen von Mitarbeitern und Kunden entstehen.

Die größte Herausforderung war die Schaffung einer Wendeltreppe, die nicht nur ein dramatischer Eye-Catcher sein sollte, sondern auch strategisch platziert wurde, um als Katalysator für die Zusammenarbeit, Lernen und Sozialisation bei den Mitarbeitern zu dienen.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Das neue Büro von Hyundai Capital Europe im 50-stöckigen Turm 185 in Frankfurt am Main ist ein erhebender Arbeitsplatz, der die hierarchische Trennung zugunsten von „frei fließenden“ Räumen, in denen Finanzierung und Kreativität koexistieren, aufhebt.

www.gensler.com

www.schmidtploecker.de


Philippe Paré

Design Director und Principal von Gensler

Los Angeles

www.gensler.com

Gründungsjahr: 1965

Mitarbeiter: 5000

Arbeitsgebiete: Architektur, Design, Planungsservice

Foto: HG Esch

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Sigurd Larsen

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Manche Menschen schaffen in ihrem Leben mit Leichtigkeit, was andere in fünfen nicht erreichen. Sigurd Larsen gehört zu ihnen. Der Designer und Architekt mit eigenem Büro in Berlin spricht drei Sprachen, ist Professor an der BAU International Berlin und wechselt mühelos die Maßstäblichkeit.

Interview Katharina Feuer

Du sprichst ja Deutsch! Sollen wir uns besser in Englisch unterhalten?

Sigurd Larsen: Und Du wirkst so erleichtert. Wir können gerne Deutsch sprechen.

Ich habe nicht damit gerechnet. In Berlin kann man sehr gut leben, ohne wirklich Deutsch zu beherrschen.

Wenn man sich mit Handwerkern und älteren Menschen unterhalten will, hilft es, Deutsch zu können. Ich hatte es in der Grundschule und außerdem lebe ich seit neun Jahren in Berlin.

Wie entstand der Kontakt zu Reform, ein Unternehmen, das Ikea-Küchen „hackt“?

Es ist ein dänisches Unternehmen, das in Deutschland Fuß fassen will. Dafür suchten sie nach einem deutschen Designer und sind auf mich gestoßen. Ich bin zwar kein Deutscher, aber meine Möbel aus Metall und Aluminium, wie ich sie auch für die nordischen Botschaften in Berlin entwickelt hatte, fanden sie so spannend, dass wir zusammengekommen sind.

Hattest du Vorgaben?

Eigentlich nicht. Die Idee von Reform handelsübliche Ikea-Küchen neu zu interpretieren, legt aber einige Rahmenbedingungen nah. Ich habe mich also entsprechend um die Fronten und Arbeitsflächen gekümmert. Der Inhalt ist Ikea.

Probleme … ?

… gab es nicht. Die Art, wie Michael Andersen und Jeppe Christensen, die CEOs von Reform, Ästhetik, Design und Geschichten kommunizieren, deckt sich mit meinen Vorstellungen. Es gab sofort eine Vertrauensbasis. Und: Sie haben an meine Ideen geglaubt.

Was ist jetzt das Besondere an deiner ‚SL‘ Küche?

Die Fronten erscheinen als eine Einheit. Dabei sind Details wie die Radien der Griffe entscheidend. Man muss sich das vorstellen wie bei einem Gesicht. So verändern kleinste Änderungen auch die Mimik der Küche.

Bist du experimentierfreudig?

Bei Materialien lösen sich immer verschiedene Phasen ab. Eine Weile habe ich mich mit Metall und Aluminium beschäftigt. Falten, schneiden, stanzen. Davor habe ich viel mit Beton, Leder und Kupfer gearbeitet. Beton kommt aus der Architektur, aber wenn man den Maßstab ändert, wirkt er gleich anders.

Und was ist mit technischen Entwicklungen wie dem 3D-Druck?

Ich warte besser, bis alle Kinderkrankheiten behoben sind. Ich mach’ das nicht verkrampft, aber wenn es zu einem Projekt passt, dann gerne!

Liegt dein Schwerpunkt nun bei der Architektur oder dem Design?

Es scheint mehr eine lokale Tradition zu sein, dass in Dänemark Architekten auch Möbel entwerfen. Daher stellt sich für mich die Frage nicht. Ich bin in beiden Welten gern unterwegs. Ich kann in unterschiedlichen Maßstäben arbeiten. Vorteil dabei: So bleibt die Begeisterung für beides. Das geht dem ganzen Team so.

Wie groß ist dein Team?

Gerade sind wir sieben.

Willst du mit deinem Büro wachsen?

Ich habe mit Kollegen gesprochen, die Büros mit 50 oder 100 Mitarbeitern haben. Ihr Tenor: Ab einer Größe von 20 Personen kann man nicht mehr bei jedem Projekt mitwirken. Zur Zeit genieße ich die Möglichkeit, überall involviert zu sein. Das kann sich ändern. Frag mich noch einmal in zehn Jahren.

Ich melde mich 2027 wieder. Wie bist du überhaupt auf Berlin gekommen?

Durch meinen ersten Job bei Topotek1.

Gab es für dich einen Zeitpunkt, an dem du zurück nach Dänemark wolltest?

Die ersten eineinhalb Jahre hatte ich meine Möbel noch in Kopenhagen. Aber dann war klar: Ich bleibe!

Deine Projekte realisierst du in Deutschland, Dänemark und den USA. Gibt es gravierende Unterschiede bei der Umsetzung?

In Dänemark baut man doppelt so schnell wie in Deutschland.

Das kann nicht sein!

Doch, tatsächlich. Das liegt zum einen an der Lust auf Neubauten. Es gibt Bezirke in Dänemark, die innerhalb von zwei Wochen eine Baugenehmigung ausstellen, während das in Deutschland gut ein halbes Jahr dauern kann. Zudem sind die Bebauungspläne präziser, genauer beschrieben. Da gibt es nicht viel Interpretationsspielraum, der in der Umsetzung viel Zeit kostet. Viele Fragen kommen erst gar nicht auf.

Fragen die Deutschen viel?

Ich erlebe sie schon als pessimistischer, kritischer, aber auch sehr interessiert. Man wird erst einmal komplett auseinandergenommen. Diese Art der Kommunikation hilft, sich selbst nochmals zu prüfen.

Zukunftswünsche?

Ich habe gerade einige Wohnhäuser und Hotelräume entworfen und umgesetzt. Wohnen in einem größeren Maßstab, das wäre spannend.

Definiere skandinavisches Design.

Regionales Design steht immer in Beziehung zur Landschaft, dem lokalen Klima und Materialien. Das heutige skandinavische Design entstand zu einer Zeit, in der man aus wenig möglichst viel machen musste. Das führte zu einem traditionellen Handwerk. Raue Oberflächen, bei denen beides, Optik, als auch Haptik eine Rolle spielen. Selbst fehlendes Licht und das raue, nasse Klima hatten einen großen Einfluss auf die skandinavische Architektur und das Zusammenspiel zwischen innen und außen.

Und dein Stil?

Wie fast jeder Designer versuche ich es zu vermeiden, einen Stil zu haben. Stattdessen will ich bei jedem Projekt das Maximum herausholen. Aber natürlich habe ich Präferenzen: Materialien, die gut altern, und der Wunsch, Dinge simpel und klar zu halten.

Du unterrichtest auch. Erst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der UdK in Berlin, jetzt als Professor an der BAU International. Was reizt dich an der Lehrtätigkeit?

Dass ich mich nicht nur mit meinen eigenen Sachen beschäftige, sondern über den Tellerrand hinaus schauen kann. Man kommt auf andere Gedanken. Dieser Austausch ist mir wichtig. Und ich bringe aktuelle Projekte meines Büros in die Lehrtätigkeit mit ein. Dieser Praxisbezug hilft oft.

Es wird oft behauptet, das Studium in Deutschland sei zu theoretisch.

Die Theoretiker werden genauso gebraucht. Mein Ansatz ist eben ein anderer.

Motivierst du die Studenten?

30 Prozent von ihnen träumen von einer Selbstständigkeit. Motivation ist ein wichtiger Teil. Gerne erzähle ich von meinen Anfängen in Berlin, als ich mit einem Projekt und ziemlich unsicherer Basis mein Büro gründete.

Das war Dein Ziel, die Selbstständigkeit?

Ja, ich glaube schon. Kein Arbeitgeber bietet mir die Vielfalt, die ich tagtäglich erlebe. Ich habe sehr viel ausprobiert, von Landschaftsarchitektur, Städteplanung über Großprojekte, Wohnbau, Möbeldesign. Jetzt mache ich nur das, was ich mag. Design und Architektur.

Sigurd Larsen, vielen Dank für das Gespräch!

Sigurd Larsen Design and Architecture

Weitere Interviews lesen Sie hier


Designer Chat

Sigurd Larsen

Some people easily achieve things in their life, whereas for others five lives wouldn‘t be enough to achieve the same goals. Sigurd Larsen is one of them. The designer and architect has his own studio in Berlin. He speaks three languages, is a professor at BAU International Berlin and switches effortlessly from large-scale architecture to small-scale design.

Author: Katharina Feuer

I am surprised that you speak German! Had we better speak English?

Sigurd Larsen: You appear to be relieved. We may well speak German.

I did not expect it. You can live very well in Berlin without having a command of German.

If you want to talk to craftsmen or older people, it helps to speak German. I learned it at primary school, and I have also lived in Berlin for nine years now.

How did the contact with Reform, an enterprise that “hacks” Ikea kitchens, come about?

It’s a Danish company that wants to gain a foothold in Germany. To achieve this, they were looking for a German designer and found me. It is true that I am not a German, but they considered my metal-and-aluminum furniture to be so fascinating that we got together. Furniture, by the way, which I had also evolved for the Nordic embassies in Berlin.

Did you have guidelines?

Not really. But Reform‘s idea to re-interpret standard Ikea kitchens required a general framework. Consequently I predominantly tackled frontages and work surfaces. The content is by Ikea.

Problems?

… There weren’t any. The way Reform’s CEOs Michael Andersen and Jeppe Christensen communicate esthetics, design and narratives, overlaps with my visions. There was a basis of trust immediately. And they believed in my ideas.

But what is so special about your ‘SL‘ kitchen?

The frontages look like an integrated unit. Details like the radii of the handles are decisive in this context. Imagine that you are looking at a person’s face. Like in facial expressions, the slightest changes will also change the look of a kitchen.

Do you like to experiment?

As far as materials are concerned, there are always various phases. For some time I dealt with metal and aluminum. Folding, cutting, punching. Before that I had worked a lot with concrete, leather and copper. Concrete comes from architecture, but when you change the scale, it takes on a different appearance.

And what about technical developments like 3D printing?

I’d rather wait until all teething problems are solved. I am not overly zealous in this respect, but if the technology fits a project, I am glad to use it.

What actually is your focus – architecture or design?

It rather seems to be a local tradition that in Denmark architects design furniture as well. So for me the question does not arise. I like to be active in both worlds. I can work with various sizes of project. The advantage is that in this way my enthusiasm for both fields remains intact. And it is the same for the whole team.

How big is your team?

There are seven of us at the moment.

Do you plan to expand?

I talked with colleagues who have studios with 50 or 100 staff. Their tenor is that if a team increases in size to 20 or more you are no longer able to be involved in each and every project. I now enjoy the opportunity of being involved in everything. This may change. Ask me again ten years from now.

I’ll contact you again in 2027. How did you come to Berlin?

Because of my first job with Topotek1.

Was there any point at which you wanted to go back to Denmark?

For the first one-and-a-half years my furniture was still in Copenhagen. But then it became clear that I would stay!

You implement your projects in Germany, Denmark and the USA. Are there major differences in how they are implemented?

In Denmark, building construction is twice as fast as in Germany.

You can’t be serious!

Yes, it’s a fact. On the one hand, this is due to a yearning for new buildings. There are districts in Denmark that will issue a building permit within two weeks, while in Germany this can take more than six months. And on the other hand, the development plans are more precise, more accurately described. Consequently there will not be a lot of room for interpretation that would take a lot of time to implement. Many questions will never arise at all.

Do Germans ask many questions?

I perceive them as more pessimistic, more critical, but also as very interested. For a start, you will be completely taken apart. This method of communication helps to re-evaluate your beliefs.

Wishes for the future?

I just finished designing and implementing several residential buildings and hotel rooms. It would be fascinating to tackle dwelling on a bigger scale.

Please define Scandinavian design.

Regional design is always connected with the landscape, the local climate and materials. Current Scandinavian design was created at a time when you had to make as much as possible out of a little. This led to traditional craftsmanship. Rough surfaces, characterized by an interplay of visual and tactile features. Even the lack of light and the rough and wet climate had a great influence on Scandinavian architecture and the interplay between inside and out.

And what is your style?

Like almost any other designer I try to avoid having a specific style. Instead, I want to make the most of each and every project. However, I do have preferences: materials that age well, and I want to keep things simple and precise.

You also work as a teacher. First as a research assistant at UdK in Berlin, and now as a professor at BAU International. What is the attraction of teaching?

That I am not only concerned with my own project but am able to think outside the box. It takes your mind off other things. To me, this exchange if information is important. I also incorporate my current studio projects in my teaching. This practical relevance often helps a lot.

It is frequently said that studies in Germany are too theoretical.

Theorists are also needed. But my approach is different.

Do you motivate your students?

30 per cent of them dream of becoming freelance. Motivation is an important part. I like to tell them of my beginnings in Berlin when I founded my studio having only one project and a rather insecure future.

But it was your goal to become a freelancer?

Yes, I think so. No employer will offer me as much variety as I experience every day. I tried my hand in many areas, from landscape architecture and urban planning to large-scale projects or housing construction and furniture design. Now I only do what I like. Design and architecture.

Sigurd Larsen, thank for your time!


Danish architect Sigurd Larsen (born 1981) lives and works in Berlin. He earned his master’s degree at the School of Architecture of the Royal Academy of Fine Arts in Copenhagen. Before founding his studio in 2009, Larsen had worked for renowned offices like OMA in New York, MVRDV in Rotterdam and Topotek1 in Berlin. You will find his furniture in shops and galleries the world over.

Der Beitrag Sigurd Larsen erschien zuerst auf md-mag.

RCR Arquitectes

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Die Architekten erklären, mit welchen Mitteln sie ein räumliches Gesamtkunstwerk für die Molekularkulinarik geschaffen haben. Im von RCR Arquitectes und Pau Llimona gestaltete Enigma durchwandert der Gast unterschiedliche Stationen.

Die Fragen stellte ThinkTank

Wie sah der Projektentwurf aus?

RCR Arquitectes: Die Designkonzeption hing sehr eng mit den bereits vorhandenen Räumlichkeiten zusammen: die Fassade hermetisch verschlossen und im Inneren 700 m² Fläche mit einer industriell geprägten Optik. Die großen Stützpfeiler und die visuelle Grobheit wirkten sich tatsächlich auf das endgültige Design aus. Hauptziel war es, diesen industriellen Raum in eine fließende, tiefgründige und zeitlose Landschaft zu verwandeln, in der sich die Menschen von der äußeren Welt abschirmen und in Albert Adriàs Welt der Kreativität entführen lassen.

Was hat Sie zu diesem Design inspiriert?

Die Konzeption verfolgte das Ziel, eine Umgebung zu erschaffen, die den Restaurantgast in eine Welt ohne bekannte Bezüge oder Grenzen versetzt, und darüber hinaus die vorgefundene Schroffheit in einen organischen Raum zu transformieren. Deshalb wurde als Konzeptmerkmal die abstrahierte Wolke gewählt, um die Menschen in einen kulinarischen und sensorischen Traumzustand zu versetzen. Der kulinarische Traum setzt sich in den gesamten Räumlichkeiten fort.

Wie ergänzt die Raumgestaltung das Konzept des Essens und des Restaurants?

Der Raum wird zum verbindenden Faktor für das gastronomische Menü: Jeder Raum und jedes Gericht sind ein Rätsel, ein Enigma. Optisch wirkt das Restaurant offen, aber die Idee des Geheimnisvollen ist überall zu spüren. Die Gäste entdecken mit jedem Schritt neue Räume, neue Speisen und neue Texturen. Sie bewegen sich immer tiefer in das Enigma hinein.

Was wünschte sich der Bauherr?

Ein einmaliges Erlebnis. Eine geheimnisvolle sensorische Reise, die den Gast auf eine Traumreise mitnimmt. Jeder Besucher erhält sein eigenes individuelles gastronomisches, räumliches und rätselhaftes Erlebnis. Die Gäste nehmen eine Welt wahr, die weit von ihrem alltäglichen Leben entfernt ist, einen Ort mit sinnlichen Freuden, an dem die Zeit stillsteht. Anders ausgedrückt: Jeder Gast lebt seinen eigenen Traum.

Welchen Beitrag leistet das Design?

Wir haben unterschiedliche Traumbereiche geschaffen, in denen die Gäste schrittweise die Gerichte probieren und Albert Adriàs Küche voll und ganz erfassen können. Im Übrigen wurden Möbel und Servicekleidung ebenfalls wie Objekte gestaltet. Wie im Traum tauchen sie im Blickfeld des Gastes auf und verschwinden wieder.

Worin bestanden die Herausforderungen? Und wie wurden sie gemeistert?

Bevor wir als Architekten intervenierten, sah der Raum so aus, wie eine Autogarage eben so aussieht. Die Herausforderung bestand darin, diesen halbindustriellen Raum in eine Traumlandschaft zu verwandeln. Wir haben das geschafft, indem wir die Decken, Fußböden und Wände verkleidet haben.

Welche Rolle spielte die Materialwahl?

Eine Schlüsselrolle. Das Rätselhafte, Enigmatische erforderte eine Vielfalt an strukturierten Oberflächen und unterschiedlichen Farben. Wir haben uns für Materialien entschieden, die von Natur opak sind und dennoch dem Raum Wärme und Transparenz verleihen: gesinterten Stein, keramischen Stahl, Glas und Glasfaser.

Lesen sie eine ausführliche Projektbeschreibung des Enigma hier

RCR Arquitectes


Interview with RCR Arquitectes and Pau Llimona

Mystery Tour

The architects explain what ways and means they used for creating a spatial total work of art for molecular cuisine. At Enigma, guests wander through various stations.

Interview courtesy of ThinkTank

What was the project design like?

RCR Arquitectes: The concept design for the project was very much related to the pre-existing premises: an airtight exterior on the façade, and 700m² of interior space with a semi-industrial look. The large structural columns and the visual roughness really had an impact on the final design. The main objective was to transform this industrial space into a flowing, evanescent, profound and timeless landscape so people can disconnect from the world around them and be taken away to Albert Adrià’s world of creativity.

What was the inspiration behind the design ?

The design concept was about creating an environment that would take the diners to a world without references or limits as well as transform the reticulated harshness into an organic space. This is why the abstract cloud was chosen as the concept to bring people into a culinary and sensorial dream state. The culinary dream progresses through the space.

How does the design complement the concept of food / restaurant all in one?

The space becomes the unifying thread for the gastronomic menu: every room and every dish is an enigma. The restaurant is visually open, yet the mysterious concept is found everywhere: diners discover new spaces, new foods and new textures with every step they take, moving deeper into Enigma.

What is expected to be achieved in terms of the customer’s perspective?

A unique experience; the enigmatic sensory journey takes diners on a dreamlike trip. Each person will have their own gastronomic, spatial and enigmatic experience. They will perceive a world that is far from their daily lives; a place with sensory pleasures where time stops. In other words, each person will live out their own dream.

How does the design help attain the aforementioned objectives?

Different, dream-like areas have been created for guests to try dishes and really take in the taste of Albert Adrià’s cuisine. Moreover, the furniture and uniforms were designed as objects that appear and disappear from the diner’s vision as if in a dream.

What were the challenges of this project? And how were they overcome?

The space was much like a car garage before the architectural intervention. Converting this semi-industrial space into a dreamland was the challenge and it was overcome by covering the ceilings, flooring and walls.

How did the choice of materials affect the project?

The materials were key to this project as finding the right ones was crucial to create a dreamlike space. The result is a world of textured tones and different colours. We have chosen materials that are naturally opaque and cold yet magically offer warmth and transparency to the whole: Sintered Stone, ceramic steel, glass and fibreglass.

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Dekleva Gregorič Architects

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‚Chimney House‘ nennen Dekleva Gregorič Architekten aus Ljubljana ihr Wohngebäude für eine kochbegeisterte Familie. Der Schornstein ist zentrales Thema, nicht nur als Wärmespender, sondern auch als gestaltgebendes architektonisches Element.

Projekt: Chimney House

Standort: Logatec, Slovenien

Bauherr: Andrej Dolenc

Architekt: Dekleva Gregorič Architects

Bauaufgabe: Wohnhaus

Planungsbeginn: 2012

Fertigstellung: 2016

Grundstücksgröße: 830 m²

Anzahl Geschosse: 2

Geschossfläche: 205 m²

Materialien:

Decke: Sichtbeton

Wand: Innen: Gips; Außen: Eichenverschalung wird zu Schränken innen

Boden: geöltes Eichenparkett

Möbel: Stuhl ‚Vegetal‘ von Ronan und Erwan Bouroullec für Vitra

Übrige Ausstattung: lokale Unternehmen

Wie finden Sie Ihre Inspiration?

Unser kreativer Prozess wird durch eine komplexe Mischung aus dem Kontext eines Projektes und der Nutzung durch die spezifischen Aktivitäten der künftigen Nutzer ausgelöst. In der frühen Phase des Entwurfs ist die Frage nach der Materialität ebenfalls ein wichtiger Teil der Inspiration.

Welches Projekt war das wichtigste für die Entwicklung des Büros – und warum?

Dekleva Gregorič: Das wichtigste Projekt, das zugleich auch unser erstes war, das wir realisiert haben, ist das XXS Haus (2004) in Ljubljana. Wir hatten die Gelegenheit, dem fortlaufenden Bau täglich zu folgen und lernten dabei, was für uns das Wichtige an der Architektur ist. Wir glauben, dass Architektur nicht auf dem Papier oder im Computer entsteht, sondern das Ergebnis des tatsächlichen Bauens ist.

Worin bestand die Herausforderung beim ‚Chimney House‘?

Dekleva Gregorič: Die Herausforderung bestand darin, einen obsessiven Lebensstil mit dem Thema Kochen in die Architektur zu übersetzen und die Essenszubereitung auf dem traditionellen Herd des im Haus lebenden Paares in den Charakter des Hauses einzupassen. Gleichzeitig sollte das Haus einen traditionellen Charakter haben. Das Verständnis für den jeweiligen Bewohner ist die größte Herausforderung bei der Erstellung von konkreter Architektur, die ein hohes Identifikationsniveau aufweiset und gleichzeitig den Kontext respektiert.

Gab es irgendwelche positiven oder negativen Überraschungen bei der Realisierung ?

Jede Architektur ist ein Prozess aus Forschung und dem Verständnis darüber, was letztlich wirklich wichtig ist. Unsere Herausforderung besteht darin, den Wandel in jedem Stadium einzufangen und ihn wie in der Kampfsportart Aikido zu nutzen, um das Projekt besser zu machen.

Ziel des Bauherrn, was soll das Projekt können?

Die Küche, mit einem multifunktionalen Holzofen, spielt die entscheidende Rolle im privaten und gesellschaftlichen Leben eines Paares, das auf dem Lande lebt. Kochen ist ihre Leidenschaft und sie organisieren gerne Treffen mit ihren Freunden. Das Haus bietet mit dem Hauptraum genau die Atmosphäre, die es ihnen ermöglicht, diese Leidenschaft weiterzuentwickeln und ihren Lebensstil voll zu genießen. Der geteilte Kamm des Dachs, der durch das durchdringende Element des Schornsteins geschaffen wird, verleiht dem Innenraum ein hochwertiges zenitales Licht. Das Schornsteinhaus markiert die typologische Transformation, die durch die Spezifität der Benutzer erzeugt wird.

www.dekleva-gregoric.com

Weitere Interviews finden Sie hier

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KAAN Architecten

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Einst ein historistischer Behördenkoloss, verliehen KAAN Architecten dem Verwaltungszentrum B30 in Den Haag neuen Glanz. Sie brachen die Zeitschicht der 90er Jahre ab, sodass das ursprüngliche Gebäude wieder sichtbar wurde.


KAAN Architecten
www.kaanarchitecten.com
Eigentümer: Kees Kaan, Vincent Panhuysen, Dikkie Scipio
Gründungsjahr: 2014 (vorher Claus en Kaan, 1987)
Mitarbeiterzahl: 80
Arbeitsgebiete: Architektur, Interior Design, Stadtplanung, Studien

Projekt: B30
Ort: Bezuidenhoutseweg 30, Den Haag (NL)
Bauherr: Central Government Real Estate Agency (Rijksvastgoedbedrijf)
Bauaufgabe: Bürogebäude für Regierungsbehörde
Baubeginn: Januar 2015
Fertigstellung: Februar 2017
Anzahl der Stockwerke: 4
Grundfläche (m²): 21.000

Hauptmaterialien
Böden und Flächen im Innenbereich: Ramon Grey, Israel (Kalkstein)
Böden im Außenbereich: Cenia, Spanien (Kalkstein)
Parkett: Amerikanische Eiche (Holz)
Türen, Fensterrahmen und Armaturen: Hochglanzpoliertes eloxiertes Aluminium

Beschreiben Sie Ihre Designphilosophie:

Wo finden Sie Inspirationen?

B30 hat sich eigentlich nicht von all den anderen denkmalgeschützen Gebäuden unterschieden, die wir renovieren oder umbauen. Der erste und wichtigste Schritt bei derartigen Projekten besteht in der Untersuchung des Originalbauwerks, damit wir seine Entstehung am historischen Standort wirklich verstehen und seinen kulturellen und sozialen Kontext sowie das Raum-/Flächenkonzept und die ursprünglichen Absichten des Architekten und des Bauherrn erfassen können. Viele Denkmäler leiden unter einer Reihe kleinerer Renovierungen, die in der Vergangenheit vorgenommen wurden, um sie an neu zur Verfügung stehende technische Möglichkeiten anzupassen (Elektrizität, Sanitäranlagen, Klimaregelung, Asbest, Aufzüge, ICT usw.) und andere oder zeitgemäßere Nutzungen zu ermöglichen (Restaurants, Ladengeschäfte etc.) sowie den sozialen und politischen Veränderungen in der Gesellschaft Rechnung zu tragen (Verschwinden des unterstützenden Personals wie Pförtner/Portiers, Hierarchie kontra Demokratie, private Räume kontra offene Grundrissen und seit neuestem gewerbliche Nutzung kontra familiäre Nutzung).

Die meisten Veränderungen waren zwar zum jeweiligen Zeitpunkt durchaus plausibel und angemessen, aber wir mussten sie wieder los werden, um dem Gebäude seine ursprünglichen räumlichen Eigenschaften zurück zu geben. Sobald wir die ursprüngliche Architektur verstanden haben, können wir unsere eigenen Anpassungen erarbeiten, um die aktuellen Anforderungen und die Vorgaben des Bauherrn zu erfüllen. Für mich persönlich ist es wichtig, dass das renovierte Gebäude als Ganzes zu einem neuen Stück Architektur wird und nicht ein altes Gebäude mit einem neuen Anbau. Beide Architekturen sollten gleich stark sein, aber die Umwandlung der alten in eine neue sollte sanft geschehen. Beim Betrachten des Gebäudes sollte man kaum die tatsächliche Bedeutung des Ortes erkennen, und der neu hinzugefügte architektonische Wert sollte sich wie eine Eigenschaft anfühlen, auf die das Bauwerk nicht verzichten kann.


Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste und warum?

Ich denke, das waren zwei Projekte. Ein altes Projekt ist das Netherlands Forensic Institute. Es war unser erster wirklich großer Auftrag, der die Zäsur zwischen Wohngebäuden und kleinen Bürogebäuden, mit denen wir uns davor befasst hatten, und den großen Projekten definierte, die seither zu unserem Oeuvre hinzu gekommen sind. Das andere Projekt ist das Erasmus Medical Student Centre. Für mich ist es das erste komplexe Projekt, bei dem es uns gelungen ist, einem noch jungen Denkmal eine unverwechselbare Charakteristik zu verleihen. Das Projekt liegt ein wenig versteckt in einem medizinischen Zentrum. Wenn Sie es aber schließlich betreten, eröffnet sich Ihnen eine unerwartete archtektonische Landschaft, auf die ich sehr stolz bin.

Eine Aussage über das Projekt: Die meisten historischen Gebäude sind per se stark, sonst hätten sie nicht überlebt. Es hängt jedoch von der Anpassungsfähigkeit eines Gebäudes ab, ob es eine langfristige funktionelle Legitimität hat oder nicht. Manchmal ist eine helfende Hand nötig, um einem Haus neues Leben einzuhauchen.

Wenn man dem Wesen des Orginalentwurfs treu bleibt, ist es durchaus möglich, dass man sich in ein historisches Gebäude verliebt, es mit der Zeit versteht und dann mit einem Vokabular an Formen und Materialen für die Zukunft weiter entwickelt, das dem Orignal nahe bleibt. Wir können mit einer zeitgemäßgen Übersetzung zu einem gemeinsamen integrierten Design ohne Historizismus gelangen, in dem Altes verbindlich mit Neuem fusioniert und ein einheitliches Ganzes bildet.

Das ist eine Arbeitsweise, die eine respektvolle Handhabung von historischen Gebäuden sicherstellt und gleichzeitig dafür sorgt, dass es nicht zu einem historischen Relikt verkommt, das nur wegen des Konservierens erhalten bleibt.

Worin bestand die Herausforderung?
Wir haben es mit einem denkmalgeschützten Gebäude zu tun. Die ursprüngliche Fassade war auf Erdgeschossebene bis zu einer Höhe von etwa 1,60 m geschlosssen. Darin spiegelt sich die Auffassung des 20. Jahrhunderts wider, dass das Erdgeschoss nicht wichtig ist. Die wichtigen Geschosse waren absichtlich von derStraße getrennt. Beim neuen Konzept musste das Gebäude zur Straße hin geöffnet werden. Das wurde durch die Vergrößerung der vorhandenen Fenster nach unten erzielt, wobei wir möglichst viel des ursprünglichen Materials erhalten haben. Vom baulichen Gesichtspunkt her bemerken Sie kaum eine Veränderung in der Konstruktion, aber vom Konzept her war es eine erhebliche Verwandlung. Dem Denkmalschutz, der für die Erhaltung solcher Gebäude zuständig ist, fiel es natürlich schwer, das zu akzeptieren, und ich habe volles Verständis dafür.

Gab es während der Realisierung des Projekts irgendwelche positiven oder negativen Überraschungen?
Es ist nie überraschend, wenn beim Renovieren oder Restaurieren eines Denkmals negative Überraschungen auftreten. Sie tauchen einfach auf. Ich hoffe aber jedes Mal bei einem neuen Projekt, dass es für uns ein Geschenk bereit hält. Oft ist das so, und manchmal gibt es sogar mehrere Geschenke. Bei B30 mag ich die kleinen Fragmente der Holzsparren, die unerwartet aus Wänden und Decken auftauchen. Das sind Details, die man niemals konzipiert haben würde.

Ziele/Wünsche des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?
Das wichtigste Ziel bei diesem Renovierungsprojekt bestand darin, die ursprüngliche Gestaltungsabsicht wieder herzustellen und gleichzeitig das Gebäude zur Stadt hin zu öffnen und ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld zu schaffen.


English Version:

KAAN Architecten
www.kaanarchitecten.com
Owner: Kees Kaan, Vincent Panhuysen, Dikkie Scipio
Founding year: 2014 (previously Claus en Kaan, 1987)
Employees: 80
Work areas: architecture, interior design, urban planning, studies

Project: B30
Location: Bezuidenhoutseweg 30, The Hague (NL)
Builder/Owner: Central Government Real Estate Agency (Rijksvastgoedbedrijf)
Building task: governmental office building
Start of building: January 2015
Completion: February 2017
Number of floors: 4
Floor area (m²): 21.000

Main materials
Indoor floors and elevations: Ramon Grey, Israel (limestone)
Outside floors: Cenia, Spain (limestone)
Parquet: American Oak (wood)
Doors, window frames and fixtures: highly polished anodized aluminum

Describe your design philosophy:

How do you find your inspirations?

B30 was no other than all of the renovation/restoration projects of listed monuments we do. The first and most important step in such projects is to study the original building in order to truly understand its origin in its historical location, its cultural and social context, its room/space concept and the architect’s and original client’s intentions. A lot of monuments suffer from a range of small renovations made in the past to meet with new available technical facilities (electricity, sanitaire, climate, asbestos, elevators, ict, etc), changing and fashionable user demands (restaurants, shops, etc.) and the social and political changes in society (evanescence of supporting staff like doormen, hierarchy versus democracy, private rooms versus open floors and recently: corporate versus domestic).

Although most of the interventions were perfectly understandable and genuine made in their time, we have to get rid of them to free the monument and give it back its spacial qualities. Then with the understanding of the original architecture we can make our own adaptations to meet with contemporary needs and the client’s brief. What I particularly find important is that the renovated monument is a new piece of architecture as a whole, not an old building with a new extension. Both their architecture should be equally strong but the conversion between new and old should be soft. Experiencing the building one should hardly notice the actual place of distinction and new added architectural value should feel like a quality the monument couldn’t be without.

What project was the most important one for the evolution of the office – and why?

I think two projects were. One old project is the Netherlands Forensic Institute. It was our first real big assignment and it defined the step between housing and small office buildings we did previously and the large projects we added to our oeuvre. The other project is the Erasmus Medical Student Centre. For me this is the first complex project where we managed to add unmistakable quality to a young monument. The project is a bit hidden in a Medical Centre but if you finally enter it reveals an unexpected architectural landscape I am very proud of.

A statement on the project: Most historic buildings are inherently strong, otherwise they would not have survived. However, it is a building’s capacity to adapt that determines whether or not it has earned long-term functional legitimacy. A helping hand is sometimes needed to breathe new life into a building.

In staying true to the essence of the original design, it is possible to fall in love with a historic building, to come to understand it and to move forward with a vocabulary of forms and materials that remain close to the original. Through a contemporary translation we can come to a single integrated design, without historicism, in which old and new merge sympathetically into one another and, together, form a unified whole.

This is a way of working that ensures respectful handling of a historic building while also keeping it from becoming a historic relic, merely for conservation.

What did the challenge consist of?

The building is a listed monument. The original ground floor street facade was closed to approximately 1.60 m. This was part of the twentieth century concept that the ground floor was not important. The important floors were deliberately disconnected from the street. In the new concept the building had to be opened to the street. This was done by enlarging the existing windows more down but with the use of as much original material as possible. You hardly notice the change construction-wise but conceptual this was a big change. Hard to swallow of course by the Cultural Heritage Agency that protects this kind of monuments which I understood very well.

Were there any positive or negative surprises while realising the design?
It can never be a surprise that renovating/restoring a monument has negative surprises, there just are. But what I always hope for is that the project gives us a present. Often it does, sometimes even several. In B30 I like the little fragments of the wooden trusses that are popping out in walls and ceilings, these are details one never could have designed.

Builder-owner’s wish/goal. What should the project be capable of doing?
The main objective of the renovation project was to bring back the original design purposes and at the same time open up the building to the city and create a contemporary working environment.

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Pedevilla Architekten

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In Südtirol haben Pedevilla Architekten in dörflicher Bergidylle einen Hotelanbau entworfen. Ihre Zutaten: ein Monolith mit schwarzer Holzfassade, ein ornamentloses Interior, einheimische Materialien und – grandiose Panoramen. Die schwarze Kiste.

Pedevilla Architekten, das sind die Brüder Armin (links) und Alexander Pedevilla, die 2005 ein eigenes Büro gründeten. Sie arbeiten von Bruneck aus mit sechs Mitarbeitern für öffentliche und private Auftraggeber. Für Aufsehen sorgte ihr unkonventionelles Ferienhaus in Pliscia.

Projekt: Bühelwirt

Standort: St. Jakob im Ahrntal, Südtirol / Italien

Bauherr: Michaela Nöckler und Matthias Haller

Bauaufgabe: Erweiterung Hotel

Fertigstellung: 2017

Grundstücksgröße: 1 200 m²

Geschosse: 6

Nutz-/Wohnfläche: 3 200 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden): Lehmputz mit Zuschlägen aus dem Kupferbergwerk, massive Lärchenholzböden, Terrazzoboden
Möblierung/Leuchten/Hauskommunikation: maßgefertigte Möbel, Prostoria, Leuchtendesign Harry Thaler, Carpet Concept, FSB-Beschläge, Berker

Bitte beschreiben Sie Ihre Gestaltungsphilosophie:

Pedevilla Architekten: Unsere Gebäude zeichnen sich meist durch ein monolithisches Erscheinungsbild aus, sie sind bodenständig und robust. Sie sind selten detail- sondern vielmehr materialverliebt. Wir suchen in unseren Arbeiten Dauer, Präsenz, aber auch Sinnlichkeit. Die Entwürfe arbeiten mit klaren Formen, handwerklichen Qualitäten, ortstypischen Materialien und entwickeln sich aus funktionalen und regionalen Gegebenheiten heraus.

Wie finden Sie Inspiration?

In der Auseinandersetzung mit dem Ort, dem Bauherrn, den Nutzungsanforderungen, der Topographie, den klimatischen Verhältnissen, den örtlichen Gegebenheiten und Materialien, der Natur und Landschaft

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste – und warum?

Jedes Projekt trägt zur Entwicklung des Büros bei. Wenn wir aber ein ganz spezielles Projekt nennen müssten, dann wohl das Pflegeheim Bruneck. Dieses Projekt war der Start der gemeinsamen Arbeit zwischen uns Brüdern.

Worin bestand die Herausforderung?

Die Herausforderung bestand darin, einen Anbau zu schaffen, der Rücksicht auf den Bestand nimmt, das Bestandsgebäude nicht verdeckt. Außerdem sollten alle Räume Blick in den Naturpark erhalten. Das Konzept und die Umsetzung mussten so gewählt werden, dass die Oberflächen in ihrer Nutzung einen Abrieb erhalten, der sich über die Jahre positiv auf sie auswirkt. Das Material soll „leben“.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Positiv war, wie die anfängliche Skepsis der Betrachter mit dem Verlauf der Errichtung zunehmend abnahm und das Projekt vertraut wirkte.

Wunsch/ Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Der Wunsch des Bauherrn war, ein Haus zu bauen, das in seiner Nutzung nachhaltig ist. Die Materialien sollen leben und echt sein. Das Gebäude soll durch seine Nutzung über die Jahre in seiner Ästhetik und Erscheinung reifen und dabei an Emotionalität gewinnen.

Weitere Interviews finden Sie hier


Pedevilla Architects

consists of the Pedevilla brothers Armin (left) and Alexander. They founded their studio in 2005. Out of Bruneck they work for public and private clients with a team of six. Their unconventional holiday home in Pliscia caused quite a stir.

Fact sheet

Project: Bühelwirt

Location: St. Jakob im Ahrntal,
South Tyrol/I

Builder-owner: Michaela Nöckler and Matthias Haller

Task: Hotel extension

Completion: 2017

Plot size: 1,200 m²

Usable area/living area: 3,200m²

Materials (ceiling, wall, floor): clay plaster with added material from the copper mine, solid larch-wood floors, terrazzo floors

Furnishings/lamps/in-house communication system: made-to-measure furniture, Prostoria, Lighting design by Harry Thaler, Carpet Concept, FSB hardware systems, Berker

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Macdonald Wright Architects

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Die Planer James Macdonald Wright (von Macdonald Wright Architects) und Niall Maxwell (vom Rural Office for Architecture) entwarfen auf einem Grundstück von sagenhaften 33 ha Größe mit dem Projekt ‚Caring Wood‘ ein Drei-Generationen-Wohnhaus mit nicht unbescheidenen 1450 m2 Wohnfläche.

Es hat Seltenheitswert, wenn ein Gebäude für gleich drei Generationen einer Familie gebaut wird. Hier wurde nicht nur einfach ein Neubau in nachhaltiger Bauweise in die englische Landschaft gesetzt, sondern Innenräume mit starkem Bezug zur Landschaft geschaffen.

Projekt: Caring Wood

Standort: Kent / UK

Bauherr: Privat

Bauaufgabe: Mehrgenerationenhaus

Fertigstellung: Dezember 2016

Grundstücksgröße: 33 ha

Geschosse: 3

Nutz-/Wohnfläche: 1450 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden):

Dachkonstruktion Brettschichtholz/Leimbinder; Dachziegel Ton; Bodenfliesen Terrakotta; Akustikdecken Gipskarton und gemauerte Wände; Innen- und Außenhof in einer Wandverkleidung aus Edelkastanie

Einrichtung/Sanitär/Beleuchtung/Hauskommunikation:

Leuchten Whitegoods www.whitegoods.com, Strahler Feilo Sylvania www.feilosylvania.com/en-gb/;

Schaltertechnik Gira www.gira.com;

WCs Toto http://gb.toto.com;

Bäder Bette www.bette.de/en;

Sanitärausstattung Villeroy & Boch www.villeroy-boch.co.uk; Küche John Ladbury www.johnladbury.co;

Bodenfliesen Robus ceramics, www.robusceramics.co.uk; Fenster Internorm www.internorm.com/uk-en/products/studio-windows-doors.html

Beschreiben Sie Ihre Entwurfsphilosophie?

Macdonald Wright Architects ist ein Architekturbüro aus dem Osten Londons, das sich auf gut gestaltete Niedrigenergiehäuser spezialisiert hat. Das von James MacDonald Wright im Jahr 2005 gegründete Büro ist vor allem für seine sensible Verbindung von hoher Nachhaltigkeit und innovativem Design bekannt, das sich von regionalen Formen und Materialien inspirieren lässt.

Die moderne Welt wird immer komplexer. Macdonald Wrights Arbeit zielt darauf ab, kontemplative Räume zu schaffen, die beruhigend, beruhigend und frei von Ablenkung sind. Einfachheit bringt Klarheit in die gebaute Umwelt. Form, Raum und Ordnung sind wichtige Aspekte. Einfachheit, wenn sie erfolgreich sein soll, kann nicht ohne obsessive Liebe zum Detail erreicht werden – jeder Aspekt eines Designs wird verfeinert, um sicherzustellen, dass nur die notwendigen Elemente übrig bleiben.

Macdonald Wright glaubt an einen nachhaltigen Ansatz in der Architektur, indem er inspirierende Räume schafft, die in ihrem Kontext geführt und sowohl für Menschen als auch für den Planeten entworfen wurden. Von der Auswahl lokaler Materialien bis hin zu alternativen Energiequellen werden die Umweltauswirkungen des Designs in jeder Phase in Frage gestellt.

Wie finden Sie Inspiration?

James Macdonald Wright wurde stark von der Erforschung von handwerklicher Architektur und Kunst beeinflusst, sowohl aktuell als auch historisch. Noch während seiner Schulzeit arbeitete Macdonald Wright für den Keramiker Hans Coper und seine Frau Jane, was ein lebenslanges Interesse an Design und Herstellung weckte. Die Arbeiten von Coper und seiner Zeitgenossin Lucie Rie beeinflussen weiterhin Wrights makellose Ästhetik.

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste – und warum?

Caring Wood. Das Haus engagiert sich im Dialog zwischen innovativer Nachhaltigkeit und kritischem Regionalismus: progressive Designpraxis, die auch von einem Geist lokaler Identität durchdrungen ist.

Ein Statement zum Projekt ‚Caring Wood‘: Worin bestand die Herausforderung?

Caring Wood ist ein ausgedehntes Landhaus für drei Generationen einer Familie, das formale, gemeinschaftliche und private Räume einschließt. Auf einer Fläche von 33 Hektar sollte der Geist des englischen Landhauses und Landsitzes in einem Design verkörpert werden, das seinen Kontext und seine Landschaft einbezieht und gleichzeitig eine klimaneutrale Antwort auf den Klimawandel bietet.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Weniger eine Überraschung als vielmehr eine Herausforderung. Das Projekt wurde einem strengen Planungsprozess unterzogen, um die Zustimmung unter PPS7 zu erhalten. (Anmerkung der Redaktion: Im Planning Policy Statement 7 (PPS7) sind die Planungspolitiken der Regierung für ländliche Gebiete, einschließlich der Städte und Dörfer der Landbevölkerung und der breiteren, weitgehend unbebauten Landschaft bis zum Rand größerer städtischer Gebiete, festgelegt.)

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Dies ist ein nachhaltiges Haus; um eine ganze Familie herum geplant und entworfen. Das Haus wird sich mit der Familie entwickeln.

Webseite der Architekten

Das Projekt ‚Caring Wood‘ finden Sie hier

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James Ludwig

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James Ludwig, Vice President Global Design and Engineering bei Steelcase, erläutert, welchen Einfluss die Innenarchitektur im Münchener Steelcase Learning+Innovation Center auf die Unternehmenskultur hat.

Wodurch drückt sich das innenarchitektonische Konzept des Learning+Innovation Center von Steelcase in München aus?

Das Zentrale Konzept ist ein System verschiedener Bereiche, die sich optimal ergänzen, indem sie unterschiedliche Arbeitsformen unterstützen und das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern. Das Design, die Innenarchitektur und Architektur spiegeln die Steelcase-Unternehmenskultur wider. Alles basiert auf unseren Forschungsergebnissen. Ich bin davon überzeugt, dass Kultur von großer Bedeutung für das Engagement von Mitarbeitern ist. Daher war es unser Ziel, großartige Arbeitsumgebungen für unsere Mitarbeiter zu schaffen, wo alle den für sich besten Platz finden können. Außerdem sollen unsere Kunden spüren, dass wir große Empathie für sie aufbringen. Insofern verstehen wir uns als gute Gastgeber, die einen gemeinschaftlichen Geist entstehen lassen wollen. Auf dieser Basis entwickelte sich zum Beispiel die Idee des Work Cafés.

Auf welchen Erkenntnissen fußt Ihr Konzept?

In München sind Erfahrungen mit der Gestaltung unseres ersten Learning+Innovation Centers in Grand Rapids eingeflossen. Es wurden aber auch Workshops und Befragungen mit Mitarbeitern durchgeführt, für die wir dieses neue Center geschaffen haben. Am Ende steht bei allem, was wir tun immer der Mensch im Mittelpunkt. Das Design muss in erster Linie dem Bedarf der Nutzer entsprechen.

Welche Zonen sind für welche Arbeitsformen vorgesehen?

Unsere Mitarbeiter können zwischen Bereichen wählen, die sie dabei unterstützen sich zu konzentrieren, die die Zusammenarbeit fördern oder in denen man einfach mal die Gedanken schweifen lassen kann. So finden sie beispielsweise unsere Techniklösung ‚media:scape‘, mit der sich Inhalte einfach und schnell teilen lassen, und unsere ‚Brody WorkLounge‘, um ungestört in einer angenehmen Position zu arbeiten. Mitarbeiterengagement ist grundlegend für den Unternehmenserfolg. Wenn man sich dem bei der Arbeitsplatzgestaltung bewusst ist und den Mitarbeitern bietet, was sie wirklich brauchen, dann kann der Raum das Engagement fördern.

Warum haben Sie den Standort Rosenheim weitgehend in die Münchener Innenstadt verlagert?

Wir haben nach wie vor unser Werk in Rosenheim, das eine Kernrolle in EMEA einnimmt. Und auch der Verwaltungsstandort in Rosenheim verschwindet nicht vollständig. Werksnahe Abteilungen mit circa 80 Mitarbeitern leisten dort weiterhin einen wichtigen Beitrag für unseren Erfolg am Markt. In München haben wir unsere Kräfte gebündelt, indem wir Abteilungen aus Rosenheim und Schiltigheim bei Straßburg zusammengeführt haben. Vor allem für die Produktentwicklung ist das wichtig, da wir uns so schneller weiterentwickeln können. Unsere Mitarbeiter kommen aus ganz Europa, Afrika, Amerika und dem Mittleren Osten. Dieser Internationalität müssen wir mit einem globalen Hub in einem urbanen Umfeld gerecht werden.

Steelcase will also ein attraktiver Arbeitgeber sein?

Ja, wir wollen jüngere und ältere Mitarbeiter gewinnen und halten. Eigenschaften, auf die wir bei unseren Mitarbeitern ganz besonderen Wert legen, sind Neugier und Einfühlungsvermögen.

Welche Funktion kommt der Innenarchitektur in Bezug auf die Steelcase-Unternehmenskultur zu?

In der Tat ist der wichtigste Faktor, die Steelcase-Unternehmenskultur auszudrücken. Die basiert auf Lebendigkeit, Optimismus und Vertrauen. Diese Werte muss man leben und erleben können. Nur dann sind wir glaubwürdig. Das betrifft nicht nur unser Innenleben als Organisation, sondern das müssen auch unsere Kunden wahrnehmen. Wir sehen uns den gleichen Herausforderungen gegenüber. Auf die müssen wir reagieren.

Wie funktionierte die Zusammenarbeit zwischen Ihrem Designteam, Henn Architekten aus München und den Innenarchitekten Patrick Jouin beziehungsweise Jouin Manku aus Paris?

Das war ein unglaubliches Team. Alle haben großartige Ideen eingebracht, diese verwoben und gemeinsam etwas Eindrucksvolles geschaffen. Keiner war auf sich selbst bezogen. Ich war dabei eine Art Dirigent. Als Leiter des weltweiten Steelcase-Designteams mit 60 Designern und 300 Ingenieuren weiß ich, was das bedeutet. Meine Aufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Bei Steelcase steht immer der Mensch im Mittelpunkt. Mit diesem Kerngedanken nähern wir uns Problemen. Das bedeutet, dass wir Ideen und Entwürfe sehr frühzeitig miteinander besprechen.

Das Interview führte Gabriele Benitz

Webseite des Unternehmens

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David Rockwell

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E=mc2, das 1905 von Albert Einstein im Rahmen der Relativitätstheorie entdeckte Naturgesetz der Äquivalenz von Masse und Energie ist Namensgeber für ein Hotel in Chicago. Wissenschaft und Kunst wollen die Architekten von David Rockwell hier vereinen. Der Architekt erklärt im exklusiven md-Interview seine Gestaltungsphilosophie.

Fakten

Projekt: Hotel EMC2 (Autograph Collection)

Standort: Chicago

Bauherr: SMASHotels (Operator) Marriott International, Inc. (Owner)

Bauaufgabe: Neubau Hotel

Fertigstellung: 2017

Grundstücksgröße: ca. 10 750 m²

Geschosse: 21

Materialien Restaurant Albert: Email, Kupfer, dunkel gebürstete und weiß gebleichte Eiche; Infusery, Esstische, Stühle, Barhocker, Banquette sowie Außenmöblierung: Design by Rockwell; Ausstattungsdetails z.T. über Ebay

Bitte beschreiben Sie Ihre Gestaltungsphilosophie:

Es sind Ideen, die uns antreiben und nicht Stile oder Designmethoden. Ein wesentlicher Teil unseres Prozesses ergibt sich aus der Teamarbeit, die zentral für unsere Architektur und für unser Design ist. Wir arbeiten in allen Projekttypen, einschließlich Gastgewerbe, Arbeitsplatz, Transport, Einzelhandel, Luxuswohnungen, Produktdesign, Bühnenbildgestaltung, Veranstaltungen, Erstellung von gestalterischen Inhalten und interaktiven Technologien. Wir sehe keine Grenzen des Design innerhalb verschiedener Disziplinen, daher gibt es keine Herausforderungen, die ich nicht angehen möchte. Mein Interesse ist es, mit großem Team und großer Ideenvielfalt etwas Neues zu schaffen.

Wie finden Sie Inspiration?

Das Designkonzept des Hotel EMC2 ist direkt mit der umliegenden Nachbarschaft verbunden, zu der auch der Campus der Northwestern University und mehrere lokale Technologieunternehmen gehören. Die Rockwell Group wollte einen Moment einfangen, der durch die sich überschneidenden Welten von Kunst und Wissenschaft entsteht. Wir haben die beiden Konzepte ausgewogen, indem wir uns auf die Ähnlichkeiten zwischen Künstler und Wissenschaftler konzentrierten – ihren gemeinsamen Sinn für Neugier, Leidenschaft, Kreativität und Innovation. Daraus entstanden nicht nur großformatige architektonische Gesten, sondern auch maßgefertigte Möbel, Beleuchtungen und die Ausstattungen in den öffentlichen Räumen und Gästezimmern.

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste – und warum?

Die japanische Restaurantkette Nobu ist ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt. Es begann mit einem kleinen Restaurant vor fast 25 Jahren in Tribeca. Wir haben jetzt 24 Restaurants und Hotels entworfen. Unsere Beziehung mit Chef Nobu ist vielleicht die erfolgreichste Zusammenarbeit unseres Studios.

Ein Statement zum Projekt:

Worin bestand die Herausforderung für die Rockwell Group?

Die Ankunft im Hotel ist für den Gast ein wesentlicher Teil seiner Hotelerfahrung. Für das Hotel EMC2 mussten wir mit engen Platzverhältnissen und ohne eine starke Präsenz des Gebäudes zur Strasse hin auskomen. Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, für den Gast ein Gefühl des Entdeckens und Erforschens zu entwickeln und die Lobby, ein Restaurant sowie eine Bar auf einem schmalen Grundriss unter gebracht. Im Albert Restaurant entschieden wir, dass es Sinn machte, eine exponierte, offene Küche zu schaffen, die sich in den Hauptspeisesaal öffnete.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Wir hatten eine erstaunliche, interaktive Skulptur der kanadischen Künstler Félix Guyon und Audrée Larose auf einer Ausstellung in Los Angeles entdeckt und beschlossen, die beiden Künstler mit einer kinetischen Skulptur zu beauftragen, die alte und neue Technologien für den Empfangsbereich des Hotels vereint. Die Installation „Machine“ ist eine, von dem optischen Gerät “Zoetrop” inspirierte, Kupfer-/Stahlskulptur, die eine Animation eines Eiskunstläufers zeigt.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Reisende sind an Konsistenz und Einheitlichkeit interessiert. Sie möchten authentische und ehrliche Erfahrungen in Boutique-Hotels mit starker Identität erleben.

Weitere Interviews finden Sie hier


Architekt

David Rockwell gründete 1984 die Rockwell Group. Mitarbeiter: ca. 250, Arbeitsgebiete: Luxushotels, Kultur- und Bildungsbauten, Krankenhäuser, Produktdesign, Innenarchitektur.

www.rockwellgroup.com

Portrait: © Brigitte Lacombe

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Sahel Al Hiyari

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Konzipiert von dem jordanischen Architekten Sahel Al-Hiyari, ist die Al Saket Residence in Amman ein faszinierendes Architekturprojekt – und ein spannender Dialog zwischen Topografie und Architektur.

Interview Eberhard Holder

Beschreiben Sie Ihre Designphilosophie:

Sahel Al Hiyari: Ich glaube, dass Architektur ein komplexes Ineinandergreifen von Bedingungen und Aspekten ist, die innerhalb eines spezifischen Kontextes zu einer bestimmten Zeit aus unterschiedlichen Quellen hervorgehen. Architektur ist eine Disziplin, die symbiotisch auf einer physischen Realität begründet ist. Folglich wird sie im Wesentlichen durch eben die Realität geformt, die sie umgestaltet.

Vor diesem Hintergrund ist hinzuzufügen, dass sich Design zu seiner Verwirklichung mit einem breiten Spektrum an Bedingungen befassen muss, die meistens außerhalb der theoretischen und philosophischen Fragen liegen. Deshalb wohnt Architektur ein hohes Maß an autonomer Logik inne, die – ganz gleich, was passiert – von der reinen Theorie abweicht.

Diese Position gestattet es uns, eine gewisse Freiheit auszuüben, um flexible Rahmenkonzepte auszuarbeiten, in die wir die Idee, Gebäude für die spezifischen Anforderungen des Kontextes oder der Umgebung zu entwickeln, integrieren und einbinden können.

Bei jedem unserer Projekte sind wir bestrebt, seine ganz besondere Dynamik herauszufiltern; damit haben wir potentiell die Möglichkeit eines Strategiewechsels, oder wir bekommen eine neue Perspektive dessen, was Architektur erreichen kann. Aber die Suche nach einer neuen Perspektive bedeutet nicht zwangsläufig ein andächtiges Streben nach Innovation per se, denn dadurch werden in der Regel sich selbst verzehrende, nichtssagende Stilrichtungen produziert.

Wenn hingegen ein erneutes Nachdenken über bestimmte Formen aus der Notwendigkeit entsteht, relevante Fragen anzugehen, dann ergibt sich aus einem solchen Vorgehen ein vollkommen anderer Ansatz mit komplett anderen Ergebnissen. In meinen Augen besteht der Wert neuer Werkzeuge (Tools) in ihrer immanenten Fähigkeit, effizientes Eingreifen mit Augenmaß und Rücksicht auf das Ganze zu erleichtern.

Es ist zwar nicht auf den ersten Blick ersichtlich, aber ein Großteil unserer Arbeit beruht auf einem archetypischen Kern. So können wir alte oder immer wieder auftauchende Ideen transformieren und an neue Bedingungen oder Bedürfnisse anpassen. Wir halten das besonders passend und relevant bei Zusammenhängen, die durch wesentliche Einschränkungen und minderwertige Praktiken gekennzeichnet sind und gleichzeitig eine chaotische und schnelle Entwicklung durchlaufen. Dadurch wird einem mehrdeutigen Zustand – charakterisiert durch die Degeneration seines physikalischen und kulturellen Umfelds – ein gewisses Maß an Ordnung verliehen. Von akzeptierten Normen oder, allgemeiner ausgedrückt, dem Stand der Dinge abzuweichen, ist allerdings eine extrem schwierige Aufgabe, die nur bewältigt werden kann, wenn man zwanglos und schrittweise herangeht. Grundlegend gilt, dass wir mit dem arbeiten, was besteht und zur Verfügung steht. Dieser Aspekt muss akzeptiert werden, wenn eine Transformation von innen heraus gelingen soll.

In gewisser Hinsicht kann diese Arbeitsweise nur dann Erfolg haben, wenn man streng methodisch oder mit linearen Verfahrensweisen vorgeht, weil die Bedingungen einer lange festgefügten Kultur nicht durch eine einzelne Geste ersetzt werden können.

Praktizierte Architektur beinhaltet wiederholte und schrittweise Bemühungen. Es ist ein akkumulativer Prozess, der darüber hinaus durch instinktive Reaktionen durchdrungen ist. Diese wiederum sind wichtige, nicht quantifizierbare Bestandteile, die aber letztendlich Aufschluss geben können über die emotionale und psychologische Wirkung der Architektur.

Wo finden Sie Inspirationen?

Sahel Al Hiyari: Ich nehme an, dass die vorhersehbare Antwort auf diese Frage darin besteht, dass Inspiration überall und in jeder Disziplin zu finden ist, und das könnte natürlich zutreffen. Mich allerdings inspiriert die Architektur selbst und ihre Inklusivität.

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste und warum?

Sahel Al Hiyari: Bisher hat uns jedes Projekt, an dem wir beteiligt waren, sehr beeinflusst. Ich glaube, dass sie alle zur Entwicklung unseres Büros beigetragen haben. Ich glaube auch, dass die Projekte, aus denen wir am meisten gelernt haben, Projekte waren, die uns vor die meisten Herausforderungen gestellt haben – ganz gleich, ob es um den gestalterischen Ansatz, technische Aspekte, den Zeitplan oder gar um die Angleichung der Kundenwünsche auf unsere Absichten ging.

Wahrscheinlich war die Noble Quran Oasis in Medina eine unserer schwierigsten Aufgaben, weil wir trotz der schieren Größe dem Projekt detailreiche Eigenschaften verleihen wollten. Aber ich denke trotzdem, dass es kein bestimmtes einzelnes Projekt gibt, das die Entwicklung des Büros radikal beeinflusst hat. Es ist wohl eher die Art und Weise, wie sich unserer Arbeit schrittweise und kollektiv weiter entwickelt.

Gab es während der Realisierung des Projekts ‚Al Saket‘ irgendwelche positiven oder negativen Überraschungen?

Sahel Al Hiyari: Die positivste Überraschung war, dass wir die Genehmigung für ein derartig ambitioniertes Wohnbauprojekt bekommen haben – ambitioniert sowohl im konstruktiven Sinn wie hinsichtlich der verwendeten Materialien. Auf allen Ebenen und mit allen beteiligten Parteien waren wir mit Herausforderungen konfrontiert – angefangen vom Kunden über das Ingenieurteam bis hin zum Bauunternehmen und den Handwerkern. Wir alle mussten unsere Komfortzone verlassen und uns von den in Jordanien üblichen Baumethoden entfernen. Wir haben Grenzen überwunden, ohne sie dabei zu zerstören. Die Überraschungen, mit denen wir konfrontiert wurden, waren meistens positiver Natur, mit Ausnahme der Schwierigkeiten, die aus importierten Elementen entstanden. Das waren zwar nicht viele, aber sie haben uns trotzdem manchmal Probleme bereitet. So stellt zum Beispiel das Verglasungssystem eine Herausforderung dar, weil es nicht in Jordanien angefertigt wurde. Wir mussten es importieren, weil wir die nötigen Spezifikationen nicht vor Ort erhalten haben.

Ziele/Wünsche des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Sahel Al Hiyari: Ich glaube, dass Architekten eine Menge Verantwortung übernehmen müssen. Nicht nur die Dynamik, die zwischen Kunde und Architekt entsteht, ist zu berücksichtigen, sondern auch das Verhältnis eines Projekts zum Kontext. Die physikalischen, umweltbedingten und sozialen Auswirkungen eines Projekts, zum Beispiel, sind wesentliche Aspekte. Sie sollten sorgfältig angegangen werden, auch wenn es um den Entwurf für ein Privathaus geht. Großstädte bestehen zu einem wesentlichen Teil aus Wohnraumkomponenten, und in dieser Funktion spielen sie eine herausragende Rolle bei der Definition des Bestands. Deshalb besteht die Planung jedes Projekts im Wesentlichen aus einem Balanceakt zwischen den Bedürfnissen und Wünschen des Kunden, des Architekten, der Gemeinde und der Stadt einerseits und der Landschaft und der Umgebung andererseits.

Weitere Interviews finden Sie hier


Describe your design philosophy:

Sahel Al Hiyari: I believe that Architecture is a complex concrescence of conditions and aspects emerging from various sources within a particular context at a given time. It is a discipline that is symbiotically ground in a physical reality, so it is essentially shaped by the very reality it transforms.

With this in mind, it should be added that for design to materialize, it must address a broad number of conditions, which are mostly external to theoretical and philosophical questions. Therefore, to a great extent, architecture possesses an autonomous logic that departs from pure theory no matter what.

This position allows us as a practice a certain freedom to devise non-rigid conceptual frameworks that can integrate and internalize the idea of developing buildings for the specific demands of context or environment.

For each project we work on, we seek to extract its particular dynamics that can potentially allow for a shift of strategy, or a new perspective regarding what architecture can achieve. Yet seeking such new perspective does not necessarily mean a devotional pursuit of novelty per se, which normally produces self-consumed vacuous styles.

In contrast, if re-thinking certain molds is born out of a necessity to address pertinent questions, then such an act embeds an entirely different approach with entirely different results. I see the value of new tools in their capacity to facilitate effective interventions in measured and coherent manners.

Although it is not always apparent, much of the work we do has an archetypal essence that allows the transformation of old or recurring ideas to suit new conditions or needs. This we find especially suitable and relevant within contexts characterized by substantial limitations and substandard practices, yet with chaotic and rapid development. It is what summons a sense of order in an ambiguous state characterized by the degeneration of its physical and cultural environments. However, a departure from accepted norms, or more generally the state of things, is an extremely difficult task to achieve unless it is informally and incrementally introduced. Working with what is at hand and what is available is a fundamental aspect that must be accepted in order for a possible transformation to occur from within.

In a sense, this manner of working cannot be achieved in a strictly methodical manner or through linear processes, as the conditions of the culture that has been forged in place cannot be replaced in a singular gesture.

The practice of architecture implies repeated and incremental efforts. It is accumulative process that is also permeated with instinctive responses, which are important ingredients that cannot be quantified, but can ultimately inform its emotional and psychological impact.

How do you find your inspirations?

Sahel Al Hiyari: I suppose that the most predictable answer to this question is that inspiration can be found anywhere and in any discipline, which of course may be true. Where I find inspiration, however, is in architecture itself and in its inclusivity.

What project was the most important one for the evolution of the office – and why?

Sahel Al Hiyari: So far, each project we have been involved in has had an important impact on the office. I think that they have all contributed to the evolution of our practice. I also believe that the projects we learned most from are those that presented us with most challenges, whether in regard to design approach, technical aspects, time schedule, and even the alignment of the client’s concerns with our intents.

I would say that one of the most difficult projects we designed was the Quran Oasis in Medina, perhaps because of our intent to outline the project in a detailed manner in spite of its sheer scale. Yet, I do not think that there is one project in particular that has radically impacted the evolution of our practice. I think it is more how the work evolves incrementally and collectively.

Were there any positive or negative surprises while realizing the design?

Sahel Al Hiyari: The most positive surprise was the fact that we managed to get approval for such an ambitions residential project, both in terms of its structural and material aspects. This was a challenge we faced on all levels and with all parties involved, from client to engineering team to contractor and to builders. I believe it took us all outside our comfort zones and away from the familiar way of making buildings in Jordan. It pushed boundaries, but without necessarily breaking them. I think that the surprises we faced were mainly good ones, apart from difficulties faced with the imported items, which were not many, but nonetheless presented us with problems at times. For example, the glazing system was challenging since it was not fabricated in Jordan. We had to import it because we could not obtain the needed specifications locally.

Builder-Owner wish/goal. What should the project be capable of doing?

Sahel Al Hiyari: I believe architects must take on many responsibilities. So it is not only the client/architect dynamic that should be considered, but also the relationship of a project to its context. The physical, environmental, and social impacts of a project – to name a few – are fundamental aspects that should be consciously addressed even when it comes to the design of a private residence. Cities are to a large extent made of housing components, and as such take on a prominent role in defining the built environment.

The design of any project therefore is essentially a balancing act between the needs and desires of the client, the architect, the community, the city, as well as the landscape and environment.


Architekt

Sahel Al Hiyari

Bürogründung: 1998

Mitarbeiter: 5

Arbeitsgebiete: Urban Design, Interior- und Möbeldesign, Architekturinstallationen, Ausstellungsdesign

Webseite des Architekten

Portrait: Sami Haven

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Wolf D. Prix von Coop Himmelblau

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Ein Wolkenschiff für das Kulturgut „Brot“ baute Wolf D. Prix von Coop Himmelblau in einer österreichischen Kleinstadt. Für die Sammlung eines Unternehmens besann sich der international bekannte Architekt auf die Wiedergeburt der Wunderkammer, dem Kulturvorläufer des Museums.

Die Wunderkammer des Wolf D. Prix sollte nicht so aussehen wie ein normales Museum, mit „Boxen“ und Oberlichter für die Exponate, sondern es sollte die gleiche Intensität besitzen wie das im Gebäude ausgestellt Sujet. Für den Architekten ist die Sammlung von Peter Augendopler ein Kulturgut, das verloren geht, wenn man sich nicht darum kümmert und das er in eine Art Arche Noah stecken will um es in die Zukunft zu retten.

Der Mitbegründer der Architektenkooperative Coop Himmelblau mag nach eigener Aussage Wolken und so ist das „Paneum. Wunderkammer des Brotes“ in Asten ein „Wolkenschiff“ geworden, das das Kulturgut Brot aus der Gegenwart über die Wogen der Zeit hinweg überführt.

Fakten

Architekten: Wolf D. Prix und weitere

Büro: COOP Himmelblau – Wolf D. Prix & Partner ZT GmbH

Gründer: Wolf D. Prix, Helmut Swiczinsky und Michael Holzer

Gründungsjahr: 1968

Arbeitsgebiete: Architektur

Projekt: Museum

Standort: Asten in Oberösterreich

Bauherr: backaldrin International The Kornspitz Company GmbH

Bauaufgabe: Museum

Fertigstellung: 2017

Grundstücksgröße: ca. 3750 m²

Geschosse: 4

Nutz-/Wohnfläche: 1850 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden):

Personenaufzug: Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH

Hubtisch: KRAUS Betriebsausstattung und Fördertechnik GmbH

Möblierung/Sanitär/Beleuchtung/Hauskommunikation:

Vitrinen: barth Innenausbau KG / S.a.s.

Hängeskulptur: ArtEngineering GmbH

Empfangstresen: Idee & Design the Art Factory Gmb.H.

Möbel: BRAUN Lockenhaus GmbH und Vitra Ges.m.b.H.

Deckensegel Bibliothek WC Waschtische: Tischlerei Wegerer GmbH

Küche: wf Wohn- und Fachberatung

Beschattungssystem: Silent Gliss GmbH

Wie finden Sie Inspiration?

Als Peter Augendopler mir seine Idee erläuterte, ist der Funke sofort übergesprungen. Architektur ist für mich etwas anderes als ein kommerzieller Betrieb. Die Architektur erfüllt keine Forderungen, wir sind bereits gefordert, wenn es um die Idee des Gebäudeprogramms geht.

Ein Statement zum Projekt:

Der Bauherr Peter Augendopler wollte ein Museum und ich habe mir sofort gedacht: Das ist kein richtiges Museum, wie man das heute versteht, es ist eher eine Wunderkammer, wie sie Kaiser Rudolf II. hatte.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Die Form ist eine Analogie zur Wolke und das verwendete Holz stellt die Analogie zum Schiffsbau her. Es ist die erste stützenfreie und freigeformte Holzkonstruktion der Welt. Das Paneum ist eine Arche Noah mit der die Sammlung in die Zukunft gebracht wird.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Diese Wunderkammer sollte nicht so aussehen wie ein normales Museum, das Gebäude sollte der Intensität der Objekte entsprechen.

Weitere Interviews finden Sie hier

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Mads Mandrup Hansen

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Die passende Architektur für eine erstklassige Gesundheitsforschung? Den Planern von C.F. Møller Architects war es wichtig, einen Ort zu kreieren, der viele Möglichkeiten des Zusammentreffens unterschiedlicher Disziplinen bietet. Mads Mandrup Hansen, einer der acht Partner des Büros, im Interview.

Der Maersk Tower von C.F. Møller Architects ist ein hochmodernes Forschungsgebäude, dessen innovative Architektur den optimierten Rahmen für Gesundheitsforschung schafft. Dabei darf die breite Öffentlichkeit nicht von der Gemeinschaft der Forschenden getrennt werden. Dies soll helfen, aktuelle Forschungsaktivitäten zu kommunizieren. Das Gebäude verbindet die Universität Kopenhagen mit den umliegenden Stadtteilen.

Architekten: C.F. Møller Architects

Büro: Copenhagen, Aarhus, Stockholm, Oslo, London

www.cfmoller.com

Inhaber: C.F. Møller Architects is owned by a partner group consisting of Klavs Hyttel, Mads Mandrup Hansen, Klaus Toustrup, Julian Weyer, Lone Wiggers, Michael Kruse, Christian Dahle and Mårten Leringe. Ola Jonsson, Rolf Nielsen, Thue Borgen Hasløv, Franz C.A. Ødum, Lasse Vilstrup Palm og Rune Bjerno Nielsen are associate partners.

Gründungsjahr: 1924

Mitarbeiter: 350

Arbeitsgebiete: Architektur, Stadtplanung, Landschaft, Gestaltung von Bauteilen und Inneneinrichtungen, Gesundheits- und Kundenberatung

Projekt: Maersk Tower

Standort: Kopenhagen, Dänemark

Bauherr: The Danish Property Agency (BYGST) and the University of Copenhagen

Bauaufgabe: Forschungs- und Hochschulgebäude und Campus Park

Fertigstellung: 2017

Grundstücksgröße: ca. 42.700 m²

Geschosse: 18 (3 Untergeschosse)

Nutz-/Wohnfläche: 35.200 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden):

Akustikdecke: Rockfon

Beleuchtung: Flos, Zumtobel, Louis Poulsen

Aussenbeleuchtung: IGuzzini

Glastüren: Schüco

Linoleum: Forbo Flooring

Fassade: Schollglas

Bitte beschreiben Sie Ihre Gestaltungsphilosophie:

Mads Mandrup Hansen: Eine funktionierende und zeitlose Architektur zu liefern, die immer aus einem menschlichen Blickwinkel und der Anpassung an ihre kontextuelle Situation konzipiert ist. Mit anderen Worten, es geht nicht so sehr um „Stil“, sondern vielmehr darum, Lösungen zu schaffen, die sowohl das Verhalten der Menschen positiv beeinflussen, als auch das Gemeinschaftsgefühl und das Wohlbefinden fördern. Alles mit dem gemeinsamen Ziel, Lösungen zu schaffen, die von „glücklichen Menschen in gesunder Architektur“ bewohnt werden.

Wie finden Sie Inspiration?

Mads Mandrup Hansen: Wir finden unsere Inspirationen in vielerlei Hinsicht, von einer starken Analyse des Ortes, durch das genaue Lesen von architektonischen Spuren, aber auch das Aufdecken der Verhaltensmuster des Ortes und die Verschmelzung als Ausgleich für die Konzeption eines starken Konzepts.Dies in gleicher Kombination mit einer starken kundenorientierten Konversation und einem Verständnis für die Wünsche des Bauherrn.

In gewissem Sinne können wir sagen, dass unsere größte Inspiration unsere Erfahrungen, unser Portfolio und die Fähigkeit sind, uns ständig weiter zu entwickeln. Nicht jede Idee muss unbedingt bahnbrechend sein, aber wir versuchen, nach der Regel zu arbeiten, dass immer irgendwo ein gewisses Maß an Innovation hinzugefügt werden muss.Wir lieben es voranzukommen, aber es ist wichtig, nicht nur wegen der Form und der spektakulären Gesten Architektur zu machen.

Worin bestand die Herausforderung?

Mads Mandrup Hansen: Für C.F. Møller sticht ein besonderes Projekt hervor – das ist dieUniversität Aarhus, die in vielerlei Hinsicht unsere Grundwerte definiert und uns bis heute hilft, unsere Architektur zu definieren. Ein starkes Projekt in den Köpfen aller dänischen Architekten und zweifellos eines der einflussreichsten Projekte, die die Richtung der nordischen Architektur für Generationen bestimmen.

Basierend auf einer Reihe von einfachen gelben Backsteingebäuden, die in einer Landschaft angeordnet sind, definieren sie, was zu einer der bekanntesten Referenzen der Verschmelzung von Naturlandschaft und modernem Funktionalismus in der dänischen Architektur geworden ist.

Die Architektur des Maersk Towers basiert auf der Idee, Gemeinschaften zu schaffen – zwischen Forschern, Studenten und der Stadt. Ein Gebäude mit einer klaren Identität definieren – mit seinen 3.300 kupfernen Fensterläden und reliefartigem Ausdruck, hochmodernen Forschungseinrichtungen in einem einladenden Campus-Park, der dazu dient, die Universität durch einen grünen Stadtraum in Richtung des Ortes zu öffnen

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Mads Mandrup Hansen: Viele, vor allem mit der Logistik auf einem engen Platz und unter einer harten Zeitbeschränkung zu bauen. Im Hinblick auf die technischen Herausforderungen erwies sich der Ortbeton als schwierig, um die geforderte Qualität in den exponierten Bereichen zu erreichen.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Mads Mandrup Hansen: Das Hauptziel im Maersk Tower ist es, eine grenzenlose, flexible und anregende Forschungsgemeinschaft über Abteilungen, Sektionen und externe Mitarbeiter hinweg anzubieten.
Auf einer konkreten Ebene wurde dies durch einen dreidimensionalen Raum realisiert, in dem wir auf jeder Etage einen gemeinsamen Wissenschaftsplatz definierten, der als sozialer Knotenpunkt und Raum fungiert, in dem sich Forscher treffen und über Felder hinweg austauschen können.

Dieser offene Übergang zwischen den Geschossen steht im Einklang mit dem Wunsch des Bauherrn nach modernster Forschung, die mit traditionellen Laborstrukturen bricht, die typischerweise durch horizontale Layouts begrenzt sind und somit zukünftige Forschungsformen erleichtern.

Weitere Interviews finden Sie hier

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CannonDesign + NEUF architect(e)s

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Wer den größten Gesundheitsneubau in der Geschichte Nordamerikas baut, darf ob der schieren Dimension nicht die Patienten, Pflegekräfte und Besucher aus dem Auge verlieren. CannonDesign + NEUF architect(e)s ist das beim CHUM gelungen. Ein Interview.

Projekt: Centre hospitalier de l’Université de Montréal (CHUM)

Ort: 1000 rue Saint-Denis, Montréal / CDN

Fertigstellung: 2017

Bauzeit: 2000–2017 (Bauphase I), 2021 (Bauphase II)

Stockwerke: 22 + 5

Geschossfläche: rund 279 000 m²

Architekten: CannonDesign Toronto, New York, etc. mit NEUF architect(e)s Montréal / Ottawa

Leitende Direktoren: Jose Silva, AIA und Azad Chichmanian, OAQ

Bauherr: Construction Santé Montréal

Ingenieure: Pasquin St-Jean, HH Angus, Groupe SM

Landschaftsarchitekten: NIP Paysage

Beschreiben Sie Ihre Designphilosophie:

Für das Projekt waren ursprünglich zwei Bauphasen geplant. Das Team hat das vorläufige Design des Campusgeländes und der Architektur neu konfiguriert, um die Entwicklung erheblich schneller voranzutreiben. Das Ergebnis: Die Phase I ist jetzt abgeschlossen. Sie beinhaltet die Kernkompetenzen mit allen Krankenzimmern, allen Operationssälen, Diagnose- und Therapieeinrichtungen sowie das Onkologieprogramm, so dass für Phase II nur die Büroräume, ein Konferenzzentrum und einige ambulante Einrichtungen übrig bleiben. Damit können die Einwohner von Quebec die dringend benötigte hochmoderne Gesundheitsinfrastruktur wesentlich früher als vorgesehen in Anspruch nehmen.

Wo finden Sie Inspirationen?

Bei diesem Projekt waren die Faktoren soziale Infrastruktur und Stadterneuerung als integrale Bestandteile gegeben. Der Komplex umfasst in zwei Blöcken 22 Stockwerke auf einer Fläche von knapp 280.000 m² und wird bei der Sanierung des vernachlässigten East Ends in der Innenstadt von Montreal eine wichtige Rolle spielen, weil er das Stadtgefüge wieder verbindet und das Quartier de la Santé im neuen Gesundheitsdistrikt verankert. Als das Designteam die Aufgabe in ihrer Gesamtheit in Angriff nahm, beleuchtete es das Projekt auf allen Ebenen – als großmaßstäbliches urbanes Bauvorhaben, im lokalen nachbarschaftlichen Kontext und im feinen Gefüge der menschlichen Komponente, die seiner Bestimmung als einer Stätte der Heilung zentral zugrunde liegt.

Zu den staatlichen Vorgaben in der Provinz Quebec gehört, dass mindestens 1 % des Etats eines öffentlich geförderten Projekts für Kunst ausgegeben werden soll. Der neue CHUM Campus übertrifft diese Bestimmung: Hier haben 13 großformatige Kunstwerke Platz gefunden. Damit beherbergt das Projekt die höchste Konzentration öffentlicher Kunst in Montreal seit der Expo 67.

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste und warum?

Aus der Perspektive der Gesundheitsfürsorge betrachtet haben wir alle 772 Patientenzimmer mit viel Platz für die besuchenden Familienmitglieder ausgestattet. Dazu kommen große Fensterflächen, die beste Ausblicke auf die Stadt bieten, und Gartenanlagen auf dem Dach, die für jedermann zugänglich sind. Wichtig ist, dass das gesamte Gebäude nach universellen Designprinzipien gestaltet wurde. Der größte Teil der über 12.000 Räumlichkeiten wurde beeindruckenderweise auf Basis einer kleinen Zahl von standardisierten Raumvorlagen konzipiert. Der Entwurf einer derartig umfangreichen Gesundheitseinrichtung stellte unser Designteam vor die Aufgabe, das Projekt aus zahlreichen Perspektiven zu betrachten und bisherige Erfahrungen wirksam einzusetzen, damit ein Komplex entstand, der den Herausforderungen der Zukunft gewachsen war.

Eine Aussage über das Projekt: …

Worin bestand die Herausforderung?

Das CHUM Forschungszentrum ist das größte Bauvorhaben für das Gesundheitswesen in Nordamerika und das größte öffentlich-private Partnerschaftsprojekt der kanadischen Geschichte. Mit seiner rund 280.000 m² großen Fläche bietet es ein dichtes medizinisches Programm auf einer begrenzten Fläche im Stadtzentrum von Montreal in unmittelbarer Nachbarschaft eines bereits vorhandenen Krankenhauses. Deshalb musste der Entwurf wichtige Gesichtspunkte des Denkmalschutzes berücksichtigen und Fragen der urbanen und sozialen Erneuerung einbeziehen, wobei gleichzeitig die klinische Flexibilität in der Zukunft gewährleistet sein sollte.

Gab es während der Realisierung des Projekts irgendwelche positiven oder negativen Überraschungen?

Wenn wir heute die fertigen Räume begehen, stellen wir eine räumliche Qualität fest, die die Erwartungen des Designteams übertrifft. Zahlreiche Ausblicke und viel natürliches Licht prägen die Atmosphäre des Gebäudes. In dem Maße, wie die Öffentlichkeit die erzielten architektonischen Merkmale allmählich entdeckt – von den fast wie ein Museum wirkenden öffentlichen Räumen bis zu den klinischen Einrichtungen, die dem allerneuesten Stand entsprechen, gewinnt das Team die Überzeugung, dass das Bauwerk die Vorstellung der Montrealer komplett umkrempeln wird, wie ein Hospital aussehen sollte.

Ziele/Wünsche des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Das Designteam reagierte auf die Ambitionen und die vielen Zwänge der ursprünglichen Aufgabenstellung und konnte die optimale Lösung entwickeln, mit der diese Zwänge in Chancen umgemünzt werden konnten. So entstand eine reichhaltigere Architektur, die Lehre und medizinische Wissenschaften in der weltweit zweitgrößten französischsprachigen Stadt wieder lebensfähig machte.

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Project: Centre hospitalier de l’Université de Montréal (CHUM)

Location: 1000 rue Saint-Denis, Montreal, QC., Canada

Builder/Owner: Construction Santé Montréal

Building task: Teaching hospital

Start of building: 2009

Completion: 2017

Size of site (m²): 279 000 m²

Number of floors: 22 (27 total including 5 underground)

Floor area (m²): 3’000’000 square feet

Describe your design philosophy:

Initially structured as a two-phased project, the team reconfigured the indicative design of the campus arrangement and architecture in order to accelerate development significantly. As a result, Phase I, now complete, delivers the hospital’s core healthcare capabilities, including all patient rooms, all operating theatres, diagnostic and therapeutics, as well as the Oncology program, leaving only offices, a conference center and a few ambulatory spaces for Phase 2. This allows the Quebec population to benefit from the much-needed state-of-the-art healthcare infrastructure years sooner than originally anticipated.

How do you find your inspirations?

With social infrastructure and urban renewal as integral components to its design, the 22-storey complex, spanning over 3 million square feet and encompassing two full city blocks, will play an important role in regenerating the neglected East-end of Montreal’s downtown core, reconnecting the city’s urban fabric and anchoring the Quartier de la Santé, Montreal’s new healthcare district. In addressing the totality of that task, the design team approached the project from all scales, including the large-scale urban element, the local neighbourhood context and the fine grain of a human component, central to its vocation as a place of healing.

Going well beyond the Quebec government’s requirement of dedicating a minimum of 1% of a public development’s budget to the integration of art, the new CHUM campus will have 13 large-scale works of art incorporated into the design and ultimately house the highest concentration of public art in Montreal since Expo 67.

What project was the most important one for the evolution of the office – and why?

From a healthcare delivery perspective, each of the 772 rooms include ample space for family involvement, and expansive windows offering some of the best views of the city and of publicly accessible rooftop gardens. Importantly, the entire building was designed following universal design principles, and impressively, the vast majority of the 12,000+ rooms in the building were designed following a small number of standardized room templates. The creation of such an incredible healthcare facility required our design team to look at the project from numerous perspectives, leveraging previous experience to create a facility able to tackle the challenges of the future.

A statement on the project: …

What did the challenge consist of?

The CHUM teaching institution is the largest healthcare construction project in North America and the largest public–private partnership project in Canadian history. Integrating 3 million square feet of dense medical program in a highly constrained site in downtown Montreal adjacent to an existing hospital, the design had to resolve important heritage considerations, a vocation of urban and social renewal while considering clinical flexibility for the future.

Were there any positive or negative surprises while realising the design?

Walking through the completed spaces today, there is a spatial quality that has exceeded the design team’s expectations. Views and natural light permeate the facility. As the public finally begins to discover the architectural moments that have been created, from the near museum-like public spaces to the state-of-the-art clinical facilities, the team believes the building will succeed in completely redefining Montrealers’ image of what a hospital feels like.

Builder-owner‘s wish/goal. What should the project be capable of doing?

Responding to the ambition and many constraints set in the original design brief, the design team was able to find the optimal solution that turned these constraints into opportunities yielding a richer architecture, making viable again the teaching and delivery of medical sciences in the second largest francophone city in the world.


Architekten

Azad Chichmanian Partner bei NEUF architect(e)s (links) und Gustavo A. Lima von CannonDesign bei der Inside-Preisverleihung 2017 in Montréal.

Portrait: World Architecture Festival

FactSheet

Projekt: Centre hospitalier de l’Université de Montréal (CHUM)

Ort: 1000 rue Saint-Denis, Montréal / CDN

Fertigstellung: 2017

Bauzeit: 2000–2017 (Bauphase I), 2021 (Bauphase II)

Stockwerke: 22 + 5

Geschossfläche: rund 279 000 m²

Architekten: CannonDesign Toronto, New York, etc. mit NEUF architect(e)s Montréal / Ottawa

Leitende Direktoren: Jose Silva, AIA und Azad Chichmanian, OAQ

Bauherr: Construction Santé Montréal

Ingenieure: Pasquin St-Jean, HH Angus, Groupe SM

Landschaftsarchitekten: NIP Paysage

Materialien:

Vorhangfassade: GAMMA; Kirchturmspitze: Uginox; Architekturglas: Chronoglas; Aufzüge: Kone; Innenraumglas: Vitrerie Sur Mesure Inc.; Vinylboden: Gerflor Group; Terrazzoboden: Franklin Terrazzo Company Inc.; Deckensystem: Armstrong Ceilings; Akustikpaneele: Decoustics; Wandverkleidung Metall innen: Carritec Inc.

Möblierung: Groupe Lacasse, Global Furniture Group

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Vector Architects

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Vector Architects aus Peking entwickelten in der chinesischen Region Guangxi aus einer alten, Anfang der 1920er-Jahre entstandenen Zuckerfabrik, eine moderne Hotelanlage. Béton brut zwischen den Nebelbergen.

Projekt: Alila Yangshuo

Standort: Yangshuo, Guilin, Guangxi/CHN

Bauherr: Landmark Tourism Investment Company

Bauaufgabe: Hotel

Fertigstellung: 2017

Grundstücksgröße: 26 000 m²

Geschosse: 4

Nutz-/Wohnfläche: 16 000 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden): Holz, Beton, Mauerwerk, Bambus, Stuck, Terrazzo, Rauhputz

Bitte beschreiben Sie Ihre Gestaltungsphilosophie:

In unserer zehnjährigen Praxis haben wir beständig daran geglaubt, dass Design mit Problemen konfrontiert werden muss. Dies sollte die Einstellung sein, die ein Architekt haben sollte. Anstatt die selbstbewussten oder folgenden Symbole und oberflächlichen Formen des Architekten durchzusetzen, muss ein gutes Design die bestehende Umgebung mit Unterstützung von Logik und Gründen respektieren. Mit dieser Einstellung werden die Beziehung zwischen Architektur und Wohnen, Ort und Erfahrung und Tektonik in der Architektur zu unseren zentralen Richtungen im Architekturdesign.

Wie finden Sie Inspiration?

Mit jedem Projekt widmet sich Vector Architects der Entdeckung bislang nicht erkannter Beziehungen und verschiedenster Möglichkeiten im bestehenden Kontext zu arbeiten. Durch Architektur wird eine neue Wahrnehmung und Erfahrung, exklusiv für jedes Projekt, geschaffen. Das Gefühl, „hier zu sein“ wird als einzigartig begründet und reflektiert letztlich in der Emotion und Aktion des Gastes.

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Architekt

Gong Dong

gründete das Büro Vector Architects in Peking 2008. Seine außergewöhnlich sensiblen Projekte bringen dem Büro auch im Ausland große Anerkennung.

Mitarbeiter: 30

Webseite des Architekturbüros

Portrait: ©Vector Architects

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Gunter Henn von Henn Architekten

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Mit dem Gründerzentrum von Merck haben Henn Architekten eine hierarchiefreie, hochflexible und offene Arbeitslandschaft geschaffen, bei der die Räume sogar über die Geschosse hinweg fließend ineinander übergehen.

Büro: Henn Architekten, www.henn.com

CEO: Gunter Henn

Gründungsjahr: 1979

Mitarbeiter: 370

Arbeitsgebiete: Arbeitswelt und Kultur, Lehre und Forschung sowie Produktion und Masterplanning

Ein Statement zum Projekt:

Worin bestand die Herausforderung?

Zum einen verkörpert das neue Innovation Center einen Richtungswechsel in der Unternehmensphilosophie von Merck. Das Unternehmen möchte sich gegenüber der Stadt sowie der Öffentlichkeit öffnen und sein Erscheinungsbild ändern. Das Innovation Center ist somit auch das neue Gesicht von Merck. Zum anderen konnten wir mit dem Innovation Center eine neue Form der Arbeitswelt schaffen. Außerdem gibt es konstruktiv gesehen eine Besonderheit, die man dem Gebäude nicht ansieht, denn die Fassade ist für den Störfall, wie eine Explosion, ausgerüstet.

Das Gebäude wurde von innen nach außen entwickelt, mit Arbeitsplattformen für Projektgruppen in einer Kopfstärke von etwa 25 Leuten. Dem Gebäude liegt ein von uns entwickelter Masterplan zugrunde, mit dem wir auf dem Werksgelände, das über die Jahrzehnte gewachsen ist, Ordnung schaffen wollen. Wir haben Baulinien und klare Blockstrukturen definiert. Daher war auch die städtebauliche Anschlussfähigkeit des neuen Hauses an die benachbarten Gebäude ein wichtiges Moment. Konkret ist der Entwurf das Ergebnis eines sehr intensiven programming, unsere strategische Analysemethode, die vor dem Entwurf stattfindet.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Tatsächlich hat sich dieser Entwurf aufgrund der überzeugenden und strikten Struktur kaum verändert und blieb über die ganzen Planungsphasen hinweg sehr stabil.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Der Bauherr war von Anfang an maßgeblich dabei. Seine Beteiligung, seine Anforderungen und Wünsche fließen in einem ausführlichen Programming-Prozess ein. Im Jahr 2015 haben wir auf der gegenüberliegenden Seite das sogenannte Modulare Gebäude, das innerhalb weniger Monate entstand, fertig gestellt. Darin wurde die Zusammenarbeit mit externen Unternehmen und Merck-Mitarbeitern schon geprobt. Diese Erfahrungen konnten in das neue Innovation Center einfließen.

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Architekt Gunter Henn

führt mit 18 Partnern das international tätige Architekturbüro Henn mit Standorten in München, Berlin und Peking. Zu den Tätigkeitsbereichen gehören Arbeitswelt und Kultur, Lehre und Forschung sowie Produktion und Masterplanning.

www.henn.com

Portrait: Henn Architekten

Factsheet

Projekt: Merck Innovation Center

Standort: Emanuel-Merck-Platz 1, Darmstadt

Bauherr: Merck KGaA

Bauaufgabe: Büro / Forschungsgebäude und Mitarbeiterrestaurant

Fertigstellung: Februar 2018

Geschosse: 5

Bruttogeschossfläche: 21 950 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden): Metallische Lochdecke: Durlum; Glastrennwände: Dorma

Möblierung: Foyer: Sessel Hay, Beistelltische Kristalia; Glaskugel-Pendelleuchten: Neocraft; Bürostühle: Hag

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Der Gigant Gensler

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Gensler zählt zu den größten, weltweit agierenden Architektur- und Designunternehmen. Wie wird dort gearbeitet? Was sind die Visionen? md-Korrespondent Ingo Werk traf die Co-CEOs exklusiv in Los Angeles.

Interview Ingo Werk

Die Architektur blickt auf eine lange Entwicklung zurück. Vom Parthenon in Athen bis zum Shanghai Tower in China. Was hat sich im Vergleich zur Vergangenheit verändert und wo stehen wir heute?

Andy Cohen: Die Frage ist doch „Wie leben wir in Zukunft?“ Wir erleben eine sehr dynamische Zeit und beobachten komplexe Veränderungen sowie wichtige Entwicklungen.

Welche Veränderungen sind das?

Andy Cohen: Erstens sind da die Technologien, die sich auf das Design auswirken, insbesondere Prozessinnovationen von AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) sowie technologische Durchbrüche wie selbstfahrende Autos und deren Folgen für die Zukunft der Städte.

Zweitens die demografischen Veränderungen. Die Millennium-Generation wird bald die Mehrheit der Beschäftigten darstellen. Deshalb müssen wir einen neuen Ansatz finden, wie wir alle Lebensbereiche – Wohnen, Arbeiten, Freizeit – gestalterisch zusammenfügen. Dieser signifikante Wandel in der Mobilität und im Kaufverhalten kann sich erheblich auf unseren Designansatz und -lösungen auswirken.

Drittens die Auswirkungen des Klimawandels. Sie sind verknüpft mit der städtebaulichen Planung. Wir erleben eine intensive Urbanisierung. Im Bauwesen ist nachhaltige Gestaltung zum Katalysator geworden. Er zeigt, wie wir dazu beitragen können, intelligente, kohlenstoffneutrale Häuser mit positiver Energiebilanz zu bauen, die CO2-Emissionen zu begrenzen und Energie wieder ins Netz einzuspeisen.

Last but not least die Veränderungen durch die Globalisierung und ihre Folgen. Unser Fokus liegt auf der Frage, wie die globale Unbeständigkeit Trends prägen wird.

Wie beantworten Sie als Gestalter diese Frage?

Wir haben die Vision, „eine bessere Welt durch Design zu schaffen“. Unsere kollektive Intelligenz sowie unterschiedliche Talente, die bei uns versammelt sind, ermöglichen es uns, Neues zu gestalten und den Wünschen unserer Kunden in Zeiten des Wandels gerecht zu werden.

Unsere Entwürfe zeigen Wirkung. Täglich beeinflussen wir weltweit das Leben von Millionen von Menschen.

Früher gab es Disziplinen wie Industriedesign, Graphikdesign und Innenarchitektur. Bei Gensler machen Sie alles. Ist der multidisziplinäre Ansatz das Modell der Zukunft?

Andy Cohen: Bei Gensler entspringt Innovation aus dem Zusammentreffen unterschiedlicher Meinungen. Designlösungen resultieren aus der Vermischung kreativer Ideen aus verschiedenen Wissensbereichen. Wir nutzen unser vielfältiges Know-how, um ungewöhnliche Lösungen zu erarbeiten und unsere Position als Vordenker zu festigen.

Laut Fast Company gehört Gensler 2018 zu den innovativsten Architekturbüros. Die Beurteilungskriterien basieren auf einer Road Map für die künftige Entwicklung des Unternehmens und dessen Einfluss auf Kultur und Industrie. Wie haben Sie das erreicht?

Andy Cohen: Gensler arbeitet hinter den Kulissen, um für innovative Unternehmen und Gemeinschaften immersive Räume zu schaffen. Wir verhelfen neuen Technologien und eigenen Forschungen zum Durchbruch, um neue Erfahrungen zu generieren.

Wir arbeiten mit vielen Marken und Locations, uns sind vielfältige Perspektiven wichtig und willkommen. Deswegen unterstützen wir eine Unternehmenskultur, die Risikofreudigkeit, das Testen neuer Ansätze und Erfindergeist belohnt. Wir sind überzeugt, dass diese Eigenschaften kreative und stringente Lösungen ergeben.

Wie sieht Ihre Vision für 2060 aus hinsichtlich der architektonischen Entwicklung und wie sollten wir uns auf den Wandel in unserem städtischen Umfeld vorbereiten?

Andy Cohen: Im letzten Jahrhundert waren wir in der Stadt mit dem Auto unterwegs. In Zukunft verschiebt sich der Fokus auf den Menschen.

Für Städte wie New York und Los Angeles wird prognostiziert, dass sich bis zu 60 % der zur Zeit im Pendelverkehr zurückgelegten Strecken auf Carsharing, Mobilitätsanbieter und selbstfahrende Fahrzeuge verlagern wird.

Das hat Auswirkungen auf das Stadtbild. Parkplätze an den Straßenseiten werden in Cafés umgewandelt, Gebäude erhalten eine neue Form – die Eingangstür ersetzt die Garage als Hauptzugang.

Es werden neue Wege für Gebäude mit großzügigen Erschließungsbereichen für Bewohner entstehen. Bereits jetzt entwerfen wir Gebäude mit öffentlichen Bereichen, die einen besseren Zugang zu den Häusern bieten.

Auch Flughäfen sehen in Zukunft anders aus. Es werden keine großen Parkhäuser mehr benötigt. Folglich können die Parkgelegenheiten einem neuen Zweck zugeführt werden. Andere Flächen finden eine neue Funktion als Büroräume, Rechenzentren oder erschwinglicher Wohnraum.

Was bedeutet das für das Design?

Andy Cohen: Wir sind überzeugt, dass Design künftig auf menschlicher Erfahrung beruhen wird. Zwischen Design und der Vermittlung von Erlebniswelten besteht ein Zusammenhang. Um diesen besser zu verstehen und zu quantifizieren, haben wir den Gensler Experience Index geschaffen. Das ist eine Studie, die mit unterschiedlichen Forschungsmethoden arbeitet und sich auf die Bildung eines ganzheitlichen Rahmenwerks fokussiert.

In unserer Zeit ist der Mensch die einzige Konstante. Diese historischen Veränderungen bedeuten für uns Designer, dass wir alle Aspekte des Lebens, der Orte und Räume, in denen sich Menschen aufhalten und welche sie wahrnehmen, überdenken und neu erfinden müssen.

Dieses Umfeld soll bereichern und Menschen, Communities, Organisationen, Familien und Freunde verbinden.

Das gilt für die Einzelperson bis hin zur Stadt?

Andy Cohen: Wir wissen, dass immer mehr Menschen in Städte und Ballungsräume ziehen. Tatsächlich lebt bereits über 54 % der Weltbevölkerung in Städten jeder Größenordnung. Lebenswerte, auf den Menschen zugeschnittene Stadtgebiete werden dringender denn je benötigt, damit das soziale, wirtschaftliche und physische Wohlergeben der Menschen weltweit gesichert ist.

Wenn wir Design mit einem ganzheitlichen 360-Grad-Verständnis angehen, können wir Orte schaffen, an denen die Menschen aufblühen.

Wie kam es zum rasanten Wachstum der Firma seit 1965?

Diane Hoskins: Ich arbeite seit 20 Jahren bei der Firma. Genslers Unternehmenskultur fungiert als Plattform für individuellen Erfolg und Wachstum. Und Gensler hat sich das “One-Firm-Firm”-Prinzip zu eigen gemacht. Mitarbeiter teilen Erfahrungen mit Büros über das globale Netz hinweg und arbeiten zusammen. Im Laufe unseres Wachstums haben wir viel praktisches Know-how angesammelt. Damit können wir in unseren Projekten Erfahrungen kombinieren und innovativ arbeiten. Auch das gute Verhältnis zu unseren Kunden trägt zum Wachstum bei.

Wir haben Großkunden, die seit Jahrzehnten mit uns zusammenarbeiten. 85  % der Auftraggeber sind Stammkunden. Es geht um enge, langfristige Beziehungen. Offensichtlich werden wir von unseren Kunden als verlässliche Partner wahrgenommen.

Neubauten mit 280 m² Wohnfläche, Wolkenkratzer, Zoos, Flughäfen … Wie positioniert sich Gensler, um diese Vielseitigkeit abzudecken? Spielt die Größe der Firma eine Rolle, wenn Gensler eine Ausschreibung gewinnt?

Diane Hoskins: Unser Wachstum und unser Erfolg gründen sich auf die Gensler-typische integrierte globale Plattform. Wir haben talentierte Mitarbeiter, eine vielfältige Praxiserfahrung und bringen Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen, die neue Designlösungen erarbeiten, die sonst nicht möglich wären.

Wir bündeln das Know-how von Strategen, Technologen, Architekten, Innenarchitekten, Markenexperten und Planern, um Design aus allen Blickwinkeln zu betrachten – quasi in einer 360-Grad-Rundumschau.

So erreichen wir eine große Übereinstimmung mit den Visionen unserer Kunden.

Manchmal arbeiten drei oder gar sieben Büros an den Projekten – besonders, wenn es um große, komplexe Vorhaben geht. Mithilfe unserer globalen Plattform können wir Mitarbeiter weltweit einsetzen. Wenn ein Büro stark beschäftigt ist und ein anderes weniger zu tun hat, verteilen wir die Arbeitslast.

Sehen Sie auch Vorteile für den Kunden?

Diane Hoskins: Unsere Kunden wünschen sich, dass die Verantwortung für Ihr Projekt „in einer Hand“ gebündelt ist. Gleichzeitig möchten sie sicher sein, dass sie einen Entwurf und eine Bauausführung in Spitzenqualität bekommen, und dass Budget und Zeitplan eingehalten werden. Es hilft niemandem, wenn eine Umgebung entsteht, die Menschen spaltet, sie nicht fördert und zu keinem guten Ergebnis führt. Ein vielseitiges, kooperatives und integriertes Team schafft das.

Welche Strategie verfolgen Sie, um praktisch überall auf der Welt neue Märkte zu erschließen und zu erobern?

Diane Hoskins: Wir sind stolz auf unser kooperatives Führungsmodell. Wir fungieren tatsächlich wie eine Einheit, ein Team, das nahtlos zusammenarbeitet. Letztes Jahr haben wir Projekte in über 100 Ländern entwickelt.

Zu unseren Strategien gehört es, lokal zu agieren und dabei ein globales Unternehmen zu sein. Wir fliegen nicht kurz zu unseren Kunden und gehen dann wieder. Jedes Büro wächst organisch mit starken lokalen Wurzeln. Wir müssen als vertraute Berater nahe bei unseren Kunden sein. Deshalb haben wir in zehn Regionen 44 globale Büros. Wir wollen beides: lokal präsent und global aufgestellt sein. So können wir unsere Kunden am besten betreuen.

Wie gründen Sie ein lokales Büro?

Wir eröffnen in der Regel ein Büro mit einer Person, die schon 20 bis 30 Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet hat. Sozusagen ein Veteran, der unsere Kultur, Werte und Leitprinzipien kennt und verinnerlicht hat. Diesem stellen wir eine Führungskraft zur Seite, die über lokales Wissen verfügt und in der Kultur vor Ort verwurzelt ist. So können wir das Team individuell und passgenau für jeden Kunden zusammenstellen.

Weil wir lokal agieren, sind wir nahe an unseren Kunden und verstehen ihre Ziele und Wünsche. Andererseits können wir durch unsere globale Reichweite aus der ganzen Firma heraus notwendige Kenntnisse und Führungskräfte aus der Praxis abrufen.

Wir verfügen über globales Know-how, das wir auf unsere lokalen Kunden fokussieren. Diese Kombination von Führungskräften ist unsere Chance. Wir sind in der lokalen Kultur verankert.

Im Laufe der Zeit ist das Unternehmen gereift, und heute besteht es aus bis zu 90 % aus lokalen Talenten.

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Architecture has come a long way. From the Parthenon in Athens/Greece to the Shanghai Tower in China. From Frank Lloyd Wright to the many architects working in consultancies around the world. Compared to the past, what has changed and where are we at today?

Andy Cohen: This is the most dynamic time for the future of our world. As architects, designers and urban planners, we’re seeing, and you’re hearing it in the news every day, an incredible number of complex and important drivers of change. First, technology’s impact on design and, specifically, process innovations from AR and VR to technological breakthroughs like driverless cars and its impact on the future of our cities.

Second, demographics. The millennial generation is becoming the majority in the workforce, and, therefore, there needs to be a new approach to how we design by integrating ‘live, work and play.’ For example, the significant dynamic change in mobility and millennial buying trends can make a tremendous impact in how we approach and deliver design.

Third, the profound impacts of climate change. Tied with urban planning, we are living through the greatest period of urbanization in the history of our world. Sustainable design in the building sector has become the catalyst showing how we can help design smart, carbon neutral or energy positive buildings that cap CO2 emissions – and give energy back to the grid.

And finally, the changes brought by globalization and their implications. There’s a lot of change going on right now that we as design leaders have to understand and navigate. We are intensely focused on how global volatility is shaping all of the trends that are rippling around the world.

Our vision at Gensler is “to create a better world through the power of design.” Our collective intelligence and diverse talent allows us to create innovative designs that our clients need in this time of dramatic change. The power of our design really matters, and it’s changing and impacting millions of people’s lives around the world every day.

With 5,500 employees in 44 offices, working in over 100 countries churning out thousands of projects, Gensler is the one architectural giant in the industry. How do you manage this three dimensional complexity and make sure that nothing gets lost in translation?

Andy Cohen: We take pride in our collaborative leadership model. We call it the “One-Firm Firm.” We really act as one, integrated, seamless practice around the world. We design projects in many countries, in fact last year we designed projects in more than 100 countries. Our strength in design innovation, thought leadership and knowledge sharing is integrated around the world and focused on our “One-Firm Firm” strategy. For example, our foundation is the belief in human-centered design. Clients are increasingly putting people at the center of performance and their visions and strategies.

These are the key areas where we think we can make an impact and differentiate ourselves in the local and global markets. Over the course of a year, we work with 3,500 clients on 8,000 projects. This is all accomplished by having diversity of leadership, diversity of knowledge, diversity of talent, and bringing those diverse talents together through an integrated global platform.

One of our key strategies is to be local while also being a global firm. We’re not a firm that flies in and out on clients. Every office has grown organically from strong local roots. We believe strongly in being located close to our clients, to be their trusted advisor.

That’s why we have 45 global offices in 10 regions. We want to be local and global to best serve our clients. When we open an office, we usually open it with someone who’s been with the firm for decades, a veteran that knows and understands our unique culture, values and guiding principles really well. We pair that Gensler veteran with a local leader who has the local knowledge and talent and is steeped in the local culture. This is what helps us tailor the team specifically for each client.

Because we’re local, we can be next to our clients and really understand their goals and aspirations. In turn, the global reach allows us to bring in the best expertise and practice leaders from around the firm as well.

In the old days, we had disciplines like industrial design, interior design, graphic design, etc. Germany’s Dieter Rams defined Braun products, so did Italy’s Ettore Sottsass at Olivetti. Looking at the Gensler expertise, you seem to do it all and much more. Is this multidisciplinary approach the wave of the future and should we redefine individual design professions?

Andy Cohen: At Gensler, it’s the collision of different points of view that incites innovation. The best design solutions result from the coalescing and blending of creative ideas from different areas of expertise. We believe in leveraging our diversity to cultivate outstanding design solutions and exemplary thought leadership.

Our clients want single-source accountability, but they also want to have assurance that they’re going to get high-quality design and construction that is on budget and on schedule. At the end of the day, a diverse, collaborative, integrated team creates a better end product.

According to Fast Company, Gensler is one of the Most Innovative Companies in Architecture of this year. The criteria was based on a road map for the future of innovation and an organization’s impact on culture and industry. What was your secret ingredient to get there, and what does it mean to you? 

Andy Cohen: Well, first of all, we were honored to receive that acknowledgement!

Gensler not only works behind the scenes to create immersive spaces for the most innovative companies and communities; we leverage innovative technology and proprietary research to design transformative experiences. Like many of the brands and places we work with, Gensler welcomes a diverse array of perspectives and supports an entrepreneurial culture that rewards risk-taking, exploration, and invention. We believe these qualities ultimately yield more innovative, creative, and compelling solutions for all our clients.

A few recent, relevant examples of how we “got there,” include:

  • Etsy Headquarters: At Etsy’s 225,000 square feet, Brooklyn headquarters, we developed one of the largest Living Building Challenge (LBC) Petal-certified commercial buildings in the world and the first LBC certified building in New York City. A rigorous benchmark for sustainability, LBC-certified buildings are ideal for the built environment and are self-sufficient structures.
  • Cadillac House: Located beneath the company’s global headquarters in New York City, Gensler designed the 12,000 square foot Cadillac House as the physical manifestation of the automaker’s lifestyle brand. As a public destination open to the public daily, Cadillac House allows the brand to connect with consumers outside of sales and advertising, through art, design, technology, and food.
  • Hyatt Hub: For the leading global hospitality company, Hyatt, headquartered in Chicago, Gensler designed the “Hyatt Hub,” a new concept for Hyatt’s workplace – dubbed the Work Suite. Inspired by Hyatt’s seven guest touchpoints, Gensler’s design immerses Hyatt employees in the same hotel experience that Hyatt presents its customers.

A couple of issues ago, md magazine featured a glimpse of Los Angeles in the year 2060. What is your vision of the future for architecture and how should we prepare for evolutionary changes in our urban environments?

Andy Cohen: A city experience that has relied on cars for the past century will swing toward a much more people-focused design. In cities like New York and Los Angeles, where car-centric planning has dominated for decades, it’s projected that as high as 60 percent of current commuting miles will be with ridesharing and ride-sourcing services and driverless cars.

Street-side parking lanes will be transformed into sidewalk cafés, and buildings will be reshaped, with the front door replacing the parking garage as the primary point of entry. Larger drop-offs and passenger loading zones will become the new entrances into buildings. We are already designing buildings with more drop-off space and more areas designed to provide better access to the buildings. For example, Hudson Pacific – EPIC, a creative office tower complex for in the heart of Hollywood, CA, will incorporate expanded drop-off and loading zones for passengers.

Even the airport of the future will look radically different than it does now, without the large blocks of parking and much more space dedicated to passenger pickup and drop-off. As a result, parking garages will need to be adaptable or repurposed mixed-use spaces. Others with flat floors will be converted into office space, data centers, affordable housing or other amenities.

We believe human experience is the future of design. To better understand—and quantify—the link between design and delivering a great experience, we launched the Gensler Experience Index, a first-of-its-kind mixed-methods research study focused on creating a holistic framework for understanding experience, and quantifying the impact of design on experience. People are the one constant in this era of dramatic technological change, demographic shifts, global volatility and climate change. This historic confluence of change means that, as designers, we must re-think and re-invent how people experience every aspect of their lives and the places and spaces that they live in. More than ever before, there is an opportunity to create a better world through people-centered design. We are seeing our design practice at Gensler focusing on how the places we create enhance human experiences that connect people, communities, organizations, families and friends.

Experience is vital at every scale, from the individual to the city. Over the past several years, we know that more and more people are living in cities and metropolitan areas. In fact, more than 54 percent of the world’s population live in cities of all scales. The need for livable and people-centric urban areas is becoming essential for the social, economic and physical well-being of people around the world. Approaching design with a holistic 360-degree understanding of live, work and play and the ability to identify the factors that make up a great experience means we can create places where people thrive.

Gensler was founded in 1965. Many architecture firms started up around this time. Some stayed small, others grew bigger. What was the driving force for Gensler to grow into the largest design firm in the world, and why did it take 50 years?

Diane Hoskins: I’ve been with the firm for more than 20 years. Gensler is an amazing organization with an entrepreneurial culture that is a platform for individual success and growth. At the same time Gensler has a “One-Firm Firm” culture in which people share and collaborate effortlessly across the global array of offices. In addition, we have grown into an extraordinarily diverse array of practice expertise which allows us to bring unique combinations to our projects and truly innovate through diversity.

It’s all about our dynamic network of talented people, our powerful creativity, and great client relationships that drive Gensler’s growth. Our firm was founded by Art Gensler, and through his tremendous, inspirational leadership, it has been prolific for 53 years now, and we have so many clients that have been working with us for decades. We are still designing with major clients from when I first started with firm. That’s really rewarding because it’s about the close, long-term relationships and has always been about how we are a trusted partner to our clients. Eighty five percent of our clients are repeat clients.

„Bigger is better“ seems to be very American. Single family dwellings used to be little houses after World War II, today’s new construction pivots around MacMansions just under 3,000 square feet. Skyscrapers are getting taller and taller. How do you position Gensler to cover an incredible wide range of projects? From airports to zoos, does your size matter in order to walk away with the winning bid?

Diane Hoskins: Our tremendous growth and success is the result of Gensler’s one, integrated global platform.

We have the industry’s best talent and tremendous practice area diversity, and we are focused on leveraging that diversity through bringing people together with different specialties to create innovative design solutions that no one else can.  We pull together strategists, technologists, architects, interior designers, brand experts, planners, among others, to truly take a 360-degree view of design and ensure alignment with our clients’ vision. We take advantage of technology and focus on sharing and including the best talent for a client project. For example, we sometimes have three, four, seven offices collaborating together on projects—especially larger complex projects.

Technology allows us to enable the best talent to work between offices, studios and countries. It also helps with load sharing, where one office is busy, and one office is slow, we’re able to share work across our global platform.

Our clients want single-source accountability, but they also want to have assurance that they’re going to get high-quality design and high-quality construction that is on budget and on schedule. At the end of the day, creating a divisive environment doesn’t help anyone and doesn’t create a better end product – creating a diverse, collaborative, integrated team does.

Globalization is a reality and Gensler is certainly a global player. How do you approach global growth? What is your strategy to open up new markets and enter them accordingly, pretty much anywhere in the world?

Diane Hoskins: We take pride in our collaborative leadership model. We really act as one, integrated, seamless practice around the world. We design projects in many countries, in fact last year we designed projects in more than 100 countries.

One of our key strategies is to be local while also being a global firm. We’re not a firm that flies in and out on clients. Every office has grown organically from strong local roots. We believe strongly in being located close to our clients, to be their trusted advisor. That’s why we have 44 global offices in 10 regions. We want to be local and global to best serve our clients.

When we open an office, we usually open it with someone who’s been with the firm for 20, 25, 30 years, a veteran who knows and understands our unique culture, values and guiding principles really well. We pair that Gensler veteran with a local leader who has the local knowledge and talent and is steeped in the local culture. This is what helps us tailor the team specifically for each client. Because we’re local, we can be next to our clients and really understand their goals and aspirations. In turn, the global reach allows us to bring in the best expertise and practice leaders from around the firm as well. It’s a global expertise, but laser-focused locally with our clients.

That combination of leadership is the opportunity. We are embedded in the local culture and as the office matures, up to 90 percent of the office consists of local talent.

Ms. Hoskins and Mr. Cohen, thank you very much.

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PLH Arkitekter

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Das dänische Architekturbüro PLH Arkitekter aus Kopenhagen baut in Singapur Architektur nach Gehör. Tatsächlich haben die Planer akustische Eindrücke, also „Sound“, in Arbeitsplatzarchitektur transformiert.

Büro: PLH Arkitekter A/S

Standort: Vermundsgade 38K, 2100 København/DK, www.plh.dk

Inhaber: Ib Laursen, Lars Toksvig, Søren Mølbak (CEO), Ole Jonsson, Architekten MAA und Paulette Christophersen, Interiodesignerin

Gründungsjahr: 1977

Mitarbeiter: ca. 90

Arbeitsgebiete: Büro- und Gesundheitsbauten, Smarte Städte

Beschreiben Sie ihre Gestaltungsphilosophie

Unser Konzept für Sivantos heißt „Connected by Sound“, wobei das Design eine physische Manifestation der Erfahrung und des Verbindungspotentials von Klang ist. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes und die räumliche Erfahrung beziehen sich auf zwei Hauptthemen – „Klang verbindet uns“ und „Klang als ein Fest der globalen Vielfalt“. Anschließend werden Form, Licht, Farbe und Materialität integriert, um Besucher und Mitarbeiter in sinnlich reiche Räume zu bringen.

Wie finden sie Inspiration?

Beim Betreten des Hauptquartiers wird deutlich, dass der Klang im Mittelpunkt des Unternehmes steht. Inspiriert von Schallwellen umhüllt eine aufregende skulpturale „Klangwand“ den Ankunfts- und Empfangsbereich und schafft so einen starken und unmittelbaren „Wow-Faktor“ für jeden Besucher.

Die visuellen Elemente wirken ästhetisch und akustisch darauf hin, Schallwellen in physische Form zu transformieren und den Klang visuell für ein emotionales und erhebendes Erlebnis erlebbar zu machen. Hier wollen globale und lokale Besucher mit dem Sivantos-Logo fotografiert werden.

Die Besprechungsräume fungieren als attraktive Ziele am Arbeitsplatz, jedes mit einem eigenen Soundkonzept, das auf der Vielfalt und den Kontrasten von „Naturgeräuschen“, „Stadtgeräuschen“ und „Feierlichkeiten“ beruht und unterschiedliche Klanglandschaften innerhalb des Büros schafft. Die Kombination aus Materialien, Farbe und Beleuchtung in jedem Zentrum unterstreicht die Variationen und Nuancen der Klänge, die wir in der Natur, in der Stadt und beim Feiern hören.

Eine Aussage zum Projekt

Das Sivantos Hauptquartier in Singapur ist eine Kooperation zwischen der dänischen Architekturpraxis PLH Arkitekter als Konzeptdesigner und der lokalen Interior Design Firma Geyer Design for design development and delivery.

Das führende Hörgeräteunternehmen Sivantos hat seinen globalen Hauptsitz und seine Niederlassung in Singapur verlagert, was einen entscheidenden Moment darstellt, um die Kultur zu verändern und ein neues Image und eine neue Identität zu schaffen. Das Ergebnis ist ein von Sound inspirierter Arbeitsplatz, der Zusammenarbeit, Agilität, Verantwortlichkeit und Unternehmergeist fördert. Es ist ein Ort, auf den die Mitarbeiter stolz sind und der Besuchern ein unvergessliches Erlebnis bietet.

Die Anlage ist intuitiv auf drei sehr große Bodenplatten ausgelegt und umfasst Forschung und Entwicklung (F & E), Fertigung, globale Abteilungen und Büros in Südostasien. Effektive Markenerfahrung ist sowohl in den Besucher- als auch in den Mitarbeiterfluss am Arbeitsplatz integriert und wurde inklusiv entwickelt, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter ihre neue Arbeitsplatzumgebung annehmen, nutzen und verstehen.

Sivantos Wunsch, seine Identität zu stärken, hat zu einem neuen Hauptsitz geführt, der eine starke Manifestation der Vision des Unternehmens darstellt, die Zukunft des besseren Hörens und Verstehens zu erfinden.


Factsheet

Projekt: Sivantos HQ

Standort: Singapur

Bauherr: Sivantos

Bauaufgabe: Hauptverwaltung

Baubeginn: Juli 2017

Fertigstellung: Januar 2018

Geschosse: 2

Nutzfläche: 13 260 m²

Möbel und Materialien: Möbel: Muuto, Herman Miller, Softline; Böden: Forbo Linoleum, Desso Carpets; Wände: Imprint Acoustics Timber Walls; Küchenarbeitsfläche: Corian; Leuchten: Muuto, Nordlux; Textilien: Kvadrat

Am Vorabend der Orgatec findet in der Design Post die Fachveranstaltung Akustik & Office statt. Mehr Informationen finden Sie hier. www.events.md-mag.com/akustikoffice

Maskerade Sounddesign

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Alexander Fehre

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Mit der ‚Neuen Arbeitswelt 205‘ haben Studio Alexander Fehre eine Bürolandschaft geschaffen, bei der nicht die Verspieltheit, sondern die Vielfalt im Vordergrund steht. Entlang eines zentralen Weges finden sich unterschiedliche Raumkonzepte, die individuell von Teams genutzt werden können. Begegnen, austauschen und inspirieren soll in der „agilen Arbeitsweise“ gefördert werden.

Büro: Studio Alexander Fehre GmbH

Webseite des Studios

Inhaber: Alexander Fehre

Gründungsjahr: 2009

Mitarbeiter: 9

Arbeitsgebiete: Innenarchitektur, Messestände, Shops, Büro-und Arbeitswelten, Filmtheater, Restaurants, öffentliche Bauten und private Räume

Wie finden Sie Inspiration?

Alexander Fehre: Vieles um mich herum inspiriert mich. Vom netzartigen Stoff eines Sportschuhs, über technische Details an Autos bis hin zu Kunst und Kunstobjekten. Manchmal sind es auch Sicht- und Denkweisen anderer Menschen, auch geprägt von einem anderen kulturellen Hintergrund. Wir nehmen alle täglich eine Unmenge an Inspirationen auf, die jeder anders verarbeitet. Ich halte es für wichtig, neben den rationalen Entscheidungen, besonders auch die emotional geprägten Gedanken zuzulassen. Ähnlich unbeschwert, wie wir es aus Kindertagen kennen. Dabei darf der Lösungsansatz für ein Projekt jedoch kein künstlerischer Selbstzweck sein, sondern muss der Aufgabe dienen.

Daher gilt es sowohl konzeptionell als auch gestalterisch, viele Varianten zu untersuchen und durchzudenken bevor eine Antwort formuliert werden kann. Ein tatsächliches Verständnis für die Bedürfnisse des Bauherren zu entwickeln und eine konkrete und subjektiv geprägte Antwort darauf zu geben, halte für die wichtigste Aufgabe eines Architekten. Vielleicht kann man dann tatsächlich sagen, dass die wichtigste Inspiration aus der Aufgabe direkt kommt und die Gestaltung zwar stark subjektiv geprägt, aber nur das Ergebnis einer inhaltlichen Herangehensweise ist.

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste – und warum?

Alexander Fehre: Jedes Projekt war und wird wichtig für die Entwicklung des Büros sein, weil wir jedes Projekt individuell angehen. Durch Büroprojekte für Movet und bwlive stieg jedoch die mediale Aufmerksamkeit und ermöglichte uns, im Thema Arbeitswelten stärker zu agieren. Das Projekt ‚Neue Arbeitswelt 205‘ hat dabei einen ganz besonderen Stellenwert, da es uns ermöglichte, größere Projekte bearbeiten zu können.

In Folge dieses Projekts zeigten und zeigen auch andere Bosch-Standorte und Firmen Interesse an dieser Form des Arbeitens und der Realisierung eines solchen Vorhabens. Neben Arbeitswelten bearbeiten wir momentan auch einen privaten Luxusausbau einer Villa, ein Restaurantprojekt und wir betreuen die Umsetzung eines neuen Pilotstudios einer Fitnesskette.

Ein Statement zum Projekt ‚Neue Arbeitswelt 205‘:

Worin bestand die Herausforderung?

Alexander Fehre: Die Herausforderung bei fast jedem Projekt ist es, die anfänglichen Ideen und die Stärke des Entwurfs bis zum Ende durchzuhalten und umzusetzen. Auf diesem Weg gibt es viele Bedenkenträgermit unterschiedlichen Meinungen. Nicht zuletzt zeigt der Bauherr hin und wieder seine Unsicherheit über anfängliche Entscheidungen. Es gilt dabei verantwortungsvoll mit sich ändernden Gegebenheiten umzugehen, sich aber auch nicht beirren zu lassen und den Bauherren zu führen.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Alexander Fehre: Bosch ist noch ein klassischer Großkonzern. Daher haben wir uns besonders über die große Freiheit gefreut, die wir im Entwurf hatten. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Standort und die spezifischen Lösungen, die wir erarbeiten konnten, sind für alle Beteiligten ein sehr positiver Beitrag. Jedes Projekt hat seine Herausforderungen und Schwierigkeiten. Jedoch bleibt speziell bei diesem am Ende ein sehr positives Resümee. Die Facility-Management-Abteilung Vorort ist hin und wieder recht ausgelastet mit Besucheranfragen von Bosch intern sowie auch extern.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Alexander Fehre: Ursprünglich war es geplant, die Halle als Experiment für 5 Jahre zu betreiben. Zudem gab es durch den Hintergrund der Halle als Produktionsstandort wenig Vorgaben bzw. Erfahrungen beim Ausbau durch Bosch. Diese Kombination ermöglichte es uns, etwas völlig Neues anzugehen. Es sollte eine Multispace-Arbeitswelt geschaffen werden, in der sich interdisziplinäre Teams austauschen und Neuentwicklungen vorantreiben können. Schnelligkeit und Flexibilität in der Entwicklung werden auch für Großkonzerne immer wichtiger. Dabei sollte die neue Fläche auch eine gewisse Attraktivität für junge bzw. potenzielle Mitarbeiter ausstrahlen.

Der Bauherr hätte sich die Arbeitswelt auch noch „rougher“ in der Umsetzung vorstellen können. Wir haben uns aber bewusst für einen dem Projekt und dem Konzern angemessenen Ausbaustandard entschieden und konnten auch im vorgegebenen Budget bleiben. Das Ergebnis ist nun, dass die Halle als Prototyp für weitere Ausbauten am Standort gilt und deutlich länger als nur 5 Jahre betrieben werden soll.

Fakten

Projekt: Neue Arbeitswelt 205

Standort: Schwäbisch Gmünd

Bauherr: Robert Bosch Automotive Steering GmbH

Bauaufgabe: Umwandlung einer ehemaligen Produktionshalle in Arbeitsplätze für ca. 200 Mitarbeiter der Robert Bosch AS

Fertigstellung: Juli 2017

Geschosse: 1+1 (Halbgeschoss Raum in Raum)

Nutzfläche: 3200qm

Materialien (Decke, Wand, Boden):

Decke: Bestand (neu gestrichen)

Wände Einbauten: Zinkblech (beschreibbar), Holz (Esche), Polycarbonatflächen, Trockenbau

Boden: Gummigranulat, Teppich, Holzboden (Esche weißlich) (Ruhegarten)

Möblierung/Sanitär/Beleuchtung/Hauskommunikation: Sonderanfertigung, Devorm, LED Leuchten

Weitere Interviews finden Sie hier

Kontakt zum Büro

Büroprojekt von Alexander Fehre

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LAVA

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LAVA – Laboratory for Visionary Architecture – hat in Franken eine Jugendherberge der neuen Generation gebaut. Eindrucksvoll vermittelt diese, wie Raum, Material und Farbe die eigene Wahrnehmung beeinflussen.

Interview Rolf Mauer

Büro: LAVA – Laboratory for Visionary Architecture; www.l-a-v-a.net

Standort: Deutschland, Shanghai, Australien

Inhaber: Chris Bosse, Alexander Rieck, Tobias Wallisser

Gründungsjahr: 2007

Arbeitsgebiete: Bürogebäude, Wohngebäude, Forschung, Innenarchitektur, Sport und Freizeit

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

LAVA: Der Neubau der Jugendherberge Bayreuth setzt neue Maßstäbe für eine zeitgemäße, funktionale und gestalterisch anspruchsvolle Neuinterpretation einer Jugendherberge. Neue Zielgruppen und Bedürfnisse waren der Anstoß zur Entwicklung architektonischer Kriterien. Dazu gehören innovative räumliche Konfigurationen, Nachhaltigkeit in funktionalen, baulichen und sozialen Ebenen und die Möglichkeit sportliche Angebote direkt mit dem Bauwerk verschmelzen zu lassen.

Als Grundform für das 180 Betten Haus wählten wir ein „Y“, wodurch sich die dazwischenliegenden Bereiche, bestehend aus Grünzonen zum Verweilen und Freiflächen für Sportaktivitäten mit dem Baukörper stark verwoben werden. Das zentrale Atrium dient dabei als Drehscheibe für (digitale) Unterhaltung, Interaktion und Kommunikation ganz nach dem Motto des Jugendherbergswerks „Gemeinschaft erleben“. Das über dem Foyer gelegene Oberlicht bringt Tageslicht in die Lounge, die wiederum entlang der Sitzstufen die Geschoßebenen miteinander verbindet, während horizontale und diagonale Sichtbeziehungen den Besucher durch das Gebäude leiten. Im Obergeschoss befinden sich neben dem Seminarbereich Event- und Familienzimmer sowie Terrassenflächen die einen direkten Zugang zu den Grün- und Sportflächen der Erdgeschosszone zulassen.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

LAVA: Das neue Gebäude ist ein Zeichen für die Erneuerung der Jugendherbergen und ihre Attraktivität. Das Konzept wird durch drei „I“s gekennzeichnet: Internationalität, Integration und Innovation.

International

Das Gebäude ist eine Europajugendherberge mit Sportprofil, sichtbar sind Themen wie eine Europakarte sowie Informationen zu den Partnerstädten. Die Gestaltung nimmt Einflüsse des Ortes auf und kombiniert sie mit modernen Gestaltungselementen. Innen und außen werden als Gesamterlebnis gedacht: Teile des Gebäudes werden zu Tribünen für das Geschehen auf den Sportanlagen im Außenraum und verschiedene Nutzungen können sowohl innen als auch außen stattfinden.

Integrativ

Besonderes Augenmerk lag auf die mögliche Nutzung durch Menschen mit Beeinträchtigungen. Die neue Jugendherberge ist ein Prototyp eines behindertenfreundlichen Gebäudes, in dem nicht zwischen Behinderten und nicht behinderten Menschen, sondern zwischen hilfsbedürftigen und nicht-hilfsbedürftigen Nutzern unterschieden wird. Entsprechend sind 14 Zimmer im Erdgeschoss rollstuhlfreundlich mit ebenerdigen Duschen, unterfahrbaren Waschbecken, erhöhtem Platzangebot und technischen Hilfsmitteln. Türen, Terrassen, Sport- und Parkplätze sind schwellenlos ausgebildet sowie mit entsprechenden Leitsystemen gestaltet. Das Prinzip der Inklusion wird ebenfalls im Personalkonzept der Jugendherberge, ca. 1/3 der Mitarbeiter haben Beeinträchtigungen, umgesetzt.

Innovativ

Neue räumliche Konfiguration des Gesamtgebäudes und Zimmermodule, Materialeinsatz und Gestaltung, z.B. Integration von Grafiken. Die hybride Holzkonstruktion in Kombination mit Massivbauweise ermöglicht die Nutzung lokaler Materialien und Techniken und kompensiert teilweise den Abbruch des Altbaus.

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort? (kulturell, topografisch etc.)

LAVA: Das neue Gebäude für die JH Bayreuth liegt in einer landschaftlich geprägten Situation in der Umgebung der Universität und eines Freibades. Der Baukörper reagiert darauf, indem er den Außenraum gliedert und zoniert. Ausgehend von einem zentralen Atrium entwickeln sich einzelne zweigeschossige Funktionsbereiche sternförmig in das Gelände hinaus. Die 30 m langen Zimmerflügel richten sich jeweils nach Nord und Süd aus. Zwischen die Gebäudeteile gliedern sich die zugehörigen Funktionen wie ein Sportfeld, Abenteuerspielplatz und Vegetationszonen ein. Die niedrige Gebäudehöhe unterstreicht die topographische Integration und wirkt damit der städtebaulichen Dominanz eines mehrgeschossigen Gebäudes auf dem großflächigen, grünen Grundstück entgegen. Das Obergeschoss jedes Flügels ist über einen Außenbereich mit Treppe an die Landschaftsebene angeschlossen, und verzahnt sich damit noch besser.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

LAVA: Dem Wettbewerbsprojekt waren bereits 2009/2010 Workshops zur Neuausrichtung der Jugendherbergen mit dem Ziel eines Konzepts „Jugendherberge 2015“ vorausgegangen. Das erste daraus resultierende Projekt, in Zusammenarbeit mit der Bauabteilung des DJH Bayern, war der Umbau des Haus Untersberg in Berchtesgaden von 2009 bis 2012. Für das Projekt in Bayreuth wurden zusammen mit dem Auftraggeber eine Reihe Themen als Entwurfsgrundlage definiert:

„Gemeinschaft erleben“: Ein zentraler Raum im Gebäude, an dem sich alle Wege treffen und der die Funktionen im Inneren sowie die Außenbereiche verbindet.

„Da staunst du“: eine überraschende Perspektive beim Betreten des Gebäudes, besondere Material- und Farbkombinationen

„hart aber herzlich“: authentische Materialien, was wie Holz aussieht ist Holz, Konstruktion bleibt sichtbar – nichts versucht mehr zu sein als es ist

Ganzheitliche Nachhaltigkeit: unterschiedliche Nutzungszyklen für verschiedene Gebäudeteile (Konstruktion, Fassade, technischer Ausbau) erlaubt Nachnutzung/Nutzungsänderung, soziale Integration – Mitarbeiter und Gäste

„MIR statt ISS“: hohe Robustheit und Gebrauchsfähigkeit statt technischen Gimmicks.

Auf Basis dieser Themen hat sich das Projekt dann aus den funktionalen Vorgaben von 180 Betten in 45 Zimmer plus Speisesaal und Seminarräumen entwickelt.

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

LAVA: Neben den energetischen Themen ist das Projekt von einer anderen Interpretation von Nachhaltigkeit geprägt. Statt eines kompakten Baukörpers mit wenig Fassade haben wir ein raumgreifendes, sich in die Landschaft einfügendes Gebäude konzipiert. Selbstverständlich ist das Gebäude energetisch optimiert. Der Schwerpunkt liegt aber auf zwei anderen Aspekten von Nachhaltigkeit.

Erstens bei der Integration möglichst aller Personen als Nutzer, was eine bessere Auslastung des Hauses ermöglicht und zweitens durch die bewusste Gliederung des Gebäudes in flexible und feste Bauteile, die eine spätere Umnutzung ermöglichen. Nur entlang der Flure und der Fassaden gibt es tragende Bauteile, so dass die Zimmerflügel im Inneren frei einteilbar sind. Aus einer Jugendherberge könnte ein Kindergarten, eine Schule oder ein Altenheim werden.

Dies ist möglich, da nicht die Räume als Module gedacht sind, sondern die Trennwände zwischen den einzelnen Räumen. Diese flexiblen Wandelemente aus Holz nehmen WCs und Duschen sowie Nischen für die Betten auf. Sie ermöglichen individuelle Raumkonfigurationen durch teilweise drehbare Betten. Durch eine besondere Anordnung der 2-, 4-, und 6-Bett-Zimmer entstehen platzsparende unterschiedliche Zimmertypen. Eine Großzahl der Zimmer ist durch ihr universelles Design für Rollstuhlfahrer nutzbar, ebenso wie die Sportplätze und die Außenbereiche schwellenlos zu erreichen sind.


Foto: LAVA

Die Architekten Chris Bose,  Alexander Rieck, Tobias Wallisser (v.l.n.r.) gründeten im Jahr 2007

LAVA – Laboratory for Visionary Architecture.

Ihre Büros in Deutschland, Shanghai, Australien sind spezialisiert auf Office- und Wohngebäude, Forschung, Innenarchitektur, Sport und Freizeit.

www.l-a-v-a.net


Factsheet

Projekt: Jugendherberge

Standort: Bayreuth

Bauherr: DJH Deutsches Jugendherbergswerk LV Bayern, München

Bauaufgabe: Jugendherberge

Fertigstellung: 2018

Geschosse: 2

Nutzfläche: 3600 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden): Gastzimmertüren: System ‚Die Hoteltür‘ von Herholz, Pfleiderer, Häfele (mit Dialock-Türterminals); Tür- und Möbelbeschläge: Häfele

Stühle: Brunner; Lichtschalter: Jung; WC-Keramik: VitrA; Sanitärzubehör: Normbau; Teppich: Forbo; Dachabdeckung: Alwitra


Beim Campus Germany für die Expo Dubai 2020 sind Lava Architekten auch involviert. Lesen Sie hier mehr dazu.

Lernen im Wüstensand

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LAVA

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LAVA – Laboratory for Visionary Architecture – hat in Franken eine Jugendherberge der neuen Generation gebaut. Eindrucksvoll vermittelt diese, wie Raum, Material und Farbe die eigene Wahrnehmung beeinflussen.

Interview Rolf Mauer

Büro: LAVA – Laboratory for Visionary Architecture; www.l-a-v-a.net

Standort: Deutschland, Shanghai, Australien

Inhaber: Chris Bosse, Alexander Rieck, Tobias Wallisser

Gründungsjahr: 2007

Arbeitsgebiete: Bürogebäude, Wohngebäude, Forschung, Innenarchitektur, Sport und Freizeit

Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

LAVA: Der Neubau der Jugendherberge Bayreuth setzt neue Maßstäbe für eine zeitgemäße, funktionale und gestalterisch anspruchsvolle Neuinterpretation einer Jugendherberge. Neue Zielgruppen und Bedürfnisse waren der Anstoß zur Entwicklung architektonischer Kriterien. Dazu gehören innovative räumliche Konfigurationen, Nachhaltigkeit in funktionalen, baulichen und sozialen Ebenen und die Möglichkeit sportliche Angebote direkt mit dem Bauwerk verschmelzen zu lassen.

Als Grundform für das 180 Betten Haus wählten wir ein „Y“, wodurch sich die dazwischenliegenden Bereiche, bestehend aus Grünzonen zum Verweilen und Freiflächen für Sportaktivitäten mit dem Baukörper stark verwoben werden. Das zentrale Atrium dient dabei als Drehscheibe für (digitale) Unterhaltung, Interaktion und Kommunikation ganz nach dem Motto des Jugendherbergswerks „Gemeinschaft erleben“. Das über dem Foyer gelegene Oberlicht bringt Tageslicht in die Lounge, die wiederum entlang der Sitzstufen die Geschoßebenen miteinander verbindet, während horizontale und diagonale Sichtbeziehungen den Besucher durch das Gebäude leiten. Im Obergeschoss befinden sich neben dem Seminarbereich Event- und Familienzimmer sowie Terrassenflächen die einen direkten Zugang zu den Grün- und Sportflächen der Erdgeschosszone zulassen.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

LAVA: Das neue Gebäude ist ein Zeichen für die Erneuerung der Jugendherbergen und ihre Attraktivität. Das Konzept wird durch drei „I“s gekennzeichnet: Internationalität, Integration und Innovation.

International

Das Gebäude ist eine Europajugendherberge mit Sportprofil, sichtbar sind Themen wie eine Europakarte sowie Informationen zu den Partnerstädten. Die Gestaltung nimmt Einflüsse des Ortes auf und kombiniert sie mit modernen Gestaltungselementen. Innen und außen werden als Gesamterlebnis gedacht: Teile des Gebäudes werden zu Tribünen für das Geschehen auf den Sportanlagen im Außenraum und verschiedene Nutzungen können sowohl innen als auch außen stattfinden.

Integrativ

Besonderes Augenmerk lag auf die mögliche Nutzung durch Menschen mit Beeinträchtigungen. Die neue Jugendherberge ist ein Prototyp eines behindertenfreundlichen Gebäudes, in dem nicht zwischen Behinderten und nicht behinderten Menschen, sondern zwischen hilfsbedürftigen und nicht-hilfsbedürftigen Nutzern unterschieden wird. Entsprechend sind 14 Zimmer im Erdgeschoss rollstuhlfreundlich mit ebenerdigen Duschen, unterfahrbaren Waschbecken, erhöhtem Platzangebot und technischen Hilfsmitteln. Türen, Terrassen, Sport- und Parkplätze sind schwellenlos ausgebildet sowie mit entsprechenden Leitsystemen gestaltet. Das Prinzip der Inklusion wird ebenfalls im Personalkonzept der Jugendherberge, ca. 1/3 der Mitarbeiter haben Beeinträchtigungen, umgesetzt.

Innovativ

Neue räumliche Konfiguration des Gesamtgebäudes und Zimmermodule, Materialeinsatz und Gestaltung, z.B. Integration von Grafiken. Die hybride Holzkonstruktion in Kombination mit Massivbauweise ermöglicht die Nutzung lokaler Materialien und Techniken und kompensiert teilweise den Abbruch des Altbaus.

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort? (kulturell, topografisch etc.)

LAVA: Das neue Gebäude für die JH Bayreuth liegt in einer landschaftlich geprägten Situation in der Umgebung der Universität und eines Freibades. Der Baukörper reagiert darauf, indem er den Außenraum gliedert und zoniert. Ausgehend von einem zentralen Atrium entwickeln sich einzelne zweigeschossige Funktionsbereiche sternförmig in das Gelände hinaus. Die 30 m langen Zimmerflügel richten sich jeweils nach Nord und Süd aus. Zwischen die Gebäudeteile gliedern sich die zugehörigen Funktionen wie ein Sportfeld, Abenteuerspielplatz und Vegetationszonen ein. Die niedrige Gebäudehöhe unterstreicht die topographische Integration und wirkt damit der städtebaulichen Dominanz eines mehrgeschossigen Gebäudes auf dem großflächigen, grünen Grundstück entgegen. Das Obergeschoss jedes Flügels ist über einen Außenbereich mit Treppe an die Landschaftsebene angeschlossen, und verzahnt sich damit noch besser.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

LAVA: Dem Wettbewerbsprojekt waren bereits 2009/2010 Workshops zur Neuausrichtung der Jugendherbergen mit dem Ziel eines Konzepts „Jugendherberge 2015“ vorausgegangen. Das erste daraus resultierende Projekt, in Zusammenarbeit mit der Bauabteilung des DJH Bayern, war der Umbau des Haus Untersberg in Berchtesgaden von 2009 bis 2012. Für das Projekt in Bayreuth wurden zusammen mit dem Auftraggeber eine Reihe Themen als Entwurfsgrundlage definiert:

„Gemeinschaft erleben“: Ein zentraler Raum im Gebäude, an dem sich alle Wege treffen und der die Funktionen im Inneren sowie die Außenbereiche verbindet.

„Da staunst du“: eine überraschende Perspektive beim Betreten des Gebäudes, besondere Material- und Farbkombinationen

„hart aber herzlich“: authentische Materialien, was wie Holz aussieht ist Holz, Konstruktion bleibt sichtbar – nichts versucht mehr zu sein als es ist

Ganzheitliche Nachhaltigkeit: unterschiedliche Nutzungszyklen für verschiedene Gebäudeteile (Konstruktion, Fassade, technischer Ausbau) erlaubt Nachnutzung/Nutzungsänderung, soziale Integration – Mitarbeiter und Gäste

„MIR statt ISS“: hohe Robustheit und Gebrauchsfähigkeit statt technischen Gimmicks.

Auf Basis dieser Themen hat sich das Projekt dann aus den funktionalen Vorgaben von 180 Betten in 45 Zimmer plus Speisesaal und Seminarräumen entwickelt.

Beeinflussten aktuelle energetische, konstruktive oder gestalterische Tendenzen das Projekt?

LAVA: Neben den energetischen Themen ist das Projekt von einer anderen Interpretation von Nachhaltigkeit geprägt. Statt eines kompakten Baukörpers mit wenig Fassade haben wir ein raumgreifendes, sich in die Landschaft einfügendes Gebäude konzipiert. Selbstverständlich ist das Gebäude energetisch optimiert. Der Schwerpunkt liegt aber auf zwei anderen Aspekten von Nachhaltigkeit.

Erstens bei der Integration möglichst aller Personen als Nutzer, was eine bessere Auslastung des Hauses ermöglicht und zweitens durch die bewusste Gliederung des Gebäudes in flexible und feste Bauteile, die eine spätere Umnutzung ermöglichen. Nur entlang der Flure und der Fassaden gibt es tragende Bauteile, so dass die Zimmerflügel im Inneren frei einteilbar sind. Aus einer Jugendherberge könnte ein Kindergarten, eine Schule oder ein Altenheim werden.

Dies ist möglich, da nicht die Räume als Module gedacht sind, sondern die Trennwände zwischen den einzelnen Räumen. Diese flexiblen Wandelemente aus Holz nehmen WCs und Duschen sowie Nischen für die Betten auf. Sie ermöglichen individuelle Raumkonfigurationen durch teilweise drehbare Betten. Durch eine besondere Anordnung der 2-, 4-, und 6-Bett-Zimmer entstehen platzsparende unterschiedliche Zimmertypen. Eine Großzahl der Zimmer ist durch ihr universelles Design für Rollstuhlfahrer nutzbar, ebenso wie die Sportplätze und die Außenbereiche schwellenlos zu erreichen sind.


Foto: LAVA

Die Architekten Chris Bose, Alexander Rieck, Tobias Wallisser (v.l.n.r.) gründeten im Jahr 2007 LAVA – Laboratory for Visionary Architecture. Ihre Büros in Deutschland, Shanghai, Australien sind spezialisiert auf Office- und Wohngebäude, Forschung, Innenarchitektur, Sport und Freizeit.

www.l-a-v-a.net


Factsheet

Projekt: Jugendherberge

Standort: Bayreuth

Bauherr: DJH Deutsches Jugendherbergswerk LV Bayern, München

Bauaufgabe: Jugendherberge

Fertigstellung: 2018

Geschosse: 2

Nutzfläche: 3600 m²

Materialien (Decke, Wand, Boden): Gastzimmertüren: System ‚Die Hoteltür‘ von Herholz, Pfleiderer, Häfele (mit Dialock-Türterminals); Tür- und Möbelbeschläge: Häfele

Stühle: Brunner; Lichtschalter: Jung; WC-Keramik: VitrA; Sanitärzubehör: Normbau; Teppich: Forbo; Dachabdeckung: Alwitra


Beim Campus Germany für die Expo Dubai 2020 sind Lava Architekten auch involviert. Lesen Sie hier mehr dazu.

Lernen im Wüstensand

Der Beitrag LAVA erschien zuerst auf md-mag.

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