Quantcast
Channel: Architekten Archive - md-mag

Bez+Kock Architekten

0
0
Der Neubau der Integrierten Gesamtschule in Rinteln war für Bez+Kock Architekten der erste Holzbau. Dazu konnten sie auch den Bauherren, den Landkreis Schaumburg, gewinnen. Das erläutert Thorsten Kock im Interview.

Interview Thomas Geuder

Stichwort Integrierte Gesamtschule in Rinteln: Worin bestand die Herausforderung?

Thorsten Kock: Da es unser erster Holzbau bei Bez+Kock Architekten war, bestand die Herausforderung hauptsächlich darin, die Gesetzmäßigkeiten des Holzbaus kennenzulernen und unseren persönlichen, eigenen Umgang damit zu formulieren.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive beziehungsweise negative Überraschungen?

Die vielleicht schönste Überraschung war, dass der Bauherr, nach anfänglicher Skepsis gegenüber dem Holzbau – Zitat: „Wir sind hier keine Holzbauregion“ – das Potenzial des Materials atmosphärisch wie ökologisch erkannte. Thomas Kreimeyer aus Stadthagen, der den Bauherren, den Landkreis Schaumburg, vertrat, lieferte dann über die Wärmeversorgung mit Biogas-Nahwärme und Lärchenholz aus kreiseigenem Forst markante eigene Beiträge zu diesem Thema.

Aus Sicht des Bauherrn: Was sollte das Projekt können?

Zunächst sollte es einfach nur eine gut funktionierende Schule sein. Dann kam das Nachhaltigkeitsziel, ohne Zertifizierung, dazu und schließlich erkannte der Schulleiter, dass gute Architektur dann herauskommen kann, wenn er seine Anforderungen „formfrei“ benennt und uns die gestalterische Lösung seiner Wünsche überlässt. Es war eine hervorragende Zusammenarbeit.

Welches Projekt war für die Entwicklung Ihres Büros das wichtigste – und warum?

Da gibt es nicht das eine, einzige Projekt. Wir bei Bez+Kock Architekten hatten das eine oder andere Mal das Glück als „Letzte“ in den Lostopf zu kommen, gezogen zu werden und dann den Wettbewerb zu gewinnen. Im Fußball würde man von optimaler Chancenverwertung sprechen. Dazu zählen die Bibliothek in Linz, das Konzerthaus in Bochum oder das Generalkonsulat in Jekaterinburg.

Und jedes Projekt, das uns als Bez+Kock Architekten neue Wege eröffnet hat, das wir also auf die eine oder andere Art „das erste Mal“ im Büro gemacht haben, ist so ein wichtigstes Projekt. Dazu zählen das Sauerlandmuseum in Arnsberg, die Integrierte Gesamtschule in Rinteln und natürlich das Studentenwohnheim in Hof.

Wie finden Sie Inspirationen für Ihre Entwürfe?

Manchmal durch intensives Nachdenken, manchmal einfach durchs Machen, manchmal in der Diskussion beim Mittagessen und in seltenen Fällen auch unter der Dusche.

Thorsten Kock ist zusammen mit Martin Bez Inhaber der Bez+Kock Architekten bda Generalplaner GmbH, Stuttgart

Zur Website von Bez+Kock Architekten

Zu einem weiteren Architekteninterview mit Atelier du Pont

Der Beitrag Bez+Kock Architekten erschien zuerst auf md-mag.


Riehle+Assozierte

0
0
Im Interview berichten Hannes Riehle und Maximilian Köth von Riehle+Assoziierte, dass sie entgegen der Wettbewerbsaufgabe das GARP-Bildungszentrum als komplett eingeschossigen Pavillon organisierten. Für die Architekten lag es nahe, das Zentrum für Aus- und Weiterbildung von metallverarbeitenden Berufen mit Stahl und Aluminium als dominierende Materialien für Tragwerk, Decke und Fassade zu planen.

Interview Thomas Geuder

Worin bestand die Herausforderung beim GARP-Bildungszentrum?

Hannes Riehle/Maximilian Köth: Am Anfang eines jeden Projekts steht für uns zunächst das Erarbeiten des Kerns der Aufgabenstellung, das Suchen und Finden der wesentlichen Fragestellungen. Wir hatten uns im Wettbewerb für das GARP-Bildungszentrum im Wesentlichen zwei Fragen gestellt: Wie integriert sich ein substantieller Neubau respektvoll und angemessen in diese landschaftlich exponierte Lage, in ein Stück bislang unberührter Natur? Und welchen architektonischen Ausdruck besitzt ein Bildungszentrum für metallverarbeitende Berufe? Eine Schule für Theorie und Praxis?

Um den Eingriff in die bislang unbebaute Landschaft so gering wie möglich zu halten, hatte die Wettbewerbsauslobung einen mehrgeschossigen Baukörper vorgesehen. Wir von Riehle+Assoziierte experimentierten im Sinne der Auslobung während der Entwurfsphase sehr lange mit mehrgeschossigen Baukörpern, allerdings fühlte sich keine Version richtig an.

Die Baukörper saßen nicht gut im Landschaftsraum. Erst der Versuch, das Bildungszentrum komplett erdgeschossig zu organisieren und als eingeschossigen Pavillon zu formulieren, lieferte den entscheidenden Entwurfsansatz. Interessanterweise konnten wir mit diesem Konzept den Wettbewerb als einziges eingeschossiges Projekt unter 20 mehrgeschossigen Wettbewerbsbeiträgen gewinnen.

Die Idee für die architektonische Sprache des Hauses kam wiederum sehr früh und lag gewissermaßen auf der Hand. Als Schule beziehungsweise Bildungszentrum für die Aus- und Weiterbildung von metallverarbeitenden Berufen war es für uns bei Riehle+Assoziierte naheliegend, Stahl und Aluminium als dominierende Materialien für Tragwerk, Decke und Fassade zu verwenden. Damit wollten wir außen und innen durchgängig über den thematischen Hintergrund des Bildungszentrums informieren. Der konsequente, durchgängige Transfer des Werkstatt-Charakters der Praxisräume auf die Theorieräume und Kommunikationszonen stellte wiederum die Schwierigkeit für die konstruktive Umsetzung im Detail dar. Eine Werkstatt ist eine Werkstatt, eine Schule ist eine Schule.

Die Performance dieser beiden Typologien respektive die konstruktiv-bauphysikalischen Anforderungen an Akustik oder Schallschutz beispielsweise sind grundverschieden, weil unterschiedlich hoch. Obwohl es im Ergebnis einfach aussieht, war die Integration vor allem der Tragwerksebene und Deckenuntersicht mit Durchdringungen und Trassenführungen unter Wahrung der schulischen Normungsanforderungen äußerst komplex.

Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt, weil gerade der robuste Grundcharakter des gesamten Gebäudes die Besonderheit und das spezifische Alleinstellungsmerkmal des Projekts ausmacht. Interessanterweise wäre eine mehrgeschossige Bauweise in Stahl, unter Berücksichtigung der F90-Anforderung im Vergleich zu einer eingeschossigen Bauweise, für die F30 ausreicht, brandschutztechnisch fast nicht machbar beziehungsweise sinnvoll gewesen.

Beide Ebenen – die städtebauliche Idee eines liegenden Pavillons im Grünen – und die architektonische Idee eines industriell anmutenden Hauses aus Stahl und Aluminium waren wechselseitig von großer Bedeutung für die Qualitäten und den Charakter des Projekts. Bei ersterer bestand die Herausforderung in der Findung der Idee, bei zweiterer in der Umsetzung der Idee. Dadurch steht das Projekt symbolisch für einen ganzheitlichen Anspruch – von der konzeptionellen Idee bis zum gebauten Detail.

Gab es bei der Realisierung positive oder negative Überraschungen?

Äußerst positiv war, dass der Bauherr sich von Tag 1 an sehr aufgeschlossen und vertrauensvoll dem Gebäudekonzept gegenüber gezeigt und den Weg auch gemeinsam mit uns von Riehle+Assoziierte bis zum Ende mitgetragen hat. Und alles, obwohl es eine durchaus mutige Entscheidung der Jury war, ein Gebäude auszuwählen, das erstmal nicht der Annahme der Auslobung entsprach und außen wie innen ein eher ungewöhnliches Schulgebäude ohne direktes Vorbild oder vergleichbare Referenz darstellte.

Allem Neu- oder Andersartigem liegt ja immer ein gewisses Risiko inne. Der Bauherr war glücklicherweise bereit, dieses mit zu tragen, was wirklich nicht selbstverständlich ist. Schade war, dass das Gebäude durch die Corona-Pandemie nie wirklich den „einen“ Moment der Fertigstellung, der feierlichen Eröffnung und Inbetriebnahme erfahren hat. In den verschiedenen Lockdown-Phasen wurden Eröffnungsfeiern/Einweihungen (bis heute) mehrfach verschoben. Es kam immer wieder zu einem „Start-Stopp-Unterricht“.

Ebenso schade war es, dass das im Ideenteil des Wettbewerbs abgefragte Freiraumkonzept am Übergang zum Hölderlin-Gymnasium am Ende nicht zur Umsetzung kam. Der Campusgedanke in der Verbindung beider Bildungseinrichtungen hätte so noch stärker spürbar und erlebbar gemacht werden können.

Aus Sicht des des Bauherren: Was sollte das Projekt können?

Das Bestandsgebäude des GARP-Bildungszentrums am Standort Nürtingen war in die Jahre gekommen und weder sanierungs- noch erweiterungsfähig. Daher sollte in Ergänzung zu den weiteren Standorten der GARP in Plochingen, Ostfildern-Ruit und Göppingen ein Neubau in Nürtingen entstehen.

Die Prüfung verschiedener Grundstücksoptionen hatte ergeben, dass das im südlichen Stadtgebiet, am Hößlensbühl/Steigbrönnle gelegene Grundstück mit einer Größe von etwa 4 000 m² am besten geeignet war. Dieses Grundstück in Stadtrandlage liegt sowohl in direktem Bezug zu angrenzenden, landschaftlich reizvollen Streuobstwiesen als auch in unmittelbarer Umgebung zu den benachbarten Bildungseinrichtungen Rudolf-Steiner-Schule und Hölderlin-Gymnasium.

Das eröffnete Synergieeffekte mit den bestehenden Einrichtungen, etwa der Mensa, und die Integration von GARP in ein passendes Umfeld. Bei dem Vorhaben handelte es sich um eine von Bund und Land geförderte Zuwendungsmaßnahme. Die beste Lösung sollte in einem Architekturwettbewerb gefunden werden. Städtebaulich und freiraumplanerisch sollte eine Antwort für die Form und Setzung des Neubaus in landschaftlich privilegierter Lage gefunden werden.

Organisatorisch und atmosphärisch ging es um eine hohe Funktionalität bei gleichzeitigem Anspruch an einen lebendigen Lehr- und Lernort für Lehrende und Auszubildende. Bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit, versteht sich von selbst. Wie so oft also eine „eierlegende Wollmilchsau“… Wir von Riehle+Assoziierte glauben aber, dass sich in Teilen auch gegensätzliche Anforderungen in einem guten, stabilen Entwurf wechselseitig versöhnen und vereinbaren lassen:

  • Markant selbstbewusst und dennoch zurückhaltend in der städtebaulich-freiraumplanerischen Haltung
  • Hochfunktional und wirtschaftlich, dennoch räumlich spannend durch den horizontalen, unmittelbaren Bezug zur angrenzenden Landschaft.
  • Alle klassischen Anforderungen an Lern- und Lehrräume erfüllend, dennoch überraschend unkonventionell durch den spezifischen Ausdruck als robustes, industriell anmutendes Schulgebäude.

Wie würden Sie Ihre generelle Gestaltungsphilosophie beschreiben?

In der Architektur sind Aufgabe, Typologie, Ort, Programm und Bauherr von Projekt zu Projekt grundsätzlich verschieden. Keine Aufgabenstellung gleicht der anderen, jede neue Aufgabe hat unterschiedliche Potentiale und Herausforderungen. Daher suchen wir von Riehle+Assoziierte in jedem Projekt nach einem spezifischen Ansatz, nach einem Fundament tragfähiger und sinnstiftender Ideen, die dem Projekt zu eigen sind, es zu einem unverwechselbaren Einzelstück machen.

Während das Ergebnis individuell verschieden ausfällt, tendiert der Entwurfsprozess eher dazu, standardisiert abzulaufen. Eine übergeordnete Entwurfsmethodik oder projektübergreifende Entwurfshaltung stellt einen roten Faden sicher, der alle Einzelstücke des architektonischen Handelns miteinander verbindet.

Ungeachtet dessen, dass Entwerfen grundsätzlich schwer erklärbar oder greifbar ist, empfinden wir den Prozess als eine kontinuierliche Abwägung von vernunftgesteuerten, logischen Herleitungen mit gefühlsgesteuerten, intuitiven Weichenstellungen. Die analytischen Entscheidungen stellen die Verbindlichkeit und innere Logik des Entwurfs sicher, die intuitiven Entscheidungen bestimmen über den Geist und den Charakter des Projekts.

Grundsätzlich suchen wir von Riehle+Assoziierte im Prozess nach überzeugenden, angemessenen Lösungen, die ‚einfache‘ Antworten auf komplexe Fragestellungen geben und einen ganzheitlichen Anspruch von der architektonischen Idee bis zum gebauten Detail formulieren. Die Wahl der Mittel und Themen ist dabei eher von einem Prozess des Reduzierens und des Verzichtens auf Überflüssiges geprägt, bis sich ein auf das Wesentliche reduziertes Gebäude verfestigt. Vermeintlich einfach, verbindet die Häuser so eine unangestrengte Ruhe und zeitlose Gelassenheit. Gering in der Lautstärke, kraftvoll reduziert und selbstbewusst zurückhaltend setzen die Gebäude nicht auf schnelle Effekte, sondern langlebige Präsenz.

Wie finden Sie Ihre Inspirationen?

Inspiration klingt nach einer plötzlichen Eingebung, einem genialen Geistesblitz eines Einzelnen. Wir glauben vielmehr, dass sich jedes Projekt diskursorientiert in der Dialektik zwischen rationalen und intuitiven Entscheidungen entwickelt. Mal mehr, mal weniger erklärbar beziehungsweise „inspiriert“.

Die Intuition basiert dabei auf eigenen Erfahrungen im Leben und in früheren Büros, auf der persönlichen und professionellen Prägung jedes Einzelnen. Gutes Beurteilungsvermögen und das Verhandeln von Widersprüchen tragen dabei mehr auf dem Weg zu einem guten Gebäude bei als rein kreative Inspiration. Die Geburtsstunde eines Projekts ist somit häufig eher Ergebnis innerlichen Gärens und unterbewusster Auseinandersetzung mit einer Aufgabe als genialer Einfall und plötzliche Inspiration.

Porträtbild von Maximilian Köth (links) und Hannes Riehle
Maximilian Köth (links) und Hannes Riehle, Geschäftsführer von Riehle+Assoziierte. Porträt: René Müller

Zu den Personen

Hannes Riehle, Dipl.-Ing. Freier Architekt BDA, MBA, und Maximilian Köth, Dipl.-Ing. Freier Architekt BDA, sind Geschäftsführer des Büros Riehle+Assoziierte in Reutlingen und Stuttgart

Zur Website von Riehle+Assoziierte

Zur Homepage von GARP

Weiteres Architekteninterview mit Atelier ST

Der Beitrag Riehle+Assozierte erschien zuerst auf md-mag.

Soppelsa Architekten

0
0

Mit der Doppelsporthalle der Schulanlage im schweizerischen Oberrüti haben Soppelsa Architekten einen sinnlich, minimalistischen Entwurf voller feinsinniger Details umgesetzt. Im Interview geben Sie Einblick in das Projekt.

Bitte beschreiben Sie Ihre Gestaltungsphilosophie

Soppelsa Architeken: Wir sind der Überzeugung, dass jeder Entwurf massgeschneidert auf die spezifischen Nutzungen und die Charakteristik des jeweiligen Ortes ist. Insofern fügt sich die Schulerweiterung in Oberrüti gut in unsere Arbeiten ein. In der Ausarbeitung der Projekte steht das Verhältnis von Raum zu Programm jeweils im Vordergrund. Die Beschaffenheit des Raumes, geprägt durch die Materialisierung, die Proportionen und die Lichtführung, bildet dabei einen wichtigen Bestandteil. So sollen kraftvolle Räume entstehen, die eine eigene Atmosphäre besitzen.

Wie finden Sie Inspiration?

Soppelsa Architeken: Die sehr aktive Teilnahme an Konkurrenzverfahren mit verschiedenen Nutzungen in unterschiedlichsten Massstäben dient als tagtägliche Inspirationsquelle für die verschiedenen Projekte. Wir erachten diese Form von „Weiterbildung“ als wesentlicher Bestandteil unserer Bürophilosophie. Durch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Aufgaben und Themenbereichen wird das architektonische Bewusstsein geschärft.

Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste – und warum?

Soppelsa Architeken: In gewisser Weise jeder einzelne Wettbewerbsbeitrag, ungeachtet der Tatsache, ob wir das Verfahren für uns entscheiden konnten oder nicht. Das sind nun über die 10 Jahre seit unserer Bürogründung über 100 Projekte. Müsste man ein einzelnes Projekt benennen, dann stellt das Projekt Hagmannareal insofern einen Meilenstein dar, weil hier in der Architektur soviel Inhalt steckt. Dies war nur möglich, da die Bauherrschaft eine klare Vision formulierte, ein offener Dialog untereinander stattgefunden hat und der Prozess der Planung und Realisation von der Mitwirkung aller getragen wurde.

Ein Statement zum Projekt

Worin bestand die Herausforderung?

Soppelsa Architeken: Der Projektperimeter am Übergang zum Landschaftsraum erforderte einen sensiblen Umgang. Massgebende Themen während des Entwurfsprozesses waren die Suche nach einem adäquaten Anschluss an das bestehende Schulhauskonglomerat, der Umgang mit der Topographie (Aussenräume in gestaffelter Höhenlage) und die Integration einer bestehenden Sicht- und Wegeachse zur neugotischen Kirche, dem Wahrzeichen der Gemeinde Oberrüti, in die Disposition der Bauten und Plätze.

Zudem erwies sich der konzeptionelle Entscheid, die Nutzungen mehreren Gebäudevolumen zuzuordnen, als Befreiungsschlag in mehrfacher Hinsicht. Einerseits konnten Fragen der Adressbildung, der unterschiedlichen Nutzergruppen und der Massstäblichkeit leichtfüssig gelöst werden. Andererseits stellte sich bald heraus, dass die finanziellen Mittel für die Realisation in einer Bauetappe nicht ausreichten. Der Projektvorschlag ermöglichte der Bauherrschaft nun ein etappenweises Vorgehen. Dadurch konnten die finanziellen Folgen «abgefedert» und an der Gemeindeversammlung ein mehrheitsfähiger Antrag gestellt werden.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Soppelsa Architeken: Die Realisierung der Doppelsporthalle fiel terminlich mitten in die Corona-Pandemie. Zu Beginn herrschte eine gewisse Verunsicherung, ob das Projekt termingerecht den Nutzern übergeben werden kann. Glücklicherweise konnte der Baustellenbetrieb aber gesamtschweizerisch mit gewissen Einschränkungen fortgeführt werden. Als Herausforderung im Projekt sahen wir die Ausführung der gewellten Aluminiumfassade in Zusammenhang mit den Details zu den Übergängen zum Betonsockel, Sheddach und Kehlenausbildungen, welche dank der guten Zusammenarbeit im Team und mit dem Unternehmer erfolgreich gelöst werden konnten.

Grundsätzlich war es sehr erfreulich zu sehen, wie das Projekt von den Verantwortlichen der Gemeinde mitgetragen wurde. Treffend wurde an der Gemeindeversammlung 2018 zur Kreditannahme erwähnt, dass es sich um ein Generationenprojekt handelt und man mit der gleichen Weitsicht wie bei der Erstellung der bestehenden Schulanlage handeln sollte.

Wunsch / Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt können?

Soppelsa Architeken: Aufgrund steigender Schülerzahlen und neuer pädagogischer Konzepte benötigt die Gemeinde Oberrüti zusätzlichem Schulraum. Um ein qualitativ hochstehendes Projekt und Planerteam zu finden, hat sich die Gemeinde entschieden, ein Wettbewerbsverfahren durchzuführen. Anhand eines Entwicklungskonzeptes mitsamt einer Machbarkeitsstudie wurde der entsprechende Perimeter definiert.

Der Neubau ist dabei als Erweiterung der bestehenden Schulanlage zu verstehen. Daher war die Frage nach der Anbindung an den Bestand von zentraler Bedeutung. Zudem sollte auf die gestaltungssensible Lage am Ortseingang und dem Übergang zum Wald und zur offenen Landschaft bestmöglich Rechnung getragen werden. Im Verlaufe der Bearbeitung hat sich gezeigt, dass insbesondere das Kriterium „Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit“ für die Annahme des Projektes an der Gemeindeversammlung von hoher Wichtigkeit war. Wie bereits erwähnt, hat sich hier die Möglichkeit der Realisierung des Gesamtprojektes in Etappen als sehr hilfreich erwiesen.

Webseite der Architekten

Weitere Interviews finden Sie hier

Der Beitrag Soppelsa Architekten erschien zuerst auf md-mag.

HW Studio Arquitectos

0
0
HW Studio Arquitectos sind sich sicher: In Beton steckt ungeahnte Poesie, wenn man dessen Ursprünglichkeit und wandelbare Materialität versteht. Bei diesem Wohnhaus des mexikanischen Architekturbüros wurde Sichtbeton wegen seiner Fähigkeit zur Interaktion gewählt.

Abseits der Welt und damit abseits von Lärm, Hektik und unserer geschäftigen Zivilisation entstand in der mexikanischen Provinz das Haus La Colina frente a la Canada zwischen Hügeln im Wald. Ein Gefühl von Schutzbedürftigkeit führte zu dem ungewöhnlichen Entwurf, der auch vom großem Mut des Bauherrn erzählt, ein so selbstbewusstes und zeitloses Haus zu bewohnen, eines, das im Boden vergraben liegt.

Interview Rolf Mauer

Wie finden Sie Ihre Inspirationen?

Rogelio Vallejo Bores, HW Studio Arquitectos: Meditation als Teil unseres kreativen Prozesses ist die natürliche und offensichtliche Antwort für die Schaffung und Gestaltung von Räumen, die in einer zunehmend lauten und gewalttätigen Welt ein Gefühl von Gelassenheit, Ruhe und Stille vermitteln.

Welches Projekt war das wichtigste für die Entwicklung des Büros – und warum?

Rogelio Vallejo Bores, HW Studio Arquitectos: Unser bisher wichtigstes Projekt ist “the hill in front of the glen”, weil sich hier einige unserer tiefsten räumlichen, konzeptionellen und materiellen Recherchen verdichtet haben. Der Bauherr war bereit, ein Werk mit diesen Merkmalen zu akzeptieren, die Abgeschiedenheit des Ortes machte die Ausführung jedoch sehr kompliziert, und trotz der Herausforderungen gelang es uns, eine Atmosphäre zu schaffen, die eher der eines Tempels ähnelt, der nach einer komplizierten Pilgerreise ankommt. Wir haben etwas für uns sehr Wichtiges erreicht: ein subtiles Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten.

Worin bestand die Herausforderung?

Rogelio Vallejo Bores, HW Studio Arquitectos: Die Herausforderung bestand darin, auf die subtilen Geräusche zu hören, die uns die Umgebung zuflüsterte, und gleichzeitig auf die Suche des Kunden nach Schutz einzugehen und ein Refugium für den Kunden zu schaffen.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive oder negative Überraschungen?

Rogelio Vallejo Bores, HW Studio Arquitectos: Während des Entwurfsprozesses gab es keine positiven oder negativen Überraschungen. So seltsam und untypisch es auch klingen mag, der Bauherr war von dem Konzept und dem architektonischen Vorschlag so überzeugt, dass unsere Idee für diesen Ort geeignet war.

Seine Energie trug dazu bei, die Entwicklung des Hauses zu stärken, anstatt sie zu behindern. Die Überraschungen kamen in der Bauphase, als sich herausstellte, dass das Grundstück sehr abgelegen ist, der Zugang schwierig war und wir das Pech hatten, dass es eine besonders regnerische Jahreszeit war.

Dadurch war es für Personal, Betonmischer und Materiallieferanten schwierig, die Baustelle zu betreten. Daher musste ein Teil der Transporte zu Fuß und mit leichten Maschinen durchgeführt werden. Es war ein sehr schwierig auszuführendes Projekt.

Wunsch/Ziel des Bauherrn. Was sollte das Projekt leisten können?

Rogelio Vallejo Bores, HW Studio Arquitectos: Das Projekt sollte dem Bauherrn das Gefühl von Schutz und Zuflucht vermitteln, also fragten wir uns: Wie kann man sich geschützt fühlen? und auf jeden Fall, was kann man tun, wenn man sich verletzlich fühlt?

Diese Frage wurde von einem Bild oder vielleicht einer Erinnerung begleitet: das eines verängstigten Kindes, das sich mit einem leichten Bettlaken zudeckt, während es sich vergewissert, dass es sieht, was um es herum vorgeht. Ein Bettlaken zuzuziehen, um sich zuzudecken, ist ein sehr elementarer Akt, der auf den grundlegendsten Teil des Selbst anspielt; ein Bettlaken versteckt, schützt, umhüllt und schafft einen Raum darunter, der so sicher und intim ist, dass er jeden Geist, jedes Gespenst oder jeden Dämon, der den Raum umgibt, fernhalten kann.

Übertragen auf das Projekt ist es uns gelungen, ein grünes Bettlaken zu entwerfen, das diesen Zufluchtsort schützt, den der Kunde brauchte. Wir haben eine Kontinuität in der schönen lebendigen Oberfläche geschaffen, die das Land umgibt, und einen neuen Hügel an einem Ort geformt, der von ihnen umgeben ist.

Webseite des Büros

Weitere Interviews mit Architekten finden Sie hier

Der Beitrag HW Studio Arquitectos erschien zuerst auf md-mag.

70 Jahre, 80 Hotels

0
0
Matteo Thun ist niemand, der gern im Vordergrund steht. Er lässt lieber seine Entwürfe sprechen, wozu neben Möbeln und Leuchten auch 80 Hotels gehören. Anlass genug, den in Mailand ansässigen Architekten zu fragen, wohin die Reise geht.

Autorin Claudia Simone Hoff

Kurz vor der Mailänder Möbelmesse hat sich Matteo Thun in sein Haus auf Capri zurückgezogen, wo wir ihn per Video-Call erreichen. Er sieht ziemlich entspannt aus, obwohl er im Sommer 70 Jahre alt wird und beruflich noch immer voll engagiert ist. Er schaue grundsätzlich nur nach vorn und nie zurück, sagt er, als wir ihn auf seinen Geburtstag ansprechen und fragen, auf welche Projekte er besonders stolz sei in seiner rund 40-jährigen Karriere.

„Meine Vorbilder Jean Nouvel, Mies van der Rohe und Le Corbusier sind erst im Alter zwischen 70 und 80 richtig gut geworden – das möchte ich auch“, sagt er schmunzelnd. Dabei ist er längst einer der ganz Großen des Designs, hat für Hersteller wie Driade, Artemide und Venini gearbeitet und als einer der Mitbegründer von Memphis Designgeschichte geschrieben. Doch zuallererst ist Matteo Thun Architekt.

Matteo Thun
Foto: Daniel Chardon

Rund 80 Hotels, vor allem für das Fünf-Sterne-Segment, hat Matteo Thun mit seinem Büro bisher entworfen und gebaut. Für weltweit tätige Brands wie Marriott, aber auch für inhabergeführte Häuser. Sein Gestaltungsansatz bei diesen Projekten ist ganzheitlich, umfasst fast immer Architektur, Interior- und Produktdesign. Eine der spektakulären Landmarken des Büros ist das Vigilius Mountain Resort in Südtirol, das zwischen 2001 und 2003 entstand und in nur sechs Monaten Bauzeit mit vorgefertigten Holzmodulen errichtet wurde – neben dem Side Hotel in Hamburg und der La Pergola Residence in Algund sein erstes Hotelprojekt überhaupt.

Matteo Thun: Ganzheitlicher Ansatz

Das Fünf-Sterne-Hotel liegt auf 1 500 m Höhe über Lana und verschmilzt mit seiner Umgebung, denn es ist dem Umriss eines Berges nachempfunden. Nur zu Fuß oder mit der Seilbahn erreichbar, öffnet sich das gestalterisch zurückhaltende Gebäude zum Tal hin. Beton wurde dort nur im Souterrain verbaut, erzählt Thun, stattdessen kamen Stein, Holz und Lehm zum Einsatz. Auch deshalb hatte das Projekt zusammen mit der Therme Meran, die ebenfalls von ihm stammt, einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung nachhaltiger Architektur in Südtirol und wurde mit der ersten Clima-Hotel-Zertifizierung überhaupt ausgezeichnet. Vielleicht gelang dem Architekten ein solch großer Wurf aber auch deshalb, weil er mit einem privaten Auftraggeber arbeitete.

Matteo Thun
Foto: Linda Blatzek

Nachhaltigkeit im Fokus

An der Zusammenarbeit mit privaten Auftraggebern schätzt Thun vor allem die direkte Kommunikation, wohingegen die vielen bürokratischen Hürden und Corporate-Vorgaben in Hotelkonzernen seine Sache nicht sind. „Es entspricht unserer Idee eines Genius Loci, dass man jedes Projekt bei null beginnt“, sagt Thun.

Was er damit meint: Jeder Ort hat seine eigene Kultur, sein eigenes Klima, seine eigene Kundschaft und auch seine eigenen Mitarbeiter – was sich unmittelbar auf den Entwurf auswirkt. „Plant man Hotelprojekte für den Freizeitbereich, ist es einfacher, auf einen spezifischen Ort einzugehen, als wenn man ein Hotel in der Stadt entwirft“, sagt Thun.

Und: Jedes Projekt ist nur so gut wie das Verhältnis zwischen dem Architekten und dem Investor. „Ich merke schon im Vorfeld, ob eine Partnerschaft klappt oder nicht“, sagt der Südtiroler, der seine Heimat schon mit 18 verlassen hat und nicht mehr zurückgekommen ist. „Wir müssen leider oft Hotelprojekte ablehnen – vor allem aufgrund von Fachkräftemangel.“

Hotelprojekte
Foto: Andrea Garuti

Nachhaltiges Drei-Nullen-Prinzip

Der Fachkräftemangel ist das eine, ständig steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Lieferengpässe sind die anderen Themen, die die Baubranche seit Ausbruch der Pandemie umtreiben. Hier ist das Büro von Matteo Thun im Vorteil, denn es setzt seine Projekte nach dem nachhaltigen Drei-Nullen-Prinzip um, das der Architekt folgendermaßen erklärt: Null Kilometer bedeutet das Bauen mit den Materialien vor Ort und das Bedienen des Gastes mit Angestellten aus der Umgebung.

Null CO2 bedeutet, dass man mit der Sonne, dem Wind und dem lokalen Wasser richtig umgeht und null Abfall bedeutet, dass man mit Holz baut, weil das Lifecycle-Management eines Gebäudes nicht mit Zement funktioniert. „Mich wundert, dass es im Hochbau tatsächlich noch Zement-Gläubige gibt“, sagt der Architekt und ergänzt: „Langlebigkeit ist das Hauptkriterium von Nachhaltigkeit – wir garantieren unseren Investoren, dass sie 15 Jahre lang nichts erneuern müssen.“

Die Industrie ins Boot geholt

Seit Thun vor über zwanzig Jahren in das Hotel-Geschäft eingestiegen ist, hat sich in seiner Arbeit vieles verändert. „Dieser Geschäftsbereich hat es uns als Büro ermöglicht, auf die andere Seite zu wechseln“, sagt er. „Normalerweise wird man als Designer von der Industrie angefragt, bei uns ist es wegen unserer interessanten Projekte seit rund 20 Jahren andersherum: Wir suchen uns unsere Kunden aus, was ein echtes Highlight ist.“ Das hat durchaus viele Vorteile für beide Seiten.

Die Architekten können Produkte wie beispielsweise Badarmaturen speziell für ihre Hotelprojekte entwerfen, während den Herstellern garantierte Abnahmekontingente zugesichert werden. Dabei sind die Produktentwürfe immer an den Bedürfnissen der Hotel- und Pflegeeinrichtungs-Branche ausgerichtet: „Wir starten immer mit B2B, nicht mit B2C“, sagt Thun. Die von ihm entworfenen Produkte kommen vor allem in den Bereichen Beleuchtung, Sanitär sowie Gastronomie zum Einsatz.

Matteo Thun
Foto: Matteo Thun & Partners

Dinge im Wandel

„Der Bereich Food & Beverage ist wichtiger denn je für den Erfolg einer Hotelinvestition“, erläutert der Architekt, der zwischen 2002 und 2019 auch verantwortlich war für das Interior- und Konzeptdesign der Restaurantkette Vapiano. „Dieser Trend hält seit einer Weile an, ist aber noch nicht voll ausgeschöpft.“

Durch die Pandemie seien außerdem Themen wie Sanitär, Hygiene und Wasser-Management in den Fokus gerückt, sagt Thun, der seit über dreißig Jahren als Produktdesigner für Hersteller der Sanitärbranche wie beispielsweise Duravit, Zucchetti oder Falper arbeitet.

Das hat auch Folgen für die Gestaltung, merkt er an und sagt das Ende von klassischen Armaturen und Fliesen voraus, die zu pflegeintensiv seien. Stattdessen seien vollflächige, fugenlose Böden und Wände sowie kontaktlose Armaturen im Kommen. „Ich habe von Anfang an nur Dinge gemacht, die mir Spaß machen“, sagt Matteo Thun. Wir wünschen ihm, dass das so bleibt.

Mehr zum Thema Hospitality

Webseite des Büros


Matteo Thun

arbeitet auch mit 70 noch immer an mehreren Projekten gleichzeitig. Nachdem er sich 1984 selbstständig gemacht hatte, gründete er 2001 das Architektur- und Designstudio Matteo Thun & Partners. Mit Antonio Rodriguez beschäftigt er in Mailand, München und Shanghai rund 80 Mitarbeiter.

Der Beitrag 70 Jahre, 80 Hotels erschien zuerst auf md-mag.

Stephanie Thatenhorst

0
0

Auf Umwegen gelang die Stephanie Thatenhorst zu ihrem Traumberuf. Ursprünglich studierte sie Architektur, doch ist mittlerweise ausgewiesene Interiorspezialistin.  In München führt sie ein Büro mit 20 Mitarbeiterinnen und betreibt einen Shop. Im Interview stellt sie das Haus Berg vor.

Stephanie Thatenhorst ist gerade dabei, Zwischenbilanz zu ziehen. Anfang des Jahres ist sie mit ihrem Büro in neue Räumlichkeiten gezogen und konnte wegen der hohen Miete einige Nächte lang nicht schlafen. „Wir sind mittlerweile über 20 Mitarbeiterinnen plus ein Mann“, lacht sie „und hatten einfach keinen Platz mehr. Ich musste mich entscheiden und bereue es nicht.“ Auch im Januar erhielt sie die Information, dass sie zu einer den AD100 gehört. Eine internationale Auszeichnung des Architectural Diggest.

Eigene Möbelkollektion

„Wir müssen dieses Level halten und jedes Jahr drei bis fünf Knaller-Projekte liefern. Einerseits ist bedeutet das einen gewissen Erfolgsdruck, anderseits kann ich mir mittlerweile die Rosinen rauspicken. Ein italienischer Hersteller für Tapeten hat mich gebeten, das Design für seine nächste Kollektion zu übernehmen. Das ist verlockend!“

Wenn die Powerfrau, die ursprünglich Architektur studiert hatte, erzählt, springt der Funke sofort über. Sie brennt für Gestaltungsthemen und ihre Projekte. Es ist viel geworden: der Shop mit eigener Möbelkollektion, nationale und internationale Innenarchitekturprojekte, das große Team. Thatenhorst sucht gerade nach einer rechten Hand, die ihr gewisse Dinge abnehmen kann.

Übergreifende Idee

Manchmal gibt es eine übergreifende Idee, die Stephanie Thatenhorst  durch den Kopf schwirrt, sobald sie ein neues Projekt sieht. Das Haus Berg ist an drei Seiten verglast und liegt, in die Landschaft gebettet, am Starnberger See. Für den Entwurf der Küche griff sie das Thema Natur auf. Stephanie Thatenhorsts Idee war es, auch im Inneren mit Naturtönen zu arbeiten, wie das dunkle Walnussholz oder der grüne Marmor. Ihr Lieblingsdetail ist der monolithische Küchenblock. Damit dieser nicht zu massiv wirkt, stellte die Büroinhaberin den Block auf Füße. Das verleiht ihm eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz.

Je früher man die Innenarchitektur bei einem Neubau mitdenkt und einbezieht, desto besser. In diesem Fall stand der Rohbau jedoch bereits und ermöglichte Stephanie Thatenhorst, sich auf die vorhandenen Parameter zu konzentrieren. Wichtig ist, dass die Bauherren der Interiordesignerin vertrauen und ihr freie Hand geben. Dann ist das Ergebnis am schlüssigsten.


Stephanie Thatenhorst

Nach der Schule wollte Stephanie Thatenhorst (Jg. 1977) Innenarchitektur in Rosenheim studieren. Dann der Schock. Sie wurde nicht angenommen. Thatenhorst ließ sich aber nicht demotivieren. Sie hatte ein gutes Abitur und studierte Architektur an der FH München. Die ersten Jahre entwarf die zweifache Mutter Restaurants für ihren Mann, der diese betrieb. Es folgten Anfragen aus dem Bekanntenkreis, ob sie nicht auch für andere Gestaltungsthemen offen sei. Das war sie. Vom Küchentisch aus folgte 2015 die Gründung ihres Büros Stephanie Thatenhorst Interior in München, heute mit 20 Angestellten.

Webseite des Büros


Fakten

Projekt: Haus Berg

Standort: Berg, Starnberger See

Bauherr: privat

Bauaufgabe: Kompletter Innenausbau für einen Bungalow-Neubau

Fertigstellung: 2020

Weitere Interviews und Projekte finden Sie hier

Der Beitrag Stephanie Thatenhorst erschien zuerst auf md-mag.

Allmann Wappner

0
0
John´s Penthouse“ ist eine Wohnung im Münchner Werkviertel, entworfen und geplant von den Münchner Platzhirschen Allmann Wappner, die sich dafür einer Kubatur der Kollegen von MVRDV und N-V-O Nuyken von Oefele Architekten bedienten.

In einem Haus, das laut „AAHHH“ schreit, wurde eine nach allen Seiten transparente Wohnung eingebaut, die mehr wie eine Werkstatt wirkt, als wie ein nobles Appartement. Diese Räumlichkeiten mit ihrem ausgereiften industriellen Charme zu bewohnen ist eine Kulturleistung.

Beschreiben Sie Ihre Entwurfsphilosophie:

Allmann Wappner: Ausgangspunkt für unsere konzeptionelle und umsetzungsorientierte Gestaltungsabsichten, waren das inspirierende Gebäude des Werk 12 der wertgeschätzten niederländischen Kollegen von MVRDV und Nuyken, von Oefele aus München. Deren signifikantes Konzept eines gestapelt skulpturalen und loftartigen Rohbaus, haben wir auf Basis der experimentellen Nutzungsüberlegungen unserer Auftraggeber, mit einem flexibel bespielbaren Penthaus für wechselnde Events und Aktivitäten, weitergedacht, um im Ergebnis mit einer eigenen Interpretation sowohl dem außergewöhnlichen Gebäude als auch den Intentionen der wagemutigen Betreiber bestmöglich gerecht zu werden.

Der veredelte Rohbau wurde konsequent weitergedacht, veredelte Halbzeuge und Materialien geschickt mit den nach wie vor sichtbaren strukturellen Komponenten des Rohbaus kombiniert und final mit wertigen und formschönen Möbeln und weiteren raumbildenden Accessoires angereichert.

Die Qualitäten der besonderen Raumsequenzen mit einer allseitig großartigen Aussicht über die Stadt München und einer wunderbar nutzbaren und weitläufigen Dachterrasse boten in beiden Ebenen perfekt nutzbare Raumeinheiten, die in einer Abschichtung von öffentlich zu privat für die gewünschten Funktionsbereiche bestens geeignet waren.

Räumliche Schwerpunkte auf Ebene 0 um ein zur Stadt hin offenes Atrium bilden zum einen eine Gourmet- und Thekeninsel im Zugangsbereich, eine kontemplative Raumsequenz für Gespräche und Tanz gegenüber,

Eine Bibliothek als verbindendes Element und ein gefasster Raum für sportive Betätigungen. Dazu gehören noch die notwendigen sanitären Räume unter der Galerie, die konsequent der Raumphilosophie folgend inspirierend einfach ausgebildet wurden. Auf der Galerieebene 1 bieten sich zum offenen Bereich der Raumeinheit hin mehrere Nischenräume an, die unterschiedlichst genutzt werden können. Ein „privater Rückzugsbereich zum temporären Wohnen“, verbunden mit einem kleinen Kinoraum und zum Fitnessraum hin, bietet dem jeweiligen „Gastgeber des Penthauses“ eine adäquate Räumlichkeit während der Nutzung.

In Kombination dieser veredelten Ausbauphilosophie mit einer in allen Räumen sichtbaren und offen geführten Installationstechnik, entstand eine identitätstiftende und ganz eigene Raumkategorie, die sich in Ihrer rauen Schönheit nach ersten Wochen der intensiven Nutzungen als absolut robust und nutzungsflexibel gezeigt hat, ganz im Sinne der prototypisch gedachten Ausgangsüberlegungen.

Ein Statement zum Projekt:

Allmann Wappner: Ein derzeit absoluter Hotspot für unterschiedlichste Events der aufgrund seiner Integration in ein besonderes Haus an einem außergewöhnlichen Ort in der Stadt und zusammen mit seinen räumlichen und bauplastischen Qualitäten, sicherlich länger eine besondere Location bleiben wird. Anpassungen und Veränderungen lässt unsere Konzeption jederzeit zu, ohne dass die Ausgangskonzeption verloren geht.

Von den ersten nutzungsspezifischen Ideen und Gedanken der Auftraggeber über spannende und inspirierende Diskussionen in der gemeinsamen Konzeptfindung bis hin zu einer außergewöhnlich zielorientierten Umsetzung mit Nutzer, Vermieter, Fachkollegen und engagierten Handwerkern, war es schon eine „besondere Projektreise“, die sich seit der Eröffnung nun tagtäglich als einzigartig und höchst wandelbar erweist.

Worin bestand die Herausforderung?

Allmann Wappner: Die Herausforderung bestand darin, ein fast fertiges Penthouse in einem architektonisch ohnehin herausragenden und einzigartigen Gebäude, angemessen weiter zu gestalten. Das führte dann zu dem Ansatz, den Rohbau mit ehrlichen und zum industriellen Charakter des Werksviertels passenden Materialien zu veredeln. Die Möbel und Objekte für das Penthouse wurden dann einerseits darauf abgestimmt, aber auch der eine oder andere Kontrast gesucht.

Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative „Überraschungen“?

Allmann Wappner: Die Dynamik und Bereitschaft aller Beteiligten, die an der Realisierung des Werk 12 und des Penthouses beteiligt waren, empfanden wir als überaus positive Überraschung. Man merkt, dass im Werksviertel ein ganz besonderer Geist vorherrscht und sich dort Menschen sammeln, die große Lust darauf haben besondere Orte und außergewöhnliche Konzepte zu schaffen. Nur so war es beispielsweise möglich, im Sportstudio des Penthouses einen gut bespielbaren Basketballkorb in Originalhöhe anbringen zu können, der nun über den Dächern von München vielen Besuchern Freude bereitet.

Was sollte das Projekt können?

Allmann Wappner: Die Bauherrschaft hat sich ein multifunktionales Penthouse mitten in München gewünscht und wurde bereits vor vielen Jahren im Werksviertel München fündig. Damals war das gesamte Quartier erst eine grobe Vision in den Köpfen einiger weniger Menschen. Jetzt, nachdem das Gebäude nach einigen Jahren Entwurfs-, Planungs- und Bauphase fertiggestellt werden konnte und das Werksviertel mehr und mehr an Gestalt annimmt, war es eine Freude, die Bauherren bei der Realisierung Ihrer Idee für das Penthouse auf den letzten Metern zu begleiten und zu unterstützen.

Das Penthouse sollte ein Ort sein, an dem Menschen gerne zusammenkommen und eine gute Zeit miteinander verbringen können – sei das bei Tag oder bei Nacht, im Sommer oder im Winter, auf der Terrasse oder auf der Couch. Es sollten angenehme Orte zum Zusammenkommen, Diskutieren und Arbeiten aber auch zum Lachen und Erholen geschaffen werden.

Es sollte Raum für Spektakel und kulturelle Außergewöhnlichkeiten wie Kunstausstellungen, kulinarische Events oder Präsentationen entstehen – und gleichzeitig sollte man im Penthouse auch wohnen und leben können. All diese Wünsche und Ziele erfüllt zu bekommen war herausfordernd aber ist – aus unserer Sicht – in Zusammenarbeit mit den Bauherrn ziemlich gut gelungen.

Wie finden Sie Inspiration?

Allmann Wappner: Jedes unserer Projekte geht einen kontextbezogenen Dialog mit seinen räumlichen Gegebenheiten ein. In der Entstehung suchen wir Positionen, die sowohl auf ästhetischem Empfinden als auch auf rationalen, präzisen Strukturen gründen und gestalterische Konventionen überprüfen.

Mit Spezialisten aus allen relevanten Fachdisziplinen sorgen wir für das Gelingen ausgezeichneter Architektur in jedem Entstehungsschritt, um im vereinbarten Projektrahmen mit der besten aller guten Möglichkeiten eine unverwechselbare Lösung zu entwickeln. An ihrer Genese sind viele mehr beteiligt: Planungspartner, Bauherren, Institutionen und Nutzer.

Offenheit und gegenseitige Wertschätzung prägen unsere Zusammenarbeit. Wir gewinnen und entwickeln unsere Projekte über Wettbewerbe, Machbarkeitsstudien, Masterplanungen und Direktaufträge.

Charakteristisch für den Entwurfsprozess der Projekte sind das kontextuelle Entwerfen und die dialektische Methode: Unter Benutzung unterschiedlicher digitaler und analoger Medien und Werkzeuge untersuchen wir im Zwei- und Dreidimensionalen mögliche Konzepte und Lösungsansätze.

Wir verstehen vernetztes und aufgabenspezifisches Zusammenwirken der jeweiligen Experten als wesentliche Voraussetzung für den Projekterfolg.

Weitere Interviews mit Architekten

Homepage des Büros

Der Beitrag Allmann Wappner erschien zuerst auf md-mag.

Karola Dierichs

0
0
Als promovierte Architektin und Forscherin vereint Karola Dierichs Wissenschaft und Kunst. Sie schult und unterstützt an der Weißensee Kunsthochschule Berlin angehende Künstlerinnen und Designerinnen in kleinen Gruppen.

Autor Oliver Herwig

Was für eine wunderbare Spinnerei: Kokons schweben scheinbar schwerelos durch den Raum, zarteste Netze und Verschlingungen, die natürliche Prozesse abbilden und künstlerisch weiterdenken. Das Kursthema mag zunächst ein wenig trocken klingen: „Designing Matter“. Die Fragestellung im Studiengang Textil- und Flächendesign sprengt aber die Grenzen von Kunst und Wissenschaft: Das „Entwerfen von Materie“ fragt nicht einfach nach Web-, Filz- und Knüpftechniken oder nach bionischen Anwendungen aus dem Reich der Natur, es fragt nach dem, was hinter dem Greifbaren steckt. Es geht Karola Dierichs um Grundsätzliches: „Wir beschäftigen uns mit der Frage: Was ist Materie?“

Zukunftstechnologie Textil

Dazu müsse man erst wissen, was der Gegenstand denn eigentlich sei. Das Projekt zeigt den forschenden Ansatz von einer Wissenschaftlerin, die Textil- und Flächendesign unterrichtetet und zugleich Wissensnetze etwa zum MPI (Max Planck Institute of Colloids and Interfaces) initiiert, um angehende Künstlerinnen und Designerinnen in kleinen Gruppen auf ihrem Weg zu unterstützen. Die Schreibung stimmt. Denn immer noch ist Textildesign fast vollständig weiblich. „Aber einmal hatte ich sogar zwei männliche Studierende im Kurs“, erinnert sich Dierichs und lacht.

Dabei bedeutet Textil längst Zukunftstechnologie. Der Studiengang verdichtet eine zentrale Frage unserer Zeit: nachhaltige Produktion, eingebettet in Wirtschaft wie Gesellschaft. Insofern ist es verwunderlich, dass Textil- und Flächendesign manchen immer noch als künstlerisches Orchideenfach gilt, obwohl längst Forschungen etwa zu „Sensorischen Soft Interfaces“ laufen. Die Bedingungen jedenfalls klingen traumhaft an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Statt überfüllter Hörsäle und anonymer Online-Seminare gibt es kleine Gruppen und intensive Betreuung. Die Spezialität von Karola Dierichs: Fragen stellen, zuhören, coachen.

Die promovierte Architektin nimmt sich Zeit und ermuntert Studierende zu eigenen Wegen. Es sei schließlich keine Technische Universität mit großen Hörsälen und Listen, in die sich alle eintrügen. Weißensee sei sehr familiär. „Wir fördern eher Personen als Ansätze“, sagt sie. Zuhören und Austauschen stehen im Zentrum. Anfangs habe sie „viel Technisches zurückgenommen“, aber jetzt führe sie technisch-wissenschaftliches Denken wieder ein, wenn auch in „homöopathischen Dosen.“ Ihr Kurs untersucht biologische Vorbilder: Kokons, Gürteltierschuppen oder Haihaut und Mückeneier beziehungsweise wasserleitende Flächen. Nachdem anfangs eher künstlerische Ansätze dominierten, machten sich die Studierenden ans Programmieren, mit Grashopper.

Kunst und Wissenschaft verbinden

Bereits im Wintersemester 2020/2021 untersuchte das Projekt „Designing Matter 1“ Fäden und Gewebe als architektonische Materialsysteme. Es ging darum, die „inhärenten Eigenschaften eines gegebenen Materials zu nutzen und zu verbessern, um letztendlich neue Eigenschaften zu erzeugen.“ Es entstanden komplexe Design-Filamente. Am Anfang denke man, das sei doch einfach, sagt Dierichs, aber das sei ganz und gar nicht der Fall. Es war eine echte Herausforderung, die Produktionsabläufe und Muster der Raupen zu identifizieren und in eigene Arbeiten umzusetzen. Seidenkokons sind eigentlich Vliesstoffe, also Faserschichten „jeglicher Art und jeglichen Ursprungs, die auf irgendeine Weise (…) zusammengefügt und auf irgendeine Weise miteinander verbunden worden sind“, erklärt Wikipedia in einer losen Definition. Der Kurs selbst ging systematisch und transdisziplinär vor. Zunächst wurden Ansätze aus Anthropologie, Biologie und Materialwissenschaft vorgestellt, dann die Struktur von Filamenten und Spinnmustern analysiert, die sich „für Materialsysteme im Architekturmaßstab eignen“. Sodann entwickelten die neun Teilnehmerinnen Gestaltungsprinzipien für eine Rauminstallation, die sie abschließend in eigene Arbeiten über- und umsetzten.

Persönlichkeiten entwickeln

An der Weißensee Kunsthochschule Berlin ist der Studiengang Textil- und Flächendesign organisiert als vierjähriger Bachelor und zweijähriger Master. Er befasst sich „sowohl mit der konstruktiv-technischen als auch mit der ästhetisch-sinnlichen Seite von Material.“ Genau an dieser Schnittstelle unterrichtet Karola Dierichs. Der Anspruch ist hoch. Durch „aktuelle technologische, kulturelle und sozioökonomische Fragestellungen“ werde „ein erweitertes Bezugsfeld geschaffen, das über das klassische Textildesign hinausweist.“ Grundlage bildet ein einjähriger fachübergreifender Kurs zu künstlerischen Grundlagen, darauf folgen drei Studienjahre im textilen Kontext, die erfreulich weit gefasst werden: von der Oberflächengestaltung bis hin zu Räumen und Körpern mit Schnittstellen zu Architektur und Bildender Kunst, Design, Medien und Mode.

Im Zentrum aber stehen klassisch gestalterische Kompetenzen: Entwurf und Konzeption. „Gefördert wird ein Gestaltungsansatz, der Professionalität, kritisches Denken, transdisziplinären Austausch und ästhetische Autonomie verbindet.“ Das Masterstudium soll all diese Fähigkeiten vertiefen, unterstützt durch verschiedene Partner und Forschungsplattformen wie etwa das „E Lab-Labor für Interaktive Technologien“. Aufgeteilt in die Schwerpunkte Material sowie Style geht es um Materialforschung und -gestaltung oder um die Wahrnehmung und Integration zeitgenössischer kultureller Strömungen.

Das große Ziel sind „visionäre, gestalterisch anspruchsvolle Konzepte“. Karola Dierichs sagt das treffender. Sie spricht von Persönlichkeiten, die sich souverän zwischen Wissenschaft und Kunst bewegen. Ab 2023 wird sie biomimetische und biogene Materialien in den Blick nehmen und untersuchen, wie ökologisch effizient sie wirklich sind. Sie wird also stillschweigende Annahmen quantifizieren und kritisch überprüfen – und somit wieder Kunst und Wissenschaft verbinden.


Foto: Heike Overberg

Weissensee KunsthochschuleBerlin

Bachelor Studiengang : Textil- und Flächendesign

Studienbeginn: Sommer- wie Wintersemester

Abschluss: Bachelor of Arts (B. A.)

Dauer: 8 Semester

Masterstudiengang

Studienbeginn: jeweils zum Wintersemester

Abschluss: Master of Arts (M. A.)

Dauer: 4 Semester

www.kh-berlin.de


Architektin Karola Dierichs wurde an der Universität Stuttgart mit Auszeichnung promoviert und arbeitete am dortigen Institut für computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) im Rahmen des Exzellenzclusters „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“. Seit 2020 hat sie an der Weißensee Kunsthochschule Berlin die Cluster-Professur „Material und Code“ inne.

www.karoladierichs.net

Weitere Hochschullehrer im Porträt finden Sie hier

Der Beitrag Karola Dierichs erschien zuerst auf md-mag.


Talk mit Eva Boss

0
0

Eva Boss zu Gast beim md-Flurfunk am 22 September 2022. Unter dem Thema Frauen in Führungspositionen diskutiert sie mit md-Chefredakteurin Johanna Neves Pimenta über veraltete Strukturen der Geschlechterrollen. Als Gesellschafterin und Head of Design des Innenarchitekturstudios bkp stellt sie sich der Frage, ob Kinder als „Karrierekiller“ gelten. Zudem kritisiert sie den fehlenden Generationswechsel in Führungspositionen.

Eva Boss gibt jungen, engagierten Frauen Ihre wichtigsten Verhaltensweisen mit auf den Weg. Denn es ist nicht ein großer Erfahrungsschatz, der eine Frau nach oben bringt. Wichtiger ist es: eine Meinung zu besitzen und diese mit Argumenten zu vertreten. „Lassen sie sich nicht von veralteten Strukturen bestehender Führungspositionen beeinflussen.“, appellierte sie. „Versuchen sie nicht wie ein Mann zu sein.“ „Gehen sie ihren eigenen Weg, indem sie zu ihren Stärken stehen.“ „Zeigen sie Empathie, Humor und versuchen sie ein eigener „Typ“ zu sein.“


Das Format Flurfunk entstand mit Hilfe unserer Partner. Diese stellen sich im Video vor:

 

Der Beitrag Talk mit Eva Boss erschien zuerst auf md-mag.

Scope Architekten

0
0
Scope Architekten aus Stuttgart haben für die Bosch-Gruppe die Planung und den Umbau eines umgebauten Open Space Büros im Forschungscampus Renningen bei Böblingen realisiert. Dort, am Knotenpunkt eines weltweit agierenden Forschungsverbundes arbeiten vor den Toren Stuttgarts rund 1700 Menschen an den Innovationen der Bosch-Gruppe.

Typografische Statements und kräftige Farbakzente definieren die Innenarchitektur im offenen New Work Space im Forschungscampus Renningen der Robert Bosch GmbH. Der offene Raum mit seinem großen Volumen funktioniert aufgrund eines ausgeklügelten Akustikkonzeptes.

Ein Interview von Rolf Mauer mit Kathrin Lewald, assoziierte Partnerin bei Scope Architekten.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Bosch?

Kathrin Lewald, Scope Architekten: Wir arbeiten bereits seit mehreren Jahren mit der Bosch-Gruppe zusammen und haben bereits verschiedene Projekte realisiert. Die Zusammenarbeit am Standort Renningen ist von großem gegenseitigem Vertrauen geprägt, was dazu führt, dass wir mutigere und progressivere Ansätze verfolgen können. Es ist eine tolle Aufgabe gewesen, die Umnutzung der ehemaligen Laborflächen in einen New Work Space zu verantworten.

Wie muss man sich die Laborräume vorstellen?

Kathrin Lewald, Scope Architekten: Die Gebäude sind von hoher Qualität. Es sind rechteckige Kuben, die als Büro- und Verwaltungsgebäude genutzt werden. Sie haben eine Pfosten-Riegel-Fassade, einen inneren Erschließungskern und Stahlbetondecken, es sind folglich klassische Bürobauten. Ungewöhnlich ist die Deckenhöhe der vormaligen Laborräume von 4,50 m. Diese Raumhöhe galt es akustisch und gestalterisch zu bändigen.

Die Zeichenhaftigkeit des Umbaus fällt auf. Wie kam es dazu?

Kathrin Lewald, Scope Architekten: Wir arbeiten bei Scope sehr interdisziplinär in den Bereichen, Corporate Design, Architektur, Innenarchitektur und Grafikdesign, das erlaubt und sehr unterschiedliche Lösungen für unterschiedlichste Aufgaben zu finden. Daraus ergeben sich unterschiedliche Ansätze. In diesem Projekt erschien uns eine symbolhaftere Innenarchitektur angemessen, die in dieser großen Halle vor allem durch die Akzentuierung der funktionalen Elemente erlebbar wird.

 Wie kann man sich die Planung für einen Raum mit 4,50 m vorstellen? Wie ist eine solche Raumhöhe akustisch zu behandeln?

Kathrin Lewald, Scope Architekten: Wir haben viel Erfahrung mit solchen Umnutzungen. Das ermöglicht es uns technische Komponenten in ein gestalterischen Gesamtkonzept zu überführen. Dazu gehören natürlich auch die akustisch wirksamen Elemente. Diese Grundkonzeption wird meist durch Fachplaner verfeinert und berechnet.

In diesem Fall durch die Kollegen vom Stuttgarter Ingenieurbüro Horstmann und Berger. Dadurch ergab sich für die Mitarbeitenden bei Bosch ein sehr positives Arbeitsumfeld. Wir erhielten von den Nutzern ein positives Feedback bezüglich der Raumakustik. Trotz der Raumgröße von 800 m² und der Höhe von 4,50 m konnten wir eine sehr angenehme Akustik mit ruhiger Atmosphäre erreichen. Unser Konzept ist von der ersten bis zur letzten Planungs- und Bauphase gut gelaufen.

Weitere Interviews mit Architekten finden Sie hier

Webseite des Büros

Der Beitrag Scope Architekten erschien zuerst auf md-mag.





Latest Images

Vimeo 10.7.0 by Vimeo.com, Inc.

Vimeo 10.7.0 by Vimeo.com, Inc.

HANGAD

HANGAD

MAKAKAALAM

MAKAKAALAM

Doodle Jump 3.11.30 by Lima Sky LLC

Doodle Jump 3.11.30 by Lima Sky LLC

Doodle Jump 3.11.30 by Lima Sky LLC

Doodle Jump 3.11.30 by Lima Sky LLC

Vimeo 10.6.1 by Vimeo.com, Inc.

Vimeo 10.6.1 by Vimeo.com, Inc.

Vimeo 10.6.0 by Vimeo.com, Inc.

Vimeo 10.6.0 by Vimeo.com, Inc.

Re:

Re:

Re:

Re: